OSB AllianceMicrosoft Cloud und digitale Souveränität
Microsoft hat angekündigt, die bisher von der Verwaltung genutzte, lokal vor Ort betriebene Software des Unternehmens ab Ende 2025 nicht mehr zu unterstützen und an Stelle dessen ausschließlich cloudbasierte Bereitstellungsmodelle anzubieten. Die zwangsläufige Folge ist, dass die von Bund, Ländern und Kommunen genutzte Software für Büroarbeit und Kommunikation zukünftig nicht mehr von den Verwaltungen oder deren Dienstleistern bereitgestellt und betrieben werden kann. Stattdessen müssten dann Cloud-Angebote von Microsoft genutzt werden. Die Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität (OSBA) sieht darin mit Blick auf unkontrollierte Datenflüsse (Telemetrie) und Datenschutz eine „höchst bedenkliche“ Entwicklung. Der Verband hat ein Positionspapier veröffentlicht, das deutlich macht, warum sich dadurch ein Abhängigkeitsverhältnis mit dramatischen Auswirkungen auf die digitale Landschaft in Europa ergeben würde.
Aufgrund des intransparenten Softwarecodes könne nicht ausgeschlossen werden, dass über die kontinuierlich von Microsoft oder anderen Anbietern zur Verfügung gestellten Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen Hintertüren eingeführt werden, die einen ungewollten Zugriff ermöglichen, sofern sie nicht sowieso vorlägen, heißt es etwa in dem Papier. Die Fachverfahren, die von der Verwaltung genutzt werden, müssten zwangsläufig die proprietären Programmierschnittstellen und Funktionen der Microsoft-Cloud-Angebote nutzen. Ein Festhalten an offenen und von einer breiten Community gesetzten Standards sei nicht mehr möglich. Die Verwaltung könnte in direkte finanzielle Abhängigkeit zu Microsoft geraten: Seine Monopolstellung ermögliche es dem Technologieunternehmen, praktisch jeglichen Preis zu diktieren. Auch bestehe die Gefahr einer einseitigen Kündigung des Vertragsverhältnisses durch Microsoft – damit würden unabsehbare Folgekosten auftreten. Auch politisch habe die Abhängigkeit von dem US-Konzern potenziell weitreichende Folgen. Neben möglichen unausweichlichen Zugeständnissen in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit hält die OSBA auch eine direkte Abhängigkeit von Entscheidungen amerikanischer Behörden für möglich. Zudem könne der Technologie-Konzern Europa zwingen, nicht-offene, von ihm selbst gesetzte proprietäre Standards zu akzeptieren, an denen sich gegebenenfalls andere (EU-)Staaten und große Teile der Wirtschaft ausrichten müssten. Eine so manifestierte massive technologische Abhängigkeit habe zur Folge, dass kontinuierlich erhebliche öffentliche finanzielle Mittel an Microsoft und ausschließlich auf Microsoft-Standards entwickelnde Anbieter fließen, die dem europäischen Digitalisierungs-Ökosystem dauerhaft entzogen werden. Peter Ganten, Vorstandsvorsitzender der OSB Alliance sagte, sein Verband spräche „eine deutliche Warnung aus, dass die digitalpolitische Zukunft Europas nicht in die Hände eines einzigen Konzerns gelegt werden darf.“
Bayern: Neuer ELSTER-Standort
[05.09.2024] Mit rund 22 Millionen aktiven Benutzerkonten gilt ELSTER als eines der erfolgreichsten E-Government-Verfahren Deutschlands. Östlich von München wurde nun ein neuer Rechenzentrumsstandort eingeweiht, der zur Ausfallsicherheit beitragen soll. mehr...
Bayern/Sachsen: Zukunftsweisende KI-Forschung
[08.08.2024] Energieeffiziente Hardware und entsprechende Softwarekomponenten für KI-Anwendungen will eine länderübergreifende Hochschulkooperation im Forschungsprojekt GAIn (Next Generation Al Computing) entwickeln. Die Freistaaten Bayern und Sachsen bezuschussen das Projekt mit insgesamt sechs Millionen Euro. mehr...
Niedersachsen: Stabssoftware CommandX wird erprobt
[30.07.2024] Das Land Niedersachsen pilotiert in Kreis Uelzen die Stabssoftware CommandX. Diese soll im Katastrophenfall die Kommunikation aller Stäbe und Stellen vereinfachen und beschleunigen. Bis zum Jahresende soll die Lösung an zahlreichen Stellen in ganz Niedersachsen ausgerollt sein. mehr...
Bechtle: Großauftrag für Apple-Geräte
[29.07.2024] Der IT-Dienstleister Bechtle liefert 300.000 Apple-Geräte im Wert von bis zu 770 Millionen Euro an Bundesbehörden. Bei der Abwicklung des Auftrags wird Bechtle von Materna unterstützt. mehr...
Registermodernisierung: Once-Only für Geburtsnachweis erprobt
[18.07.2024] In Brüssel fand zum vierten Mal der Projectathon statt. Das Event bringt die EU-Mitgliedstaaten zusammen, um deren Beiträge zur Once-Only- und zur Single-Digital-Gateway-Umsetzung interoperabel zu testen. Der deutschen Delegation gelang der grenzüberschreitende Nachweisaustausch im Bereich Personenstand zur Umsetzung des Once-Only-Prinzips. mehr...
Thüringen: Souveräne Cloud
[09.07.2024] Der Freistaat Thüringen setzt auf eine eigene souveräne Verwaltungscloud. Diese wird im landeseigenen Rechenzentrum aufgebaut und betrieben. mehr...
Cloud-Strategie: Bundeskanzleramt verwirft Deutsche Verwaltungscloud
[27.06.2024] Mit einem ungewöhnlichen Schritt brüskiert das Kanzleramt alle Initiativen rund um die Deutsche Verwaltungscloud und drängt die Bundesländer zu einem Vertragsabschluss mit Delos, einer in Deutschland betriebenen Variante der Microsoft Azure Cloud. mehr...
Thüringen: KI-basierte Projektergebnisse
[06.06.2024] Das Thüringer Finanzministerium arbeitet mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zusammen. Alle sollen sie den Zugang zu digitalen Verwaltungsdienstleistungen beschleunigen. Beim jüngsten Treffen wurden neue Ergebnisse der KI-basierten Projekte vorgestellt. mehr...
Bauwesen: Verteidigungsministerium tritt BIM Deutschland bei
[21.05.2024] Das Bundesministerium der Verteidigung tritt der Initiative BIM Deutschland – Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens bei. Das Ministerium erwartet dadurch eine beschleunigte Umsetzung wichtiger Bauvorhaben, zudem soll die Vorbildrolle des Bunds bei der Etablierung der Methode BIM gestärkt werden. mehr...
AWS: Milliardeninvestition in Brandenburg
[16.05.2024] Amazon Web Services will bis 2040 rund 7,8 Milliarden Euro in die AWS European Sovereign Cloud in Deutschland investieren. Ziel der Initiative ist es, Europas Bedarf an digitaler Souveränität zu unterstützen und die digitale Transformation voranzutreiben. mehr...
Bundeswehr: Electronic Knee Boards für Piloten
[15.05.2024] Die Luftwaffe ersetzt herkömmliche Pilotenhandbücher durch Electronic Knee Boards, die vertrauliche Daten mit der sicheren Container-Lösung SecurePIM von Materna Virtual Solution schützen. mehr...
Low-Code-Plattform: ServiceNow gewinnt Rahmenvertrag
[13.05.2024] Das US-amerikanische IT-Unternehmen ServiceNow hat den Zuschlag für einen Rahmenvertrag zur Einführung von Low-Code/No-Code-Technologien im öffentlichen Sektor erhalten. Das vom ITZBund beauftragte Projekt soll die Digitalisierung und Automatisierung öffentlicher Arbeitsprozesse vereinfachen. mehr...
Niedersachsen: Teams für die Landesverwaltung
[26.04.2024] Künftig wird Microsoft Teams in der niedersächsischen Landesverwaltung eingesetzt. Möglich macht dies eine Vereinbarung mit Microsoft über wesentliche Datenschutzfragen. mehr...
GovTech Campus Deutschland: BSI erarbeitet sichere Cloud
[09.04.2024] Cloud Computing gilt als Rückgrat und Treiber der Digitalisierung in vielen Bereichen, auch bei der Verwaltungsdigitalisierung. Nun ist das BSI dem GovTech Campus Deutschland beigetreten, wo es im Rahmen eines Reallabors die Sicherheit von Public Clouds untersuchen und verbessern will. mehr...
Infrastruktur: Container-Plattformen erobern die IT-Landschaft
[04.04.2024] Container-Technologie hat sich weltweit als De-facto Standard in der IT-Infrastruktur etabliert, was ihren umfassenden Einsatz auf Cloud-Plattformen und auch in den Rechenzentren der öffentlichen Verwaltung unterstreicht. Für einen effizienten Betrieb dieser Technologie sind jedoch spezielle Plattformen notwendig, die eine optimale Verwaltung und Orchestrierung der Container ermöglichen. mehr...