Sopra-Steria-UmfrageKlare Erwartungen an Online-Angebot

[26.01.2022] Das Beratungsunternehmen Sopra Steria hat eine Umfrage zu den Erwartungen der Bürger an die digitale Verwaltung durchgeführt. Ein hoher Anteil der Befragten gab an, sich schnellere Reaktionszeiten der Behörden und eine bessere Vernetzung der Behörden zur Datenweitergabe zu wünschen.

Die Mehrheit der Bürger in Deutschland erwartet konkrete Fortschritte beim Online-Angebot der öffentlichen Verwaltung. Zwei Drittel wünschen sich eine zügige Digitalisierung der Anträge und dass sie Nachweise sowie andere Dokumente nicht mehr mit der Post schicken müssen. 56 Prozent möchten, dass die Kommunikation mit den Ämtern komplett papierlos funktioniert, dass also auch Bescheide elektronisch zugestellt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag von Sopra Steria, für die Marktforscher Civey 5.000 Personen befragt hat. Demnach nutzten im vergangenen Jahr rund 32 Prozent der Bürger die Online-Terminvergabe, 26 Prozent stellten Anträge digital, 29 Prozent nutzten die elektronische Steuererklärung. Allerdings finden derzeit nur rund drei von durchschnittlich fünf jährlichen Behördengängen digital statt, wie Sopra Steria mit Bezug auf den E-Government Monitor der Initiative D21 (wir berichteten) anmerkt.
Im Zuge der OZG-Umsetzung böten Städte und Regionen bereits eine Reihe von Verwaltungsleistungen in digitaler Form an. Dies bringe eine deutliche Zeitersparnis. So schätzten die Verantwortlichen der Stadt München die potenzielle Zeitersparnis für jeden einzelnen Behördengang auf etwa 90 Minuten: 30 Minuten je Wegstrecke und 30 Minuten für den Verwaltungsvorgang einschließlich Wartezeiten. Dies käme auch dem Wunsch der Menschen in Deutschland entgegen, zeigte sich in der Studie: 51 Prozent möchten irgendwann überhaupt keine Behörde mehr aufsuchen müssen, weil sie sämtliche Angelegenheiten per Computer oder Smartphone erledigen können.

Gewünschte Mehrwerte: schneller und vernetzter

Die Umfrageergebnisse belegen außerdem, dass sich 60 Prozent der Befragten eine rasche Antwort bei Standardangelegenheiten wünschen, etwa bei der Ausstellung von Bescheinigungen. Auch eine Vernetzung der Behörden untereinander, um beispielsweise Mehrfachanfragen zu vermeiden, werde gewünscht. 54 Prozent möchten generell weniger Zeit mit Behördenangelegenheiten verbringen. E-Payment und automatisierte Rückmeldungen sowie schnelle Kommunikationskanäle via Messenger seien wichtige Bestandteile, um diese Ziele zu erreichen, verdeutlicht Volker Flohr von Sopra Steria. Die Umfrage zeigt aber auch, dass viele digitale Leistungen und Funktionen von der öffentlichen Verwaltung bereits angeboten und auch genutzt werden. Ein Fünftel der Befragten konnte beispielsweise Dokumente hochladen, jeder Zehnte wurde aktiv per SMS informiert, neun Prozent konnten sich elektronisch ausweisen oder authentifizieren. Diese Zahlen belegen, dass Digital Government punktuell bereits Realität ist – aber noch nicht flächendeckend. Es sei wichtig, dass sich Bund, Länder und Kommunen noch stärker austauschen und die vielen guten Smart-City-Einzelprojekte zu einer Smart Society zusammenbauen, sagt Ronald de Jonge, Partner und Operating Officer Public Sector bei Sopra Steria.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Durch Hochwasser verschlammter Fußboden in einem Haus, eine Person mit Gummistiefeln macht sauber.

Nordrhein-Westfalen: Innovative Technik für den Hochwasserschutz

[27.10.2025] Durch die Erderwärmung nehmen Starkregen- und Hochwasserereignisse zu. Das Land Nordrhein-Westfalen erprobt in einem Modellvorhaben dichte Sensornetze und Künstliche Intelligenz, um die Wasserstände auch kleinerer Gewässer zu beobachten und zu prognostizieren. mehr...

Hauptsitz des ITZBund in Bonn – Blick aus der starken Froschperspektive auf die ockerfarbene Klinkerfassade und Messingschild mit Bundesadler.

ITZBund: IT-Dienstleister des Bundes mehrfach ausgezeichnet

[27.10.2025] Mehrere renommierte Auszeichnungen würdigen die Arbeit des ITZBund. Für Open-Source-Initiativen, nachhaltige Softwareentwicklung und nutzerfreundliche Weblösungen wurde der IT-Dienstleister auf gleich mehreren Fachveranstaltungen prämiert. mehr...

Alte Frau im Rollstuhl hält die Hand einer Pflegefachkraft

Baden-Württemberg: Digitale Transformation der Pflege

[24.10.2025] Baden-Württemberg will die digitale Transformation der Pflege gezielt vorantreiben. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, wurde in einer Erklärung zur Digitalisierung in der Langzeitpflege festgelegt, die gemeinsam mit allen relevanten Akteuren im Land erarbeitet wurde. mehr...

Baden-Württembergs Landes-CIO Stefean Krebs

Baden-Württemberg: Stefan Krebs ist CIO des Jahres 2025

[23.10.2025] Der Chief Information Officer der Landesverwaltung Baden-Württemberg, Stefan Krebs, wurde als „CIO des Jahres“ im Bereich Public Sector ausgezeichnet. Insbesondere bei KI hat die Landesverwaltung in den vergangenen Jahren bedeutende Schritte unternommen. mehr...

Das Fraunhofer FOKUS-Institutsgebäude.

Fraunhofer FOKUS: Impulse für den „Marktplatz der Zukunft“

[23.10.2025] Das Fraunhofer-Institut FOKUS hat eine Studie veröffentlicht, die untersucht, wie EfA-Leistungen flächendeckend bei Kommunen etabliert werden können. Die Studie analysiert bestehende föderale Plattformstrukturen und zeigt, wie diese praxisnah weiterentwickelt werden können. mehr...

Schmale Asphaltstraße, die unter einer engen, gemauerten Rundbogen-Brücke hindurchführt.

LASuV Sachsen: Digitale Karten für Schwertransport-Routen

[22.10.2025] Das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) modernisiert seine Verfahren für Großraum- und Schwertransporte. Digitale Karten ersetzen die bisherigen Negativlisten. Dies erleichtert die Routenplanung, entlastet die Verwaltung und verbessert den Schutz der Infrastruktur. mehr...

Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, spricht auf einer Messebühne.

Bundesagentur für Arbeit: Digitale Verwaltung konsequent umsetzen

[20.10.2025] Die Bundesagentur für Arbeit gilt als digitaler Vorreiter. So hat sie als erste Großbehörde alle OZG-Vorgaben erfüllt, setzt auf KI und Automatisierung und bietet innovative digitale Services für ihre Kunden. Die BA-Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles skizziert einen Sechs-Punkte-Plan für die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Sei 30 Jahren trägt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zur Cyber-Sicherheit bei.

Brandenburg: Neues Mitglied bei govdigital

[17.10.2025] Die govdigital eG hat ein neues Mitglied: Mit dem Brandenburgischen IT-Dienstleister (ZIT-BB) stößt ein weiterer öffentlicher IT-Dienstleister zur Genossenschaft. Gemeinsam wollen die Partner die digitale Verwaltung vor allem schneller, sicherer und effektiver machen. mehr...

Angeschnittenes Bild eines Mannes in weißem Arztkittel, der an einem Tisch in einem hellen Büro auf seinem Laptop tippt.

Baden-Württemberg/Bayern: Digitale Vernetzung im ÖGD

[16.10.2025] Baden-Württemberg und Bayern wollen ihre Gesundheitsämter gemeinsam digitalisieren. Ziel der länderübergreifenden Kooperation ist eine schnelle digitale Vernetzung der Ämter und einheitliche Standards im Öffentlichen Gesundheitsdienst. mehr...

Gelbes Schild mit der aufschrift Passkontrolle/Passport Control

EES: Start für digitales Ein- und Ausreisesystem der EU

[14.10.2025] Am Flughafen Düsseldorf startet der Betrieb des neuen digitalen EU-Ein- und -Ausreisesystems. Es ersetzt Stempel im Pass durch digitale Erfassung von Reise- und Biometriedaten und soll bis 2026 an allen deutschen Flug- und Seehäfen verfügbar sein. mehr...

Blick auf zwei aufgeschlagene Seiten des eGovernment-Monitors 2025, headline: "Leistungsfähigkeit des Staates"

eGovernment Monitor 2025: Staatsvertrauen zurückgewinnen

[23.09.2025] Die Initiative D21 hat den neuen eGovernment Monitor vorgestellt. Er zeigt: Digitale Verwaltungsleistungen werden noch immer ungern genutzt. Doch gerade gelungene Digitalisierung im Behördenkontakt kann Vertrauen in Staat und Demokratie stärken. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Composite: eine menschliche Hand vor einem hellen Hintergrund mit türkisfarbenen, abstrakten Strukturen, die Hand berührt ein 6_eck auf dem das Wort "Data" steht.

EU Data Act: Umsetzungshilfen für Unternehmen

[17.09.2025] Seit vergangener Woche gilt der EU Data Act. Doch die Bundesregierung hat weder Aufsichtsstrukturen noch Verfahren festgelegt – Unternehmen stehen vor Unsicherheiten. Erste Praxishilfen bieten der Bitkom und die Bundesnetzagentur mit eigenen Infoangeboten. mehr...


Sachsen-Anhalt: KommunalCampus gewinnt Innovationswettbewerb

[15.09.2025] Im Rahmen des CIO-Innovationswettbewerbs sollen in Sachsen-Anhalt digitale und technologische Innovationen für die Landesverwaltung identifiziert und nutzbar gemacht werden. Gewinnerin dieses Jahres ist die Genossenschaft KommunalCampus. mehr...

Miniaturfiguren von Bauarbeitern stehen auf einem Motherboard und "arbeiten".

NExT/DigitalService: Umsetzungserfahrungen teilen

[05.09.2025] In einem neuen Projekt bündeln NExT und DigitalService Umsetzungsexpertise aus der Verwaltung und machen sie für Politik und Öffentlichkeit sichtbar. So soll die Möglichkeit eröffnet werden, von Best Practices und von Umsetzungshindernissen zu lernen – im Sinne einer Fehlerkultur für die Verwaltungstransformation. mehr...