BAMFMillionen für Blockchain

[29.05.2019] 4,5 Millionen Euro will das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in sein Blockchain-Projekt investieren. Damit sollen die übergreifende Kommunikation und Zusammenarbeit im Asylprozess unterstützt werden.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat für die Vorbereitung eines Pilotprojekts zur „Verwaltung von Asylprozessen in der Blockchain“ 1,15 Millionen Euro ausgegeben. Wie auf heise online zu erfahren ist, sind weitere 3,38 Millionen Euro veranschlagt, um den Testbetrieb in die Spur zu bekommen. Dabei sei jedoch fraglich, ob sich die dezentrale Datenbanktechnik für den vorgesehenen Einsatzzweck überhaupt eigne.
Die Zahlen stammen laut heise online aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linke-Bundestagsfraktion, die netzpolitik.org veröffentlicht hat. Laut Bundesinnenministerium befindet sich das Pilotprojekt noch „in der Konzeptionsphase“. Die Abstimmungen mit dem Projektpartner, dem Freistaat Sachsen, liefen noch. Laut dem offiziellen Zeitplan sei die Testphase für das erste Quartal 2020 vorgesehen.
Wie heise online weiter mitteilt, soll es sich bei dem Projekt laut der Digitalisierungsagenda 2020 des BAMF um einen Proof of Concept handeln. Es gehe also darum, den Nachweis zu erbringen, dass die Blockchain-Technik „die behördenübergreifende Kommunikation und Zusammenarbeit im Asylprozess“ unterstützen könnte. Dabei sollen auch „Teile des behördenübergreifenden Prozess-Managements“ automatisiert werden.
Prinzipiell ließen sich über Distributed-Ledger-Technologien Informationen „über den aktuellen Status einzelner Personen im Asylprozess zeitnah mit allen beteiligten Behörden gemäß rechtlicher Grundlagen teilen“, heißt es im BAMF laut heise online. Es soll darum gehen, die „Rechtsstaatlichkeit der Asylverfahren“ zusätzlich abzusichern. In einem weiteren Schritt sollen gemäß dem heise-Bericht neben den Ausländerämtern auch Sicherheitsbehörden oder Verwaltungsgerichte eingebunden werden. Ein „quantifizierbarer Nutzen“ für das BAMF sei derzeit noch nicht zu ermitteln.
In dem Bundesamt sind nach Angaben von heise online aktuell zehn interne Mitarbeiter mit dem Projekt befasst, das auf das Open Source Softwareframework Hyperledger Fabric setzt. Als externer technischer Partner für eine bereits erstellte Machbarkeitsstudie fungierte die Firma T-Systems Multimedia Solutions. Ein großes Problem im Rahmen der Umsetzung dürfte laut heise online der Datenschutz darstellen: Informationen, die in eine Blockchain eingestellt werden, sollen darin dauerhaft gespeichert werden und nachträglich nicht mehr verändert werden können. Vorgeschriebene Löschfristen oder Korrekturansprüche könnten so kaum befolgt werden, selbst wenn Pseudonyme eingesetzt würden.
Nach Angaben von heise online plant das BAMF weitere ambitionierte IT-Projekte. So befinde sich etwa eine Analytik-Plattform in der Konzeptionsphase, für welche die Behörde insgesamt knapp zwei Millionen Euro ausgeben will. Hinzu kommen soll unter anderem ein intelligentes Assistenzsystem für Anhörungen von Asylbewerbern. Dafür habe das BAMF bereits mehr als 2,6 Millionen Euro ausgegeben, gut 2,5 Millionen seien dafür noch veranschlagt. Als Berater oder Dienstleister sind bei den Digitalprojekten laut heise online Atos, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, Capgemini, KPMG und Sopra Steria an Bord.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
Logo der Prozessplattform Sachsen

Picture: Einheitliche Prozesse für Sachsen

[28.07.2025] Über 300 öffentliche Stellen nutzen inzwischen die Prozessplattform Sachsen für ein gemeinsames, offenes und standardbasiertes Prozessmanagement. Die Lösung des Herstellers Picture unterstützt Verwaltungen dabei, ihre Abläufe landesweit modern und digital zu gestalten. mehr...

Bitkom: Mehr Rechenzentren für Deutschland

[25.07.2025] Der Bitkom warnt vor der wachsenden Lücke beim Ausbau von Rechenzentren in Deutschland. Um digitale Souveränität zu sichern, präsentiert der Verband einen Aktionsplan. Vorgeschlagen werden Maßnahmen zu Stromkosten, Genehmigungen und Abwärmenutzung. mehr...

Modernes Computerkeyboard, die Shift-Taste ist mit einem blauen Wolkensymbol versehen.

GISA: Cloudinfrastruktur für den DAAD

[25.07.2025] GISA wird für den Deutschen Akademischen Austauschdienst künftig eine moderne, leistungsstarke Cloudinfrastruktur bereitstellen, die den sicheren und flexiblen Betrieb von Webdiensten ermöglicht. mehr...

Fraunhofer FOKUS: Zweite Public Data Konferenz

[25.07.2025] Am 25. September lädt das Fraunhofer-Institut FOKUS zur zweiten Public Data Konferenz nach Berlin ein. Im Fokus stehen strategische Ansätze, praktische Lösungen und konkrete Projekte. Angesprochen werden leitende Personen aus Politik und Verwaltung, deren Aufgabe die Förderung des organisationsübergreifenden Datenaustauschs ist. mehr...

""

BMDS: Dritte NOOTS-Konsultation endet

[21.07.2025] Das BMDS hat die dritte Konsultationsrunde zu Architekturdokumenten des NOOTS erfolgreich abgeschlossen. Rund 160 Rückmeldungen wurden ausgewertet, darunter Hinweise zu Verständlichkeit und Qualität der Dokumente sowie zum Bedarf an ergänzenden Inhalten. mehr...

Registermodernisierung: Produktiveinsatz des NOOTS rückt näher

[19.06.2025] Das BVA meldet eine erfolgreiche Anbindung an die Referenzumgebung für das National-Once-Only-Technical-System, an dem großes Interesse besteht. Ab der zweiten Jahreshälfte 2025 soll dann auch eine erste funktionsfähige Iteration des National-Once-Only-Technical-Systems selbst zur Verfügung stehen. mehr...

Ein Mann in Soldatenuniform kniet vor einem Serverrack.

Bundeswehr: Modernes Datenmanagement

[16.06.2025] In Zukunft will die Bundeswehr alle benötigten Anwendungen auf ihrer eigenen privaten Cloud bereitstellen. Der IT-Dienstleister der Bundeswehr, BWI, wird unter anderem mit Google zusammenarbeiten, um einen souveränen, geschlossenen Cloud-Stack aufzubauen. mehr...

Brandenburg: Neuer Standort der Amazon-Cloud

[10.06.2025] Der multinationale Cloudanbieter Amazon Web Services (AWS) kündigt eine Multimilliarden-Investition in Brandenburg an. Bis Ende 2025 soll eine europäischen Sovereign Cloud Region in Brandenburg entstehen. Dazu gehören auch die Gründung einer eigenen GmbH und eines Security Operations Centers. mehr...

Nahaufnahme zweier männlicher Hände beim Handshake.

Alasca/OSBA: Zusammen für die souveräne Cloud

[02.06.2025] Alasca und die Open Source Business Alliance haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, um digital souveräne Cloud-Ökosysteme in Europa zu fördern. Geplant sind koordinierte Standards, Wissenstransfer und gemeinsame Aktivitäten im Projekt Sovereign Cloud Stack. mehr...

Plakat mit Symbol Blauer Engel

BMUV: Fachtagung zu Green IT

[30.05.2025] Das Bundesumweltministerium lädt Interessierte aus Bund, Ländern und Kommunen im Juni zur Green-IT-Fachtagung „Open Source und Blauer Engel Software – ein zukunftsfähiges Konzept“ ein. mehr...

Modernes Computerkeyboard, die Shift-Taste ist mit einem blauen Wolkensymbol versehen.

Cloud Computing: Absicherung für die Delos Cloud

[19.05.2025] D-Trust-Zertifikate sollen künftig die souveräne Cloudplattform von Delos Cloud für den öffentlichen Dienst absichern. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt zwischen dem Cloudbetreiber Delos und dem Vertrauensdienste-Anbieter D-Trust getroffen. mehr...

Montage eines Baums auf einem überdimensionalen Würfel in blauer Cyber-Landschaft.

Bayern: Steuerverwaltung spart mit Green IT

[25.04.2025] 
Mit einem automatisierten und intelligenten Server-Energiemanagement kann die bayerische Steuerverwaltung ihren CO2-Ausstoß deutlich senken. Die Umstellung auf Green IT bringt zudem ein Einsparpotenzial von bis zu 150.000 Euro jährlich mit sich. mehr...

Zahnräder greifen ineinander, wie Prozesse und Formulare via Picture und formcycle ineinander greifen.

Picture / XIMA Media: Schnittstelle vereint Prozesse und Formulare

[31.03.2025] Die Unternehmen Picture und XIMA Media haben eine Schnittstelle zwischen der PICTURE-Prozessplattform und dem Formularsystem formcycle realisiert. Somit können bei der Prozessmodellierung gezielt passende Formulare und Assistenten ausgewählt und mit dem Prozessschritt verknüpft werden. mehr...

CGI: Unterstützung bei Cloud-Dienstleistungen

[28.03.2025] Das Beschaffungsamt des Bundes und das IT-Unternehmen CGI haben eine Rahmenvereinbarung über Cloud-Dienstleistungen geschlossen. Mehr als 50 Bundesbehörden sollen diese nutzen können. Ziel ist es, Verwaltungsprozesse zu optimieren und digitale Services im Rahmen der Multi-Cloud-Strategie auszubauen. mehr...

Auf einem Monitor ist die Startseite der Deutschen Verwaltungscloud zu sehen

Deutsche Verwaltungscloud: Start in den Produktivbetrieb

[27.03.2025] Ab April steht die Deutsche Verwaltungscloud im Produktivbetrieb zur Verfügung. Als Produkt des IT-Planungsrats bietet sie Verwaltungen künftig einen einheitlichen Zugang zu Cloudservices und sorgt für mehr Transparenz bei deren Auswahl und Nutzung. mehr...