Normenkontrollrat Baden-WürttembergVoraussetzungen für Once Only schaffen
Die Umsetzung des Once-Only-Prinzips ist ein wichtiges Element bei der Konzeption digitaler Verwaltungsleistungen: Bürger sollten ihre Daten und Dokumente den Verwaltungen künftig nur noch einmal übermitteln müssen. Die bisher erforderlichen Nachweisdokumente sollen schrittweise durch Registerabfragen und zwischenbehördliche Datenaustausche ersetzt werden, sofern die Nutzer dazu ihre explizite Zustimmung gegeben haben. Somit ist Once Only ein wichtiger Schritt in Richtung nutzerfreundliche digitale Verwaltung. Verfahren können so wesentlich beschleunigt und vereinfacht werden. Standarddokumente wie Geburtsurkunden, Meldescheine, Führerschein oder Führungszeugnis müssen dann nicht immer wieder erneut vorgelegt werden. Der Normenkontrollrat Baden-Württemberg (NKR BW) hat einen Empfehlungsbericht zu Once Only erstellt und diesen nun der Landesregierung überreicht.
Der NKR BW benennt vier Hauptaufgaben bei der Realisierung von Once-Only-Lösungen: Die derzeitigen Prozesse einer Verwaltungsleistung – wie etwa die Gewerbeanmeldung – müssten eingehend analysiert und neu gestaltet werden, indem man sie vereinfacht und vollständig vom Antrag bis zur Genehmigung (End-to-End) digitalisiert. Zudem müssten die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um Einwilligungen der Nutzer datenschutzrechtlich zu ermöglichen und Hürden für die Digitalisierung wie beispielsweise Schriftformerfordernisse zu beseitigen. Daneben müsse die Steuer-Identifikationsnummer in die Verwaltungsregister eingetragen werden, damit die Daten zweifelsfrei zugeordnet werden können. Nicht zuletzt gelte es, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Register miteinander sprechen können.
Muster für die Umsetzung von Once Only
Der Normenkontrollrat Baden-Württemberg empfiehlt, dass die derzeit aktiven Digitalisierungslabore des Landes direkt nach der Digitalisierung der Antragswege nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) mit der Umsetzung von Once-Only-Lösungen beauftragt werden. Er schlägt vor, einen Masterplan für die Umsetzung solcher Lösungen zu erstellen und festzulegen, mit welchen Verwaltungsleistungen begonnen werden soll: Sie sollten einen besonders großen Nutzen für die mittelständische Wirtschaft und die Bürgerschaft mit sich bringen.
Anhand der Eintragung in die Handwerksrolle sowie der Anmeldung des Wohnsitzes beleuchtet der NKR BW in seinem Empfehlungsbericht die Umsetzung von Once-Only-Lösungen beispielhaft und empfiehlt seinen Ansatz als Muster zu nutzen. So lautet eine zentrale Empfehlung zur Eintragung in die Handwerksrolle „Ein Formular, zwei Anträge“ – das heißt, ein Antrag, mit dem ein Betrieb sowohl in das kommunale Gewerberegister als auch in die Handwerksrolle eingetragen werden kann. Mithilfe von Once Only könnte die Handwerkskammer, sofern der betreffende Handwerker einwilligt, automatisiert auf die Daten des Meisterbriefs zugreifen. Eine erneute Vorlage des Dokuments könne damit entfallen.
Der NKR BW empfiehlt ferner, anhand einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zu prüfen, ob die bundesweit insgesamt 53 Register mit Handwerksrollendaten zu einem gemeinsamen Bundes- oder Landesregister zusammengeführt werden sollten. Für die Digitalisierung der Wohnsitzanmeldung hat der Bund bereits die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Aus der Sicht des Normenkontrollrats Baden-Württemberg kann die Wohnsitzanmeldung mit Once Only jedoch noch stärker vereinfacht werden. So wird vorgeschlagen, dass die meldepflichtige Person bei der Meldebehörde des neuen Wohnorts ihre Steuer-ID angeben und einen vorausgefüllten Meldeschein erhalten kann, ohne sich selbst mit der Meldebehörde des bisherigen Wohnorts in Verbindung setzen zu müssen. Zudem empfiehlt der Rat, dass die Meldescheine in Baden-Württemberg vereinheitlicht und mehrsprachig angeboten werden.
https://www.normenkontrollrat-bw.de
https://www.stm.baden-wuerttemberg.de
Thüringen: Eine neue CIO für das Land
[16.05.2025] Die bisherige Unternehmerin Milen Starke – zuvor geschäftsführende Gesellschafterin beim IT-Dienstleister Q-Soft – wird neue Staatssekretärin für Digitales und CIO des Landes Thüringen. Damit wird die Vakanz nach dem Ausscheiden des bisherigen CIO Hartmut Schubert neu besetzt. mehr...
Digitalministerkonferenz 2025: Impulse für die digitale Zukunft
[15.05.2025] Auf der 3. Digitalministerkonferenz wurden unter anderem Beschlüsse gefasst, um die digitale Souveränität in Europa zu stärken. Im Fokus standen außerdem die Weiterentwicklung der politischen Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Auswirkungen von KI auf Demokratie und Meinungsbildung. mehr...
IT-Planungsrat: Erfolgreiche Klausurtagung
[14.05.2025] Bei seiner Klausurtagung in Mecklenburg-Vorpommern diskutierte der IT-Planungsrat wichtige Weichenstellungen in der Verwaltungsdigitalisierung und Staatsmodernisierung. Im Fokus standen die Registermodernisierung und die Weiterentwicklung der Deutschland-Architektur. mehr...
Schleswig-Holstein/Dänemark: Digitale Souveränität in Europa stärken
[13.05.2025] Schleswig-Holstein verfolgt als erstes Bundesland eine Open-Source-Strategie, um digitale Abhängigkeiten in der Landesverwaltung konsequent zu reduzieren. Digitalminister Dirk Schrödter war nun nach Dänemark eingeladen, um vor dem Parlament über den Weg seines Landes in die digitale Souveränität zu sprechen. mehr...
Thüringen: Erste Sitzung des Digitalbeirats
[12.05.2025] Thüringen hat seinen neuen Digitalbeirat offiziell eingesetzt. Er soll die Landesregierung als fachkundiges und unabhängiges Gremium beraten. Zum Auftakt ging es vor allem um digitale Souveränität. mehr...
BMDV/BMDS: Digitalministerium nimmt Arbeit auf
[09.05.2025] Mit Karsten Wildberger als Digitalminister nimmt das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung die Arbeit auf. Es bündelt die Zuständigkeiten aus bisher sechs Ressorts. Wildberger setzt auf Pragmatismus und zügige Umsetzung. mehr...
Berlin: Ernüchternde Bilanz zum Open-Source-Kompetenzzentrum
[02.05.2025] Bei einer Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus zur Entwicklung des Open-Source-Kompetenzzentrums kritisierte die OSBA die bislang schleppende Umsetzung. Ein klares politisches Bekenntnis für Open Source fehle bis heute – ebenso wie die entsprechende Strategie. mehr...
Politik: Karsten Wildberger wird Digitalminister
[29.04.2025] Die Union setzt mit Karsten Wildberger als Digitalminister auf einen erfahrenen Manager. Verbände fordern nun rasch Klarheit über Kompetenzen und Ressourcen des neuen Ressorts. mehr...
Sachsen: Ziele des Koalitionsvertrags begrüßt
[16.04.2025] Sachsen unterstützt die im neuen Koalitionsvertrag umrissenen digitalpolitischen Vorhaben – darunter antragslose Verwaltungsleistungen, die DeutschlandID und zentrale IT-Kompetenzen des Bundes. Auch eine Grundgesetzänderung hält das Land für notwendig. mehr...
IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024
[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...
Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen
[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...
IT-Planungsrat: Fachkongress „Digitalisierung – einfach machen“
[08.04.2025] Der 13. Fachkongress des IT-Planungsrats wurde in diesem Jahr von Niedersachsen ausgerichtet. Mehr als 700 Teilnehmende aus der Verwaltung waren vor Ort in Hannover. Auch das BMI war in diversen Sessions mit dabei. mehr...
Bund: Bericht zum Bürokratieabbau
[08.04.2025] Die Bundesregierung hat ihren Bericht zum Bürokratieabbau 2022/2023 vorgelegt. Er enthält auch eine Bilanz zu den Meseberger Beschlüssen und der Bürokratieentlastungsverordnung für Unternehmen und Bürger. mehr...
Hessen: CIO und CISO neu besetzt
[07.04.2025] Louisa Solonar-Unterasinger übernimmt in Hessen das Amt der CIO, Ralf Stettner kehrt als CISO ins Innenministerium zurück. Die Landesregierung besetzt damit zwei zentrale Positionen für IT-Steuerung und Informationssicherheit neu. mehr...
OSBA: Luft nach oben bei Open Source
[02.04.2025] Die Open Source Business Alliance sieht im Entwurf der Koalitionsarbeitsgruppe zur Digitalpolitik Nachbesserungsbedarf. Besonders beim Thema Open Source fehle es an klaren Zielvorgaben, auch Angaben zu einem zentralisierten Digitalbudget fehlten bisher. mehr...