DsiN-Sicherheitsindex 2025Digitale Sicherheit stagniert

[07.07.2025] Laut DsiN-Sicherheitsindex 2025 liegt das digitale Schutzniveau vieler Internetnutzender unterhalb der Bedrohungslage. Der Index stagniert bei 55,7 Punkten. Laut Studie gerät auch erstmals die größte Nutzergruppe unter die kritische Schwelle – ihre Bedrohungslage übersteigt das persönliche Schutzniveau.
Ausschnitt aus dem DsiN-Index.

Die Kennzahlen des DsiN-Sicherheitsindex zeigen die digitale Sicherheitslage der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland.

(Bildquelle: DsiN)

Das gemeinnützige Bündnis Deutschland sicher im Netz – DsiN – unterstützt seit 2006 Verbraucherinnen und Verbraucher, Organisationen und kleinere Unternehmen im sicheren Umgang mit digitalen Angeboten. Seit 2014 gibt es außerdem die repräsentative Verbraucherstudie DsiN-Sicherheitsindex, welche jährlich die digitale Sicherheitslage von Internetnutzerinnen und -nutzern in Deutschland untersucht und in einer zentralen Kennziffer (auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten) abbildet.

Nun liegt der DsiN-Sicherheitsindex 2025 vor. Dieser zeigt, dass sich die Mehrheit mit unzureichendem Schutzniveau im Internet bewegt. So sind laut Statistischem Bundesamt 96 Prozent der Menschen in Deutschland ab 14 Jahren im Jahr 2025 online. Wie der DsiN-Sicherheitsindex aber zeigt, stagniert die Sicherheit ihres digitalen Alltags auf einem historischen Tiefstand von nur 55,7 Punkten. Besorgniserregend ist dabei laut DsiN, dass nicht nur wenig sicherheitsbewusste Randgruppen hinterherhinken. Auch in der so genannten digitalen Mitte verschlechtert sich die Lage deutlich: Die größte Nutzergruppe liegt in diesem Jahr erstmals unter der kritischen Schwelle von 50 Punkten – ihre individuelle Bedrohungslage übersteigt das eigene Schutzniveau. Damit verschärft sich das Sicherheitsgefälle in der digitalen Gesellschaft weiter.

Wie wird aus Wissen Sicherheit?

Gleichzeitig wurden 2025 so viele Sicherheitsvorfälle registriert wie noch nie. Aus Sicht des Vereins ist das ein klares Warnsignal: Es brauche dringend wirksamere Maßnahmen, um die digitale Resilienz der Bevölkerung zu stärken. Immerhin scheint aber das Problembewusstsein zu wachsen: Rund 77,8 Prozent der Befragten halten einen vorsichtigeren Umgang mit persönlichen Daten für eine geeignete Maßnahme zum Schutz der eigenen Sicherheit. Doch zwischen Wissen und Handeln klafft eine Lücke. So gaben 65,7 Prozent an, dass sich ihre Sicherheit erhöhen ließe, wenn sie bestehendes Wissen konsequenter umsetzen würden. DsiN sieht darin einen klaren Handlungsauftrag an Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Aus Sicht der Befragten ist deutlich, wer in der Verantwortung steht: 61 Prozent wünschen sich mehr Aufklärung durch digitale Anbieter, 59 Prozent fordern eine stärkere Thematisierung im öffentlichen Diskurs.

Grundlage für Aufklärungsarbeit

Der Sicherheitsindex untersucht vier Sicherheitsfaktoren. Erlebte Sicherheitsvorfälle sowie das Verunsicherungsgefühl der Verbraucherinnen und Verbraucher beschreiben die Bedrohungslage; das Sicherheitswissen und Sicherheitsverhalten ergeben das Schutzniveau. Außerdem werden fünf Nutzungstypen und ihr Alltagsverhalten in unterschiedlichen digitalen Lebenswelten untersucht. Der Sicherheitsindex soll nach Angaben von DsiN Akteurinnen und Akteuren der digitalen Aufklärungsarbeit eine fundierte Grundlage bieten, um langfristige Entwicklungen und aktuelle Trends besser zu verstehen. Die Schirmherrschaft der Studie hat das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) inne.





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