NKRHandlungsfelder der Registermodernisierung

Eine neue Abbildung des NKR stellt erstmals die wesentlichen Handlungsfelder der Registermodernisierung grafisch dar (Stand Januar 2024).
(Bildquelle: NKR)
Schon vor über 23 Jahren hat die Bundesregierung das Motto ausgegeben, dass die Daten und nicht die Bürger laufen sollen. Von dem damit umschriebenen Ziel, dass Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ihre Daten nur noch einmal einer Behörde mitteilen, damit die Ämter diese dann austauschen, ist Deutschland nach Einschätzung des Nationalen Normenkontrollrats (NKR) aber noch weit entfernt. Dabei könnten durch strikte Befolgung dieses Once-Only-Prinzips viel Zeit und Geld gespart werden. Unter Berufung auf ein Gutachten von 2017 rechnet der NKR mit einem Einsparpotenzial von rund sechs Milliarden Euro im Jahr. Die Registermodernisierung, so das Beratungsgremium, sei die alles entscheidende Stellschraube für eine durchgehend digitale, aufwandsarme Verwaltung. Nun hat der NKR eine komplexe Grafik veröffentlicht, die eine Übersicht über die Handlungsfelder, Projektstrukturen und Akteure geben soll. Auch bestehende Herausforderungen und Handlungsempfehlungen sollen sich aus dem Diagramm ableiten lassen.
Wesentliche Handlungsfelder aus Sicht des NKR
Während sich das Onlinezugangsgesetz (OZG) mehr auf die Benutzeroberfläche digitaler Formulare konzentriert, zielt die Registermodernisierung auf die Vernetzung der Daten ab, die von Behörden im Hintergrund gespeichert werden und dann – gemäß dem Once-Only-Prinzip – direkt aus den Registern abgerufen werden sollen. Um diesem Ziel näher zu kommen, hat der NKR vier wesentliche Handlungsfelder umrissen und benennt die jeweils hauptverantwortlichen Akteure.
- Bürgerinnen und Bürger: Über die Steueridentifikationsnummer sollen die Daten zwischen den Registern qualitätsgesichert werden. Für die Umsetzung des Registermodernisierungsgesetzes tragen das BMI und das Bundesverwaltungsamt (BVA) die Federführung. Für personenbezogene Daten gelten hohe Datenschutzanforderungen, der Datenaustausch soll über ein Datenschutzcockpit transparent nachvollzogen werden können.
- Unternehmen: Das Statistische Bundesamt wurde mit dem Aufbau eines Registers über Unternehmensbasisdaten (kurz: Basisregister) beauftragt. Als Datendrehscheibe soll das Basisregister Unternehmensdaten aus Quellregistern an andere Register weitergeben, um unter anderem statistische Mehrfacherhebungen zu reduzieren.
- Europa: Die EU dringt mit der Single-Digital-Gateway-Verordnung auf eine Digitalisierung bestimmter Register, damit Daten europaweit digital ausgetauscht werden können. Hinzu kommen über die eIDAS-Verordnung Vorgaben für die elektronische Identifizierung und über die Revision der Verordnung Vorgaben für europäische digitale Identitäten.
- Statistik: Von der Registermodernisierung könnte auch die amtliche Statistik profitieren. So könnte der Zensus viel stärker automatisiert werden. Zudem würde die Wirtschaft von Mehrfachangaben gegenüber dem Staat entlastet, während die Unternehmensstatistik auf schnellere und bessere Daten zurückgreifen könnte.
Zielbild über alle föderalen Ebenen hinweg
Wie der NKR betont, zeigten die einzelnen Projekte, dass der „Wille zur Vereinfachung und Automatisierung von Verwaltungsprozessen“ erkennbar sei. Dennoch würden einzelne Maßnahmen nicht gut genug gesteuert und verzahnt. Dringend notwendige Blaupausen für die Registermodernisierung blieben weiterhin aus. Um das zu ändern, braucht Deutschland aus Sicht des NKR ein langfristiges Zielbild für seine digitale Verwaltung über alle föderalen Ebenen hinweg. Gerade weil die Registermodernisierung föderal arbeitsteilig umgesetzt wird, seien einheitliche Vorgaben, eine zentrale Steuerung und eine transparente Umsetzung zwingend notwendig.
NKR-Gutachten: Verwaltung digitalisieren. Register modernisieren (10/2017)
https://www.normenkontrollrat.bund.de
Rheinland-Pfalz: Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke
[03.07.2025] Das Land Rheinland-Pfalz hat die Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes auf Kommunen beschlossen. Diese sollen so noch leichter digitale Services für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen bereitstellen können. mehr...
eGovernment Benchmark 2025: Behördendienste werden digitaler
[02.07.2025] Zur Halbzeit der Digitalen Dekade 2030 der Europäischen Union zeigt der diesjährige eGovernment Benchmark von Capgemini zwar eine hohe Dynamik bei der Digitalisierung von Behördendiensten auf. Insbesondere bei der Barrierefreiheit der Services und bei Diensten für grenzüberschreitender Nutzer sieht die Studie jedoch weiteren Verbesserungsbedarf. mehr...
Gesetzgebung: Mehr Praxisnähe für den Digitalcheck
[01.07.2025] Der Digitalcheck sorgt dafür, dass neue Gesetzesvorhaben auch digital umsetzbar sind. Die darin formulierten Grundprinzipien für digitaltaugliches Recht wurden überarbeitet, um die Anwendung in der Praxis zu erleichtern und um europäische Vorgaben zu integrieren. mehr...
Saarland: Zwischenfazit zur Modernisierung der Landesverwaltung
[27.06.2025] Das Saarland zieht Bilanz zur bisherigen Reform der Landesverwaltung. Wesentliche Fortschritte gab es bei Bauordnung, digitaler Bildung und interner Digitalisierung. Zudem gelten ab dem 1. Juli neue Wertgrenzen für die Vergabe, welche die Beschaffung vereinfachen. mehr...
IT-Planungsrat: Wichtige Weichenstellung für die Digitalstrategie
[27.06.2025] Bei seiner letzten Sitzung hat der IT-Planungsrat erste Projektvorhaben der föderalen Digitalstrategie beschlossen. Zugleich gab das Gremium grünes Licht für das Umsetzungsprogramm einer einheitlichen föderalen Postfach- und Kommunikationsinfrastruktur und begrüßte zwei neue Mitglieder. mehr...
Bund/Nvidia: Weitreichende Kooperation
[18.06.2025] Deutschland soll führender Standort für KI-Forschung, -Entwicklung und -Anwendung werden. Bundeskanzler Friedrich Merz und Nvidia-CEO Jensen Huang haben in einem persönlichen Gespräch eine Kooperation vereinbart, die zum Aufbau einer starken KI-Infrastruktur beitragen soll. mehr...
Rheinland-Pfalz: Zwischenbilanz zur Digitalisierung
[03.06.2025] Auf dem Strategietag in Worms zog Rheinland-Pfalz eine positive Zwischenbilanz zur Umsetzung der Digitalstrategie: 73 Prozent der Maßnahmen laufen, 20 Prozent sind abgeschlossen. Der Austausch diente auch der Weiterentwicklung der Strategie für 2026 und 2027. mehr...
Bund: Grundlage für Once-Only beschlossen
[03.06.2025] Das Bundeskabinett hat dem NOOTS-Staatsvertrag zugestimmt. Das Gesetzgebungsverfahren startet nun auf Bundesebene. NOOTS soll eine technische Infrastruktur schaffen, über die Behörden Verwaltungsdaten sicher austauschen können. mehr...
Hessen: Grüner Gesetzentwurf für KI in der Verwaltung
[28.05.2025] Die Grünen im Hessischen Landtag haben einen Gesetzentwurf vorgelegt, der Rechtssicherheit für die KI-Nutzung in der Verwaltung schaffen will. Automatisierte Entscheidungen sollen dauerhaft ermöglicht, Beschäftigte entlastet und Transparenz für Bürgerinnen und Bürger sichergestellt werden. mehr...
Deutschland/Frankreich: Starke digitale Partnerschaft
[27.05.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger hat sich in Berlin mit Frankreichs Digitalministerin Clara Chappaz getroffen. Beide kündigten an, gemeinsam den Aufbau einer europäischen Digital Public Infrastructure und eine innovationsfreundliche KI-Politik voranzubringen. mehr...
Bundestag: Grundsatzrede zur Digitalpolitik
[20.05.2025] Digitalminister Karsten Wildberger sieht in der Verwaltungsmodernisierung einen Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands – und stellt im Bundestag konkrete Pläne für Infrastruktur, Datenpolitik und digitale Identitäten vor. mehr...
Thüringen: Eine neue CIO für das Land
[16.05.2025] Die Unternehmerin Milen Starke – zuvor geschäftsführende Gesellschafterin beim IT-Dienstleister Q-Soft – wird neue Staatssekretärin für Digitales und CIO des Landes Thüringen. Damit wird die Vakanz nach dem Ausscheiden des bisherigen CIO Hartmut Schubert neu besetzt. mehr...
Digitalministerkonferenz 2025: Impulse für die digitale Zukunft
[15.05.2025] Auf der 3. Digitalministerkonferenz wurden unter anderem Beschlüsse gefasst, um die digitale Souveränität in Europa zu stärken. Im Fokus standen außerdem die Weiterentwicklung der politischen Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Auswirkungen von KI auf Demokratie und Meinungsbildung. mehr...
IT-Planungsrat: Erfolgreiche Klausurtagung
[14.05.2025] Bei seiner Klausurtagung in Mecklenburg-Vorpommern diskutierte der IT-Planungsrat wichtige Weichenstellungen in der Verwaltungsdigitalisierung und Staatsmodernisierung. Im Fokus standen die Registermodernisierung und die Weiterentwicklung der Deutschland-Architektur. mehr...
Thüringen: Erste Sitzung des Digitalbeirats
[12.05.2025] Thüringen hat seinen neuen Digitalbeirat offiziell eingesetzt. Er soll die Landesregierung als fachkundiges und unabhängiges Gremium beraten. Zum Auftakt ging es vor allem um digitale Souveränität. mehr...