Nordrhein-WestfalenSchutz vor Cyber-Attacken

[27.08.2020] Nordrhein-Westfalen richtet eine Koordinierungsstelle für Cyber-Sicherheit ein. Sie soll dazu beitragen, Bürger, Unternehmen und kritische Infrastrukturen wie Kraftwerke oder Krankenhäuser besser vor Angriffen aus dem Netz zu schützen.

Das Landeskabinett Nordrhein-Westfalens hat jetzt die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Cyber-Sicherheit beschlossen. Das teilen das Innenministerium und das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes mit. Der Vorschlag stamme von Innenminister Herbert Reul und Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart. Angesiedelt in der neuen Digitalabteilung des Innenministeriums soll die Koordinierungsstelle als zentrale Servicestelle der Landesregierung dazu beitragen, das Schutzniveau der Cyber-Sicherheit kontinuierlich zu erhöhen. Bürger, Unternehmen und kritische Infrastrukturen wie Kraftwerke und Krankenhäuser sollen damit besser gegen Cyber-Angriffen abgesichert werden. In der Koordinierungsstelle würden demnächst für die Cyber-Sicherheit relevante Daten und Informationen für die Landesverwaltung zentral gebündelt und weitergeleitet. Die Koordinierungsstelle soll dem Kabinett zudem jährlich einen Bericht zur Cyber-Sicherheit in Nordrhein-Westfalen vorlegen. Außerdem soll die neue Einrichtung den Kontakt zum Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) halten.
Durch die Ansiedlung im Innenministerium ergäben sich darüber hinaus viele Synergien mit den Sicherheitsbehörden. Mit der Spionage- und Cyber-Abwehr des Verfassungsschutzes und dem Cybercrime-Kompetenzzentrum des Landeskriminalamts leiste das Ressort bereits jetzt einen wichtigen Beitrag zur Cyber-Sicherheit im Land.

Zukunft digitaler denken

Innenminister Herbert Reul erklärt: „Kriminalität findet längst nicht mehr nur auf der Straße statt, sondern natürlich auch im Cyber-Raum. Deshalb müssen wir Innere Sicherheit in Zukunft noch digitaler denken. Ich freue mich, dass wir diese große Herausforderung gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Digitalministerium und in enger Abstimmung mit allen anderen Ressorts angehen. Durch die Koordinierungsstelle nehmen wir den Cyber-Raum jetzt ganzheitlich in den Blick. Je besser wir unsere Kompetenzen vernetzen, umso besser schützen wir den Standort Nordrhein-Westfalen.“
Das Thema Cyber-Sicherheit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und eine politische Querschnittsaufgabe, informieren die Ministerien. Denn durch die voranschreitende Digitalisierung, das Internet der Dinge und die vernetzte Arbeitswelt seien Unternehmen, Verwaltung und Bürger direkt Gefahren aus dem Cyber-Raum ausgesetzt. „Die Corona-Pandemie hat den gesellschaftlichen Trend zum mobilen Arbeiten und Lernen weiter verstärkt“, sagt Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart. „Damit die beschleunigte Digitalisierung gelingt, brauchen Bürgerinnen und Bürger wie Unternehmen, Schulen und Hochschulen Vertrauen in die Sicherheit der Kommunikation. Deshalb wollen wir in der Landesregierung die Zusammenarbeit bei diesem wichtigen Thema verstetigen und gemeinsam mit Expertinnen und Experten eine Cybersicherheitsstrategie für Nordrhein-Westfalen entwickeln. Dadurch wird es uns zukünftig möglich sein, noch schneller auf digitale Bedrohungen zu reagieren und so den Schutz vor Angriffen und deren Folgen zu verbessern.“





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