NiedersachsenKI-Chatbot entlastet das Landesgesundheitsamt

Viele Fragen während einer Pandemie – der KI-Chatbot soll das NLGA und andere Gesundheitsämter entlasten.
(Bildquelle: engin akyurt/Unsplash)
Gesundheitliche Notlagen wie zuletzt bei der Corona-Pandemie können in der Bevölkerung zu Verunsicherung und einer Vielzahl von Fragen führen, deren individuelle Beantwortung die zuständigen Ämter überlastet. Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) – die zentrale Fachbehörde des Landes für übertragbare und nichtübertragbare Erkrankungen sowie Gesundheitsrisiken der Bevölkerung – stellt nun zwei Tools zur Verfügung, die vielen Menschen zeitgleich Antworten liefern können. Ein KI-gestützter Chatbot kann auf Basis eines Sprachmodells – vergleichbar mit ChatGPT – Antworten formulieren und Unterhaltungen in natürlicher Sprache führen. Zusätzlich bieten Dashboards Einblick in Gesundheitsdaten wie Infektionszahlen oder Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen, und dies mit einem hohen Detailgrad. Die digitalen Angebote stehen auch der kommunalen Ebene offen, wie der NLGA-Präsident Fabian Feil betont: „Sowohl der Chatbot als auch die Dashboards können und sollen auch von den örtlichen Gesundheitsämtern in Niedersachsen genutzt werden und diese bei der Kommunikation unterstützen“. Eine Infoseite zum Chatbot bietet weitergehende Auskünfte für Anwender wie auch Ämter.
Aktuelle Daten ausgewertet
Um die Antworten zu generieren, greift der KI-Chatbot ausschließlich auf Informationen zurück, die das NLGA vorher im System hochgeladen hat. Individualmedizinische Fragestellungen beantwortet der Bot allerdings nicht– diese sollen mit ärztlichem Fachpersonal geklärt werden. Die Dashboards erlauben es dem NLGA, individuelle Lösungen für die Visualisierung von Gesundheitsdaten im Internet zu entwickeln. So können Landkarten, Zeitverläufe oder Diagramme anwendungsbezogen kombiniert eingesetzt werden, um Daten etwa für Schuleingangsuntersuchungen oder Infektionskrankheiten darzustellen und auszuwerten. Diese digitalen Anwendungen können die bisher üblichen gedruckte Berichte ersetzen – mit Daten, die leicht aktuell gehalten werden können.
Bund und EU-Mittel flossen ein
Entwickelt wurde der Bot vom estnischen Unternehmen Nortal. Die Dahboard-Lösung wurde in Zusammenarbeit mit Capgemini realisiert. Die Steuerung für beide Projekte erfolgte durch das IT-Systemhaus Bechtle.
Die Geldmittel der Projekte kommen aus dem Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, den der Bund 2020 mit Unterstützung der EU als Reaktion auf die Corona-Krise verabschiedet hat. Dieser umfasst vier Milliarden Euro, die den Ländern zur Verfügung gestellt wurden, um Personal, Digitalisierungsmaßnahmen und moderne Strukturen zu finanzieren. Es sei „schön zu sehen, dass der Bund mit Unterstützung der EU hier in die Stärkung investiert hat. Ich kann sagen, diese Mittel sind am NLGA für konkrete und weitsichtige Projekte eingesetzt worden“, betont der niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi.
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