BundesratOZG 2.0 abgelehnt

Bundesratssitzung: Länderkammer lehnt OZG 2.0 ab.
(Bildquelle: Bundesrat/Steffen Kugler)
Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung (22. März 2024) der Novelle des Onlinezugangsgesetzes (OZG 2.0) seine Zustimmung verweigert. Zuvor hatte der federführende Ausschuss für Innere Angelegenheiten der Länderkammer empfohlen, das vom Bundestag beschlossene Gesetz abzulehnen und eine grundlegende Überarbeitung einzufordern.
Zusammenfassend lehnt der Bundesrat das Gesetz ab, weil es die finanziellen, technischen und rechtlichen Lasten unverhältnismäßig auf die Länder und Kommunen verlagert, ohne für ausreichende Klarheit und Beteiligung zu sorgen. Eine grundlegende Überarbeitung wird gefordert, um Kooperation und faire Lastenverteilung sicherzustellen.
Die wichtigsten Kritikpunkte der Länder
• Finanzierung und Kostenverteilung: Der Bundesrat kritisiert, dass sich der Bund weitgehend aus der Finanzierung der Verwaltungsdigitalisierung zurückzieht, wodurch Länder und Kommunen belastet werden. Er fordert eine Neuberechnung des Erfüllungsaufwands, da die Auswirkungen auf die kommunale Ebene und die Kosten nicht ausreichend berücksichtigt worden seien.
• Auswirkungen auf die Steuerverwaltung und die amtliche Statistik: Der Bundesrat fordert klare Regelungen, um Rechtssicherheit für die Steuerverwaltung zu schaffen und lehnt eine Anwendung des Gesetzes auf die Steuerverwaltung ab. Zudem werden Ausnahmeregelungen für die amtliche Statistik gefordert, um die Durchführung von Massenverfahren nicht zu gefährden.
• Technische und rechtliche Unklarheiten: Es bestehen Bedenken hinsichtlich der Gesetzgebungskompetenz und technischer Unklarheiten, wie beispielsweise die Neufassung des IT-NetzG und die Ausweitung des Anwendungsbereichs des Datenschutzcockpits.
• Mitwirkungsrechte der Länder und IT-Planungsrat: Der Bundesrat fordert angemessene Mitwirkungsrechte der Länder und kritisiert die Umgehung des IT-Planungsrats sowie den einseitigen Rückzug des Bundes aus der Finanzierungsverantwortung, der zu einer zentralen Konzentration der Regelungsbefugnisse beim Bund führe.
Blockadehaltung schadet der deutschen Wirtschaft
Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich über den Kurznachrichtendienst Mastodon: „Ich werde dem Kabinett vorschlagen, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Ich bin bereit, konstruktiv weiter zu verhandeln, denn unser Land braucht mehr digitalen Fortschritt.“ Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, kommentierte: „Die Union hat jahrzehntelang die Digitalisierung Deutschlands verschlafen und ist jetzt wieder Bremsklotz. Aus rein parteipolitischen Erwägungen blockiert sie das Recht der Bürger auf eine digitale Verwaltung. Sie schadet damit auch der deutschen Wirtschaft. Denn die ist der Power User der Verwaltung und muss dringend entlastet werden. Ich bedauere diese Blockadehaltung. Wenn wir bei der Digitalisierung in unserem föderalen Staat vorankommen wollen, müssen alle Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen parteiübergreifend und konstruktiv zusammenarbeiten.“
Hamburg: Zukunftsprojekte schneller umsetzen
[10.09.2025] Planungs- und Genehmigungsverfahren für Modernisierungsvorhaben müssen in Deutschland beschleunigt und vereinfacht werden. Wie das gelingen kann, darüber hat sich die Freie und Hansestadt Hamburg nun mit dem Bund beraten. mehr...
Berlin: Neues Finanzmodell für das ITDZ
[08.09.2025] Der Berliner Senat will mit einer Gesetzesänderung dem ITDZ Berlin mehr Planungssicherheit geben. Künftig soll der zentrale IT-Dienstleister Rücklagen für Investitionen bilden können; zugleich erhält der Verwaltungsrat mehr Kontrolle über die Preisgestaltung. mehr...
Digitale Souveränität: Gipfel als Signal für Zusammenarbeit in Europa
[03.09.2025] Das deutsche und das französische Digitalministerium laden im November zu einem europäischen Treffen in Berlin ein. Im Mittelpunkt steht die digitale Souveränität. Das Zusammentreffen soll den Austausch fördern, wie Innovationen und digitale Kompetenzen Europas Zukunft sichern können. mehr...
Bayern: Pilotkooperation mit dem Bund
[01.09.2025] Bayern und der Bund wollen im Herbst eine Pilotkooperation mit mehreren gemeinsamen Projekten starten. Die Schwerpunkte werden dabei die Digitalisierung der Verwaltung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) sein. mehr...
Niedersachsen: Innenministerium bündelt Digitalpolitik
[29.08.2025] Ab September 2025 erhält Niedersachsen erstmals eine Digitalisierungsstaatssekretärin: Anke Pörksen soll im Innenministerium Kompetenzen bündeln, den OZG-Ausbau vorantreiben und die neue Digitalstrategie mit dem Prinzip Digital First in allen Ressorts verankern. mehr...
BMWE: Erste Schritte zu einer Start-up-Strategie
[20.08.2025] Mit einer neuen Strategie sollen die Rahmenbedingungen für Start-ups und Scale-ups in Deutschland verbessert werden. Das BMWE hat dazu nun einen Online-Beteiligungsprozess gestartet, der sich vor allem an die Start-Up-Community richtet. mehr...
OSBA: Bund tut zu wenig für Open Source
[19.08.2025] Eine erkennbare strategische Ausrichtung der Bundesregierung auf Open Source Software ist in den ersten 100 Tagen im Amt ausgeblieben, bemängelt die Open Source Business Alliance (OSBA). Zudem blieben zentrale Projekte wie ZenDiS oder openDesk nur gering finanziert. mehr...
BMDS: Das neue Ministerium organisiert sich
[18.08.2025] Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung hat ein neues Organigramm veröffentlicht, in dem Leitungen und Zuständigkeiten festgelegt sind. Querschnittsaufgaben werden in einer Serviceabteilung gebündelt. Auch ein endgültiger Standort wurde gefunden. mehr...
BMDS: Viel Fortschritt in 100 Tagen
[15.08.2025] Das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll Digital- und Modernisierungsprojekte bündeln und schneller vorantreiben. In einer ersten Bilanz meldet das Ministerium Fortschritte beim Aufbau der eigenen Organisation und bei zentralen Vorhaben. mehr...
Thüringen: Digitalkabinett startet Digitaloffensive
[14.08.2025] Das neue Digitalkabinett Thüringens hat bei seinem ersten Treffen einen Praxis- und Digitalcheck auf Open-Source-Low-Code-Basis, klare Regeln für generative KI und eine Thüringen-App angekündigt. Zudem soll der Zuständigkeitsfinder alle Verwaltungsleistungen bündeln. mehr...
Schleswig-Holstein: Impulspapier zum Deutschland-Stack
[14.08.2025] Schleswig-Holstein legt ein Impulspapier zum Deutschland-Stack vor und will gemeinsam mit dem Bund offene Standards, zentrale Basisdienste und dezentrale Fachlösungen für Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger entwickeln. mehr...
Bitkom: Digitale Verwaltung im EU-Vergleich weit hinten
[13.08.2025] Der Bitkom hat seinen aktuellen DESI-Index vorgelegt, der EU-weit Daten zur Digitalisierung auswertet. Deutschland klettert demnach um zwei Plätze auf Rang 14, bleibt aber leicht unter dem Durchschnitt. In der digitalen Verwaltung liegt die Bundesrepublik mit Platz 21 weit hinten. mehr...
Sachsen-Anhalt: Digitalstrategie 2030 zeigt Wirkung
[08.08.2025] Sachsen-Anhalt meldet im vierten CIO-Bericht deutliche Fortschritten bei der Digitalisierung: Über 200 Onlinedienste sind inzwischen verfügbar, zahlreiche Ziele der Digitalstrategie werden umgesetzt, Breitband- und 5G-Netze wachsen weiter, sichere und effiziente Behördenarbeitsplätze entstehen. mehr...
NKR/Bund: Staatssekretärsausschuss mit erweiterten Aufgaben
[05.08.2025] Mit erweitertem Mandat soll der Staatssekretärsausschuss für Bürokratieabbau künftig auch zentrale Aufgaben der Staatsmodernisierung übernehmen. NKR-Chef Lutz Goebel begrüßt den Schritt, mahnt aber rasche Umsetzung konkreter Strukturreformen und Fortschritte beim BMDS an. mehr...
Open-Source-Transformation: Von Dänemark lernen
[04.08.2025] Die öffentliche Verwaltung Dänemarks will auf Open Source Software umsteigen, um die digitale Souveränität zu schützen. Treiber ist die Sorge vor geopolitischen Abhängigkeiten. Erste konkrete Schritte kommen aus Kopenhagen, Aarhus und dem Digitalministerium. Die OSBA berichtet. mehr...