BSISchabhüser geht, Caspers kommt

[25.02.2025] Gerhard Schabhüser scheidet nach sieben Jahren als BSI-Vizepräsident aus, Nachfolger wird Thomas Caspers. In seiner Abschiedsrede forderte Schabhüser eine stärkere Rolle des BSI, etwa als Zentralstelle für Cybersicherheit in Bund und Ländern sowie als Marktaufsicht für den Cyber Resilience Act.
v.l.: Thomas Caspers, designierter BSI-Vizepräsident; Friederike Dahns, BMI-Abteilungsleiterin Cyber- und Informationssicherheit; Claudia Plattner, BSI-Präsidentin; Gerhard Schabhüser, scheidender BSI-Vizepräsident.

„Ich denke, es gibt in unserer Behörde niemanden, der Gerhard Schabhüser nicht vermissen wird. Hier verlässt ein Titan die Bühne, von dem wir alle sehr viel lernen durften", sagt Claudia Plattner über den scheidenden BSI-Vizepräsidenten.

v.l.: Thomas Caspers, Friederike Dahns, Claudia Plattner, Gerhard Schabhüser.

(Bildquelle: BSI/bundesfoto/Geza Aschoff)

Im Rahmen einer Feierstunde wurde der Vizepräsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Gerhard Schabhüser, aus seinem Amt verabschiedet, das er seit 2017 innehatte. Sein Nachfolger wird Thomas Caspers. Schabhüser gehört der Behörde seit ihrem Gründungsjahr 1991 an. Der promovierte Mathematiker startete als Referent in einem Arbeitsbereich, der von der Zentralstelle für das Chiffrierwesen (ZfCh) ins BSI verlagert worden war. Im Bereich der Kryptografie stieg er zunächst zum Referatsleiter, dann zum Fachbereichsleiter und schließlich zum Abteilungsleiter auf, bevor er 2017 als Vizepräsident in die Amtsleitung eintrat. Nach mehr als 33 Jahren im Dienst der Informationssicherheit geht er nun über ein Altersteilzeitmodell in den Ruhestand. Trotz Ruhestand gelte Schabhüsers Leidenschaft nach wie vor der Kryptografie, der er auch weiterhin treu bleiben wird: Ab dem kommenden Sommersemester bietet er eine Vorlesung zu den Themen Klassische Kryptografie, Kryptoanalyse und Bool’sche Funktionen an der Universität Bonn an.

Zum 1. März 2025 übernimmt Thomas Caspers das Amt des BSI-Vizepräsidenten. Der Diplom-Physiker wirkt seit 2003 im BSI und war ab 2015 im Bereich Kryptografie tätig. Seit 2019 hat er die Abteilung Technologiestrategie und Informationstechnik geleitet und in dieser Funktion unter anderem die Cloudstrategie des BSI entwickelt und in die Umsetzung gebracht.

Rolle des BSI stärken

BSI-Präsidentin Claudia Plattner würdigte den scheidenden Vizepräsidenten für seine Verdienste sowohl um die Cybersicherheit in Deutschland als auch um die Menschen im BSI und sprach ihm ihren persönlichen Dank für die gemeinsame Zeit in der Amtsleitung aus. Gerhard Schabhüser blickte in seiner Abschiedsrede auch auf die Zukunft der Cybersicherheit und des BSI. Politische Akteure sollten hinsichtlich Cybersicherheit künftig stärker an einem Strang ziehen. Es gelte, Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass Deutschland und Europa das notwendige Level an Resilienz erreichen. So sollte die Governance für Digitalisierungsvorhaben des Bundes effektiv und effizient aufgestellt werden.

„Das BSI sollte so gestärkt werden, dass es die Informations- und Cybersicherheit in Deutschland effektiv gestalten kann. Das bedeutet für den Bund: Die CISO-Rolle muss im BSI verankert werden. Für die Länder: Das BSI muss zur Zentralstelle im Bund-Länder-Verhältnis ausgebaut werden. Für die Wirtschaft: Das NIS2-Umsetzugsgesetz muss schnellstmöglich beschlossen werden. Für die Gesellschaft: Die Marktaufsicht für den Cyber Resilience Act (CRA) muss beim BSI verortet werden“, so Schabhüser.



Stichwörter: IT-Sicherheit, BSI


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