StudieCyber-Angriffe auf die Verwaltung

Die IT der öffentlichen Verwaltung ist nach wie vor Ziel von Cyber-Attacken.
(Bildquelle: KonBriefing Research)
Wie ist es um die Cyber-Sicherheit in öffentlichen Institutionen bestellt? Wie stehen die Länder im internationalen Vergleich? Das Software-Beratungsunternehmen KonBriefing Research, das sich vor allem mit IT-Sicherheit befasst, hat von Januar bis März 2022 durchgeführte Cyber-Angriffe weltweit analysiert und stellt nun die Ergebnisse vor. Für den Zeitraum haben die Analysten von KonBriefing Research 61 erfolgreiche Cyber-Angriffe auf Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung gezählt. Ziele waren vor allem Gemeinden, aber auch Regierungsinstitutionen und Justizbehörden. In vielen Fällen kam es zu erheblichen Störungen des Betriebs und zur Offenlegung von Daten.
Ransom-Attacken als häufigste Angriffsart
Die Angriffsarten waren vielfältig, besonders häufig waren jedoch Ransomware-Angriffe, mit denen Daten verschlüsselt und vorgeblich nur gegen Zahlung eines Lösegelds (ransom) freigegeben werden. Wird nicht gezahlt, werden die gestohlenen Daten im Darknet veröffentlicht. Durch die Verschlüsselung und den notwendigen Neuaufbau der IT ist der Betrieb in betroffenen Institutionen oft für längere Zeit stark beeinträchtigt. Andere Einrichtungen waren von Denial-of-Service(DDoS)-Attacken betroffen, welche die Verfügbarkeit von Internet-Diensten reduzieren.
Angriffe auf Einrichtungen in der Ukraine konnten in der Regel nicht einzelnen Organisationen zugeordnet werden, hier wurde nur übergreifend gezählt. Dabei wurde vor allem so genannte Wiper-Schad-Software in Stellung gebracht, die Daten auf den betroffenen Systemen löscht. In umgekehrter Richtung seien im Februar und März 2022 auch erste öffentliche Einrichtungen in Russland von Cyber-Angriffen betroffen gewesen, berichtet KonBriefing. Hier seien Angehörige des Anonymous-Kollektivs verantwortlich, die damit gegen den Krieg in der Ukraine protestieren wollten.
Behörden sollten wachsam bleiben
In Deutschland haben vor allem die erfolgreichen Cyber-Attacken auf die Städte Suhl in Thüringen und Dingolfing in Bayern Schlagzeilen gemacht. In deren Folge kam es zu wesentlichen Beeinträchtigungen der Dienste. Viele Angriffe hätten mit Phishing begonnen, so KonBriefing. Deshalb sei es wichtig, dass Behörden neben technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen auch das Bewusstsein ihrer Mitarbeitenden schärfen. Das sollte regelmäßig und „am besten verbunden mit praktischen Übungsangriffen erfolgen“, so der Rat der IT-Sicherheitsexperten.
Bisher sind die Verwaltungen in Deutschland im ersten Quartal 2022 offenbar glimpflich davongekommen. Dennoch belegten die Zahlen aus anderen Ländern wie etwa Frankreich, dass eine anhaltend hohen Bedrohung bestehe, mahnt der Geschäftsführer von KonBriefing Research, Bert Kondruß. Behörden müssten weiterhin sehr wachsam sein und kontinuierlich in die IT-Sicherheit investieren.
Sachsen: SDTB-Tätigkeitsbericht 2024
[17.04.2025] Die Datenschutzbeauftragte des Freistaats Sachsen hat ihren Tätigkeitsbericht für 2024 vorgelegt. Häufige Probleme betrafen fehlerhafte Webseiten, unzulässige Datenverarbeitung in Behörden und Defizite beim Umgang mit Auskunftsersuchen. mehr...
BfDI: 33. Tätigkeitsbericht vorgestellt
[15.04.2025] Die BfDI Louisa Specht-Riemenschneider hat ihren ersten Tätigkeitsbericht vorgelegt. Sie fordert mehr Beratung für KI-Projekte sowie einen anwendbaren Datenschutz und kündigt an, Missstände bei der Umsetzung der Informationsfreiheit stärker zu adressieren. mehr...
BSI/ZenDiS: Sichere Softwarelieferketten
[11.04.2025] Software besteht mitunter aus tausenden Einzelkomponenten – eine komplexe Softwarelieferkette. Deren Sicherheit ist ein wichtiges Element von IT-Sicherheit und digitaler Souveränität. ZenDiS und BSI zeigen nun in einem Strategiepapier samt Umsetzungsplan, wie die Überprüfung automatisiert werden kann. mehr...
ATHENE/DFKI: Gemeinsam forschen für Cybersicherheit und KI
[07.04.2025] Das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) vereinbaren eine enge Zusammenarbeit in der Forschung zur Cybersicherheit von und durch Methoden der Künstlichen Intelligenz. mehr...
BSI/AWS: Kooperation für souveräne Cloud
[27.03.2025] Gemeinsam mit Amazon Web Services (AWS) will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Cloudstandards entwickeln, um die Sicherheit digitaler Infrastrukturen zu erhöhen. mehr...
Baden-Württemberg: Tätigkeitsbericht zum Datenschutz 2024 vorgelegt
[26.03.2025] Der Landesdatenschutzbeauftragte Baden-Württemberg, Tobias Keber, hat seinen Tätigkeitsbericht 2024 vorgelegt. Schwerpunkte waren die Beratung zu KI und Datenschutz – insbesondere auch für die Verwaltung –, die Umsetzung europäischer Vorgaben sowie die Beteiligung an Gesetzesvorhaben. mehr...
Cloud Computing: BSI und Schwarz Digits kooperieren
[21.03.2025] Mit einer Analyse der Angebote verschiedener Cloud-Provider trägt das BSI den mit Cloud Computing verbundenen Risiken sowie geopolitischen Entwicklungen Rechnung. Kooperationsverträge bilden den Rechtsrahmen, um eingehende technische Prüfungen durchzuführen. Nun wurde eine solche Vereinbarung mit Schwarz Digits geschlossen. mehr...
BSI: Schabhüser geht, Caspers kommt
[25.02.2025] Gerhard Schabhüser scheidet nach sieben Jahren als BSI-Vizepräsident aus, Nachfolger wird Thomas Caspers. In seiner Abschiedsrede forderte Schabhüser eine stärkere Rolle des BSI, etwa als Zentralstelle für Cybersicherheit in Bund und Ländern sowie als Marktaufsicht für den Cyber Resilience Act. mehr...
Bundesverwaltung: Wie steht es um die digitale Souveränität?
[17.02.2025] Die Bundesregierung berichtet über IT-Beschaffung und digitale Souveränität bei der Bundesverwaltung. Die genauen Details unterliegen Geheimhaltungsinteressen – die Regierung verweist jedoch unter anderem auf das OZG 2.0, Forschungs- und Förderprogramme und die geplante Vergabereform. mehr...
Hamburg: Kooperation mit dem BSI
[11.02.2025] Neue Technologien und eine zunehmende Digitalisierung der Verwaltung erhöhen die Anforderungen an die Abwehr von Cybergefahren. Die Freie und Hansestadt Hamburg und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik haben nun eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. mehr...
Cyber Resilience Act: Stackable in Expertengruppe berufen
[15.01.2025] Das schleswig-holsteinische Unternehmen Stackable wurde von der Europäischen Kommission in die Expertengruppe zum Cyber Resilience Act aufgenommen. Die Gruppe soll die Umsetzung der Verordnung zur Cybersicherheit in der EU unterstützen. mehr...
IT-Sicherheitsdienstleister: Schneller zum BSI-Zertifikat
[06.01.2025] Das BSI hat einige Zertifizierungsverfahren für IT-Sicherheitsdienstleister modernisiert, um sie zu beschleunigen. Solche Zertifikate sind für den Einsatz im öffentlichen Sektor verpflichtend, bieten aber auch Unternehmen im freien Markt Vorteile. mehr...
Baden-Württemberg/Bayern/Hessen: Kooperation für starke IT-Sicherheit
[11.12.2024] Die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg, das bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und Hessens CyberCompetenceCenter bündeln ihre Kräfte. Gemeinsam wollen sie eine schlagkräftige Allianz für mehr IT-Sicherheit bilden. mehr...
Sachsen: Tausende Cyberattacken auf Landesbehörden
[02.12.2024] Der Jahresbericht Informationssicherheit bilanziert den Stand der Cybersicherheit in der sächsischen Verwaltung. Angriffe auf Behörden nehmen demnach zu – so wurde rund die Hälfte der eingehenden Mails blockiert. Maßnahmen wie die NIS2-Umsetzung und eine 24/7-Bereitschaft beim SAX.CERT stärken den Schutz. mehr...
BSI: Bericht zur Lage der IT-Sicherheit
[12.11.2024] Die Bedrohungslage bliebt angespannt, die Resilienz gegen Cyberangriffe aber ist gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland hervor, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nun vorgestellt hat. mehr...