DigitalministerkonferenzGebündelte Kräfte für wichtige Themen

[23.04.2024] Die neu konstituierte Digitalministerkonferenz hat sich bei ihrem ersten Treffen mit digitaler Teilhabe sowie Künstlicher Intelligenz und den damit verbundenen Cyber-Risiken befasst. Weitere wichtige Themen waren die Arbeitsbedingungen im Breitbandaufbau sowie die Fachkräftesituation in der IT.
Gruppenbild der DMK-Teilnehmenden. Man sieht etwa 20 Personen in Business-Kleidung zusammenstehen, im Hintergrund Holzvertäfelung und DMK-Banner.

Die Fachkonferenz der Digitalminister will die Zusammenarbeit der Länder stärken.

Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing, HPI-Geschäftsführer Prof. Dr. Ralf Herbrich, die Digitalverantwortlichen der Länder und BSI-Präsidentin Claudia Plattner

(Bildquelle: BSI)

Nachdem es bisher lediglich informelle Treffen der Digitalverantwortlichen der Länder im Format D16 gab, traf sich in der vergangenen Woche die erste Digitalministerkonferenz (DMK) der Länder unter dem Vorsitz von Berlin und Brandenburg zu ihrer konstituierenden Sitzung in Potsdam. Die teilnehmenden Minister begrüßten diesen Schritt, vor allem mit Blick auf eine gestärkte Zusammenarbeit der Länder. So sagte etwa Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter: „Die digitale Transformation ist eine Querschnittsaufgabe mit höchster Priorität. Die Einrichtung einer eigenständigen Fachministerkonferenz ist daher nicht nur ein wichtiges Signal, sondern ein notwendiger Schritt, um das gemeinsame Anliegen aller Länder, die Digitalisierung und die digitale Transformation in Deutschland zu gestalten, umzusetzen. Das alles bestimmende Zukunftsthema Digitalisierung steht nun auch formell auf einer Stufe mit den Fachministerkonferenzen anderer Aufgabenbereiche.“ Bayerns Digitalminister Fabian Mehring sprach von einem Aufbruch in eine neue Ära in der Digitalpolitik der Länder. Das nun formierte ständige Gremium auf Ministerebene trage dazu bei, „die Kräfte für mehr digitale Power“ besser zu bündeln.

KI nutzt auch Hackern

Einer der Schwerpunkte der Konferenz war das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Auf Initiative des Saarlandes wurde der Tagesordnungspunkt „Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz im Kontext der Cyber-Sicherheitsentwicklung“ behandelt. Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), sprach auf Einladung des Gremiums zu den Chancen und Risiken von KI.

KI sei eine Schlüsseltechnologie der Digitalisierung und berge ein vielfältiges Nutzungspotenzial auch für die öffentliche Verwaltung, so Plattner. Große KI-Sprachmodelle könnten das Verwaltungshandeln beschleunigen, etwa indem sie vorhandene Informationsquellen gezielt auswerten und den Zugang zu Informationen grundsätzlich vereinfachen. Auch zur Steigerung der Cyber-Resilienz könne KI beitragen – zum Beispiel bei der Erstellung von Lagebildern, der automatischen Erkennung von Sicherheitslücken oder zur Detektion von Malware. Allerdings nutzten auch Cyber-Kriminelle verstärkt KI – zur Desinformation, Spionage oder Sabotage. Mittels KI-Programmierassistenten könnten Angreifer schneller und mit vergleichsweise geringem technischen Vorwissen Schad-Software erstellen. Vor diesem Hintergrund sei eine enge, verstetigte und einheitliche Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern entscheidend. „Wir als BSI würden den Ländern gerne eine ganzheitliche Beratung zu allen Aspekten der IT-Sicherheit in Verbindung mit KI anbieten und unsere Informationen und Tools bereitstellen“, so Plattner.

Mehr Teilhabe – niemanden zurücklassen

Ein weiterer Beschlusspunkt der Digitalministerkonferenz war auf Antrag des Landes Schleswig-Holstein das Themenfeld Digitale Teilhabe, das neben Inklusionsfragen für die Gesellschaft auch die Entwicklungsziele für die wirtschaftsbezogenen Verwaltungsverfahren adressiert hat. Künftig werde das Prinzip digital first and only in allen Lebensbereichen gelten und konsequent etabliert werden. „Wir machen uns dafür stark, dass der Zugang zu den Leistungen der Daseinsvorsorge und die Nutzung von Verfahren in der Wirtschaft und öffentlichen Verwaltung für alle digital niedrigschwellig und barrierefrei erreichbar sein sollen“, so Schleswig-Holsteins Digitalminister Schrödter. Wichtig dafür seien Angebote zur Stärkung der technischen Medienkompetenz und die Etablierung von Unterstützungsangeboten wie Assistenzen für den digitalen Raum.

Gesprochen wurde außerdem über die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder bei Untersuchungen zum Stand der digitalen Transformation in Deutschland, über Datennutzung, -plattformen und Digitale Zwillinge, über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Breitbandausbau – insbesondere für Subunternehmer – sowie über die Fachkräftesicherung in der IT und durch IT. Auch über die Vorsitzreihenfolge für die kommenden Jahre verständigten sich die Digitalverantwortlichen der Länder. Nach Berlin und Brandenburg wird 2025 Rheinland-Pfalz den Vorsitz übernehmen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Blick auf das Gebäude der HZD

Hessen: HZD bleibt als Einheit bestehen

[09.09.2024] Als zentraler IT-Dienstleister und Full-Service-Provider soll die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) auch weiterhin als Einheit erhalten bleiben. Darauf einigten sich das Finanz- und das Digitalministerium des Landes. In den kommenden Monaten sollen Details der weiteren Entwicklung erarbeitet werden. mehr...

Sachsen: Digitalagentur zieht Zwischenbilanz

[06.09.2024] Mit der Digitalagentur hat der Freistaat Sachsen vor rund zweieinhalb Jahren eine zentrale Anlaufstelle für Fragen der digitalen Transformation von Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung geschaffen. Eine nun gezogene Zwischenbilanz fällt positiv aus. mehr...

Porträt Denis Alt

Rheinland-Pfalz: Neuer CIO ernannt

[06.09.2024] Denis Alt ist neuer Beauftragter der rheinland-pfälzischen Landesregierung für Informationstechnik und Digitalisierung. Er tritt damit die Nachfolge des bisherigen CIO/CDO Fedor Ruhose an, der seinerseits im Juli zum Chef der Staatskanzlei ernannt wurde. mehr...

Carola Heilemann-Jeschke, Abteilungsleiterin Digitalisierung beim Senator für Finanzen; Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen; Prof. Dr. Jutta Günther, Rektorin Universität Bremen; Finanzsenator Björn Fecker; Prof. Dr. Björn Niehaves, Professor Universität Bremen, Schwerpunkt Digitalisierung

Bremen: KI-Strategie für die öffentliche Verwaltung

[26.08.2024] Die Freie Hansestadt Bremen will eine KI-Strategie für die öffentliche Verwaltung entwickeln und hat sich dazu die KI-Expertise der Universität Bremen gesichert. Ein Memorandum of Understanding, das eine entsprechende Zusammenarbeit vereinbart, wurde jetzt unterzeichnet. mehr...

Blick von oben auf Asphalt, darauf mit Kreide das Wort "Start, An der unteren Bildkante sieht man die Spitzen von zwei Sneakern.

OZG-Rahmenarchitektur: Phase 2 der Konsultation beginnt

[26.08.2024] Derzeit wird das Zielbild einer OZG-Rahmenarchitektur entwickelt. Der Prozess wird durch eine umfassende Konsultation begleitet. Deren zweite Phase ist nun gestartet. Durch Mitgestaltung und das Einbringen vielfältiger Perspektiven soll eine starke Basis für die Weiterentwicklung und Validierung des Zielbilds geschaffen werden. mehr...

Das Bild zeigt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring.

Bayern/Österreich: Zusammenarbeit in der Digitalisierung

[23.08.2024] Sowohl Österreich als auch Bayern verstehen sich als Vorreiter der digitalen Transformation. Darauf aufbauend ist ein vertiefender Austausch und eine Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und dem Freistaat geplant, um voneinander zu profitieren. mehr...

Stapel niedrigwertiger Euro-Cent-Münzen, in 5 Türmen aufgeschichtet.

Bund: Details zum Digitalhaushalt

[22.08.2024] Der Gesetzentwurf zum Bundeshaushalt liegt vor, im September soll über ihn beraten werden. Der so genannte Einzelplan 12 beschreibt die Investitionsausgaben für Digitalprojekte. Demnach erhöht der Bund die Ausgaben für den Breitbandausbau, will aber weniger in Bereiche wie Datenpolitik, KI und innovative Forschung investieren. mehr...

nancy Faeser gestikulierend an einem Rednerpult, im Vordergrund leicht unscharf Markus Richter.

BMI: Sachstand zum Digitalprogramm

[15.08.2024] In fünf Themenfeldern bündelt das Digitalprogramm des BMI die wesentlichen übergreifenden Herausforderungen im Kontext der Digitalisierung von Staat und Verwaltung. Nun liegt der erste umfassende Sachstandbericht zur Umsetzung des Programms vor. mehr...

Sachsen-Anhalt: Digitalrat startet zweite Amtszeit

[12.08.2024] Der Digitalrat Sachsen-Anhalt startet in seine zweite Amtszeit. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales, betont die Bedeutung der Expertise des Gremiums für die weitere Digitalisierung des Landes, insbesondere im ländlichen Raum. mehr...

Schleswig-Holstein: OZG-Änderungsgesetz kann digitale Souveränität stärken

[06.08.2024] Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und die Verwaltung können mit dem Inkrafttreten des OZG-Änderungsgesetzes von einer schnelleren Verwaltungsdigitalisierung profitieren, so der schleswig-holsteinische Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. Insbesondere für digitale Souveränität eröffneten sich Chancen. mehr...

Schild Welcome were open, Symboldbild Open Source Software

Bund: Open Source bevorzugt

[26.07.2024] Eine Anpassung am E-Government-Gesetz hat der Bund verabschiedet. Demnach soll der Nutzung von Open Source Software in der Bundesverwaltung künftig Vorrang eingeräumt werden. mehr...

OZG-Änderungsgesetz: Reform tritt in Kraft

[26.07.2024] Es ist der Schlusspunkt unter einem aufwendigen Verfahren: Mit Inkrafttreten des OZG-Änderungsgesetzes ist die Reform des Onlinezugangsgesetzes nun abgeschlossen. mehr...

Das Bild zeigt Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.

Bundesagentur für Arbeit: Zugang zu eServices mit BundID

[23.07.2024] Leistungen der Arbeitsagenturen, Jobcenter und Familienkassen können jetzt mit der BundID beantragt werden. mehr...

Blau-weißer Stander mit Rautenmuster (Bayernflagge) weht im Wind, im Hintergrund blauer Himmel.

Bayern: Verwaltung muss arbeitsfähig bleiben

[15.07.2024] Bayerns Digitalminister sieht die konsequente Digitalisierung der Verwaltung als wichtige Möglichkeit, um den künftigen Ruhestand der Babyboomer-Generation und den dadurch entstehenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Es gelte, die Potenziale von Standardisierung, Zentralisierung und KI zu nutzen. mehr...

Ergebnisbericht Konsultationsprozess Phase 1 zum „Zielbild der OZG-Rahmenarchitektur“ - Cover

OZG-Rahmenarchitektur: Ergebnisbericht zur Konsultation

[15.07.2024] Im Rahmen der Erarbeitung eines Zielbilds für die künftige gemeinsame OZG-Rahmenarchitektur hat von Oktober 2023 bis Januar 2024 ein begleitender und partizipativ gestalteter Konsultationsprozess stattgefunden. Dessen Ergebnisse liegen jetzt vor. mehr...