Nordrhein-WestfalenKI hilft bei Steuerveranlagung

[23.04.2025] Die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen setzt ab Mai dieses Jahres in vier Pilotfinanzämtern erstmals ein KI-Modul zur Unterstützung der Steuerveranlagung ein. Steuererklärungen sollen so effizienter, schneller und treffsicherer bearbeitet werden können.
Minister der Finanzen NRW, Dr. Marcus Optendrenk informiert bei einen Rundgang durch das neue Rechenzentrum der Fiinanzverwaltung über die Nutzung von KI in der Finanzverwaltung am 22.04.2025 in Kaarst.

NRW: Neues Rechenzentrum der Finanzverwaltung in Kaarst legt einen Fokus auf den zukunftsfähigen und sicheren Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Nordrhein-Westfalens Finanzminister Dr. Marcus Optendrenk informiert bei einen Rundgang durch das neue Rechenzentrum der Fiinanzverwaltung über die Nutzung von KI in der Finanzverwaltung in Kaarst.

(Bildquelle: FM NRW/Caroline Seidel)

Das bewährte Risikomanagementsystem der nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung wird künftig durch ein neues KI-Modul ergänzt. Es erkennt Muster in den Steuerdaten und kann gut nachvollziehbare Fälle mit geringem Prüfbedarf gezielt identifizieren. Diese werden dann automatisiert verarbeitet – und damit schneller abgeschlossen. Die Beschäftigten in den Veranlagungsstellen müssen sich zudem seltener mit einfachen Fällen befassen und erhalten weniger automatische Hinweise, die manuell zu prüfen sind.

„Künstliche Intelligenz hilft uns, die Steuerverwaltung bürgerfreundlicher zu gestalten“, so Nordrhein-Westfalens Finanzminister Marcus Optendrenk. „Wenn klar nachvollziehbare und unproblematische Steuererklärungen automatisch bearbeitet werden, erhalten die Menschen ihren Bescheid schneller. Gleichzeitig haben unsere Kolleginnen und Kollegen mehr Zeit für die komplexeren Fälle.“

Wie das Finanzministerium weiter mitteilt, beginnt die Pilotierung im Mai 2025 in den Finanzämtern Brühl, Bielefeld-Außenstadt, Hamm und Lübbecke. Gestartet werde mit klassischen Arbeitnehmerfällen – also Steuererklärungen mit Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit, Kapitalerträgen, Vorsorgeaufwendungen, Sonderausgaben, haushaltsnahen Dienstleistungen und ähnlichen Bereichen. Eine Ausweitung auf weitere Fallkonstellationen sei bereits in Planung.

Entwickelt wurde das KI-Modul vom Rechenzentrum der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen im Rahmen des bundesweiten KONSENS-Verbunds. Mit der Pilotierung übernimmt Nordrhein-Westfalen nach eigenen Angaben die Vorreiterrolle unter den Ländern. Nach erfolgreichem Testlauf ist die landesweite Einführung geplant.

Neues Rechenzentrum in Kaarst

Ein zentraler Baustein für die technologische Weiterentwicklung der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen ist das neue Rechenzentrum in Kaarst. Inmitten des Rheinischen Reviers – der digitalen Zukunftsregion Nordrhein-Westfalens – entsteht bis 2026 eines der modernsten Rechenzentren Deutschlands (wir berichteten). Das Rechenzentrum der Finanzverwaltung (RZF) zieht dann mit rund 1.000 Beschäftigten unter ein gemeinsames Dach. 

Ein besonderer Fokus liegt dabei laut dem Finanzministerium auf dem zukunftsfähigen und sicheren Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Im neuen Rechenzentrum sei der Betrieb eigener KI-Hardware geplant – dies stelle einen wichtigen Schritt für die digitale Souveränität der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen dar. 

Bereits jetzt hat das nordrhein-westfälische Finanzministerium generative KI-Chatbots wie ChatGPT und Google Gemini offiziell für den dienstlichen Gebrauch unter klaren Rahmenbedingungen und unter Wahrung des Steuergeheimnisses freigegeben – etwa zur Texterstellung, Recherche oder Bildgenerierung. Auch ein neuer Ausbildungspodcast wurde vollständig von KI erstellt – vom Text bis zu den Stimmen der Moderatoren.

„Es ist schon gewaltig, was heute möglich ist“, sagt Minister Optendrenk. „Der Einsatz moderner Technologien soll unseren Beschäftigten die Arbeit erleichtern und zugleich den Service für Bürgerinnen und Bürger verbessern – in klaren Grenzen und mit klarer Verantwortung.“ Ein aktueller Erlass definiert dafür die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und sorgt für einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Tools.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz
Macbook mit BärGPT

Berlin: BärGPT entlastet die Verwaltung

[08.10.2025] Der eigens entwickelte, generative KI-Assistent BärGPT soll Mitarbeitende der Berliner Verwaltung und der Bezirksämter künftig bei Routinearbeiten entlasten. Zuvor waren am Markt verfügbare KI-Assistenzsysteme geprüft worden – die aber die vielschichtigen Bedarfe der Berliner Verwaltung nicht vollumfänglich abdecken konnten. mehr...

Drei Männer in Anzügen und Stiften in den Händen sitzen an einem Tisch, vor sich Papiere.

Bayern: KI-Spitzenforschung für die Steuerverwaltung

[08.10.2025] KI-Lösungen für die Praxis der Steuerverwaltung nutzbar zu machen – das ist das Ziel der engen Zusammenarbeit zwischen der Bayerischen Steuerverwaltung und der Technischen Universität Nürnberg. Eine entsprechende Forschungskooperation wurde nun unterzeichnet. mehr...

Zwei Männer und eine Frau in formaler Kleidung stehen lächelnd aufgereiht vor einer Wand mit dem Wort "Think".

Baden-Württemberg: KI-Kooperation mit IBM

[07.10.2025] Das Justizministerium Baden-Württemberg und der IT-Konzern IBM arbeiten im Bereich KI schon seit Jahren erfolgreich zusammen. Nun wurde eine strategische Innovationspartnerschaft geschlossen, um gemeinsam Lösungen für weitere Anwendungsfälle zu realisieren. mehr...

Futuristisches Technologienetzwerk in Form eines Gehirns.

Thüringen: KI für schnellere Baugenehmigungen

[02.10.2025] Ein KI-Pilotprojekt für schnellere Baugenehmigungen ist jetzt in Thüringen gestartet. Das Digitalministerium arbeitet dabei mit der Rulemapping Group sowie dem Land Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Für wissenschaftliche Begleitung ist ebenfalls gesorgt. mehr...

Jeder zweite Behördenentscheider (53 Prozent) nennt laut dem Branchenkompass Public Sector die hohen Standards beim Datenschutz und in der Datensicherheit als Hindernis für den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung.

Bitkom: Umfrage zur Bedeutung der KI

[01.10.2025] Eine repräsentative Befragung von Bitkom Research hat ergeben, dass sich zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger wünschen, dass eine KI ihre Anträge bearbeitet. 65 Prozent wollen, dass die Verwaltung Vorreiter bei Künstlicher Intelligenz wird. mehr...

Logo Digital Cluster Bonn

Digital Cluster Bonn: KI verantwortungsvoll nutzen

[25.09.2025] Der Digital Cluster Bonn – ein Zusammenschluss von in Bonn ansässigen Bundesbehörden, die direkt oder indirekt mit der digitalen Transformation befasst sind – trat zu seiner Jahreskonferenz zusammen. Thema des Treffens war der verantwortungsvolle Einsatz von Künstlicher Intelligenz. mehr...

KI kann Mitarbeiter entlasten.

Hessen: KI-Assistent für die Finanzverwaltung

[24.09.2025] Die Hessische Finanzverwaltung testet den KI-Assistenten „Le Chat“ von Mistral AI: 400 Lizenzen wurden für ein einjähriges Pilotprojekt erworben. Ziel ist es, allen Beschäftigten künftig eigene KI-Tools bereitzustellen – datenschutzkonform und praxisnah. mehr...

Rheinland-Pfalz: Cybernotruf für die öffentliche Verwaltung

[22.09.2025] Die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe erfordert neue Lösungsansätze. Für Landesverwaltung und Kommunen in Rheinland-Pfalz soll nun ein KI-gestütztes Notfallsystem entstehen, das Vorfälle und Zusammenhänge schneller erkennt und bei der Erstreaktion unterstützt. mehr...

Wanderer auf der  Struffeltroute Roetgen Eifel


Nordrhein-Westfalen: Mit KI das Land erkunden

[19.09.2025] Wer eine Reise oder einen Ausflug in Nordrhein-Westfalen plant, kann sich dabei jetzt von dem KI-gestützten Erlebnisplaner NRWow! unterstützen lassen. Das Land will damit bundesweit Maßstäbe für digitale Reiseplanung und Besucherlenkung setzen. mehr...

Rheinland-Pfalz erhält landeseinheitliche E-Akte.

Rheinland-Pfalz: Zukunftsweisende KI für die Landesverwaltung

[17.09.2025] Rheinland-Pfalz will KI für die Verwaltung entwickeln: Das Digitalisierungsministerium und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz vereinbaren eine dreijährige Zusammenarbeit zur Entwicklung und Erprobung neuer Softwarelösungen. mehr...

Niedersachsen gründet ein Kompetenzzentrum für künstliche Intelligenz (KI) in der Verwaltung.

Sachsen-Anhalt: KI-Assistent für die Landesverwaltung

[16.09.2025] Sachsen-Anhalt testet erstmals den Einsatz generativer KI in der Verwaltung: Ein von Hamburg entwickelter Assistent wird als Pilotprojekt eingeführt. Mitarbeitende aus sieben Ressorts sollen das Tool bis 2026 im Arbeitsalltag erproben. mehr...

Verpixelte, in Blau gehaltene Ansicht eines Bildschirms, der neben zahlreichen Nullen und Einsen die Buchstaben "KI" zeigt.

Hessen: KI für die Steuerverwaltung

[12.09.2025] Auf einen selbst entwickelten KI-Chatbot namens Maxi setzt künftig die hessische Steuerverwaltung. Er wird zunächst im Finanzamt Kassel pilotiert und soll noch in diesem Jahr ausgerollt werden. mehr...

Jeder zweite Behördenentscheider (53 Prozent) nennt laut dem Branchenkompass Public Sector die hohen Standards beim Datenschutz und in der Datensicherheit als Hindernis für den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung.

Disy Informationssysteme: KI für die Praxis nutzbar machen

[20.08.2025] Um die KI-Anwendung in Baden-Württemberg voranzubringen, verstärkt das Unternehmen Disy künftig das KI-Innovation Lab des CyberForum. Die Initiative gehört zur KI-Allianz Baden-Württemberg, sie unterstützt Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der Umsetzung von digitalen Projekten. mehr...

Saarland: Vorreiterrolle bei F13

[18.08.2025] Das Saarland setzt in seiner Verwaltung erstmals den KI-Assistenten F13 ein. In der laufenden Pilotphase erweitert es die Lösung unter anderem um Funktionen für Chat, Recherche und Wissenssicherung und will die Ergebnisse später als Open Source bereitstellen. mehr...

DRV Hessen/Telekom: Kompetent am Telefon

[08.08.2025] Für die Kundenkommunikation nutzt die DRV Hessen eine KI-gestützte Voicebot-Lösung der Deutschen Telekom. Die cloudbasierte Plattform strukturiert Anliegen, leitet Anrufe gezielt weiter, ermöglicht individuelle Dialoggestaltung und bearbeitet einfache Fälle vollständig automatisiert. mehr...