PolizeiausbildungJuristische Handlungssicherheit per App

[24.06.2025] Ein neues digitales Lernangebot für Polizei, Zoll und Justiz will relevantes juristisches Wissen für den Einsatz vermitteln. Das praxisnahe und zielgruppengerechte Angebot vereint fachlich hohes Niveau mit motivierenden Lernformen.
Hand hält ein Smartphone mit dem Logo der Blaulichtschule.

Die Blaulichtschule sieht sich als digitale Ergänzung zur Ausbildung, die realitätsnahes Wissen für Einsatzszenarien vermittelt.

(Bildquelle: Blaulichtschule)

Einsatzkräfte stehen regelmäßig vor rechtlich komplexen Situationen, in denen gleichzeitig schnelles Handeln und juristische Sicherheit entscheidend sind. Eine von Einsatzkräften entwickelte Lernapp will nun juristisches Wissen so vermitteln, wie es im Einsatzalltag wirklich gebraucht wird. Zielgruppen sind insbesondere Polizei, Zoll und Justiz. Entwickelt wurde die Lernplattform Blaulichtschule aus der Praxis heraus: Der Gründer Kevin Bauer ist ehemaliger Angehöriger einer Spezialeinheit der bayerischen Polizei. Inhaltlich unterstützt wurde das bisherige Lernangebot durch mehr als 20 Strafverteidiger.

Vielfältige Lernformen

Im Mittelpunkt des digitalen Lernangebots stehen konkrete Fallbeispiele: Typische Entscheidungssituationen aus dem Berufsleben werden in kurzen, abwechslungsreichen Lerneinheiten aufbereitet. Nutzer können ihr Wissen durch Lückentexte, digitale Karteikarten und individuelle Lernpläne festigen – oder im bundesweit ersten digitalen Wissensduell speziell für Einsatzkräfte unter Zeitdruck trainieren. Für Motivation sollen individuelle Fortschrittsziele und Belohnungen sorgen. Die Blaulichtschule setzt auch auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Der so genannte Einsatzbuddy reagiert personalisiert auf Nutzeranfragen und hilft beim Verstehen juristischer Fachbegriffe und wird so zum digitalen Lernbegleiter speziell für Ausbildung und Einsatzpraxis. Nach Angaben des Anbieters verzeichnet die Blaulichtschule bereits 40.000 registrierte Nutzer bundesweit – eine Bestätigung für den wachsenden Bedarf an digitalen, einsatznahen Lernformaten.

Immer aktuelles Wissen

Die Blaulichtschule wurde nicht als Ersatz, sondern als digitale Ergänzung zur polizeilichen Ausbildung konzipiert. Polizeianwärter stehen unter erheblichem Prüfungsdruck und müssen juristisch sicher handeln können – nicht nur in Klausuren, sondern später auch im Einsatz. Die Blaulichtschule hat den Anspruch, das erforderliche Wissen praxisnah und zielgruppengerecht zu vermitteln. Und anders als klassische Lehrbücher ist die Lernapp stets aktuell: Ohne Abhängigkeit von Neuauflagen oder Papierformaten können Änderungen an Regelungen und Gesetzen unkompliziert aufgenommen werden. Auch eine Erweiterung auf weitere Rechtsgebiete ist nach Herstellerangaben bereits geplant. Die App wird aber nicht nur von Polizeianwärtern, sondern auch von ausgebildeten Einsatzkräften im Dienst genutzt, um ihr Fachwissen aufzufrischen oder konkrete Rechtsfragen im Dienstalltag schnell zu klären.

Zusammenarbeit mit Behörden

Behörden können das Produkt gezielt als zeitgemäße Ergänzung zur Ausbildung oder zum Studium nutzen – ohne die hohen Kosten einer Eigenentwicklung und bei direkter Verfügbarkeit. Wie der Gründer und Betreiber der Blaulichtschule, Kevin Bauer, berichtet, haben einige Behörden bereits Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Dabei sind individuelle Anpassungen möglich. So könne ein Ausbilder-Dashboard zur Verfügung gestellt werden, das bei Bedarf anonymisiert Lernstände auswertet. Ausbilder könnten dann gezielt dort ansetzen, wo besondere Unterstützungsbedarfe bestehen. Gleichzeitig kann das Ausbildungspersonal entlastet werden. Auch eine inhaltliche Abstimmung der Blaulichtschule mit bestehenden Schulungsinhalten oder das Erstellen individuell angepasster Lernpfade für bestimmte Aufgabenbereiche sind denkbar. „Unser Fokus liegt darauf, gemeinsam mit Ausbildern und Fachkräften eine Lösung zu gestalten, die sich nahtlos in den Ausbildungsalltag einfügt“, betont Bauer.





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