NiedersachsenKI revolutioniert Gebäudeerkennung

[07.03.2024] Das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen setzt auf Künstliche Intelligenz, um Gebäude in Luftbildern genauer zu identifizieren. Die neue Software spart Zeit und verbessert die Datenqualität.
Luftbild einer Siedlung, die Dächer der Gebäude sind von einer KI eingefärbt.

KI-Gebäudeerkennung Die Dächer wurden von einer KI eingezeichnet.

(Bildquelle: LGLN)

Seit mehr als vier Jahren entwickelt das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) eine innovative Software. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ist es nun möglich, Gebäude auf Luftbildern präzise zu erkennen. Diese Technologie, die in diesem Jahr erstmals in einem Fachverfahren eingesetzt wird, erleichtert bisher zeitaufwendige Aufgaben erheblich.

Leistungsfähige Bildanalyse

Die hinter dieser Innovation stehende KI basiert auf großen Sprachmodellen, ähnlich ChatGPT, und hat sich in der Bildanalyse als außerordentlich leistungsfähig erwiesen. Sie kann nicht nur zwischen Objekten auf Fotos unterscheiden, sondern auch jedes Pixel eines Bildes präzise klassifizieren. Im Fall von LGLN identifiziert die KI jedes Pixel als „Dach“ oder „kein Dach“, wodurch die genaue Lage und Form von Gebäuden aus der Luft erfasst werden kann.

Für die Trainingsdaten nutzt das LGLN eine solide Basis: Nahezu alle Gebäude sind im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) erfasst, und ab 2023 wird Niedersachsen vollständig mit digitalen Orthophotos (TrueDOPs) abgedeckt sein. Diese Kombination ermöglicht es, komplexe KI-Modelle zu trainieren, die Gebäude mit hoher Genauigkeit erkennen. Die Entwicklung dieser KI wurde durch den Einsatz von NVIDIA-A100-Grafikkarten ermöglicht, die von der Cloud-Plattform CODE-DE zur Verfügung gestellt werden. Dieser technologische Fortschritt hat die Gebäudeerkennung in Niedersachsen nicht nur genauer, sondern auch effizienter gemacht: Die Suche nach Gebäuden auf 12.000 TrueDOP-Kacheln kann nun in nur drei Tagen abgeschlossen werden.

Differenzen einfach validieren

Die Web-Anwendung KI-Gebäudeerkennung ermöglicht den Mitarbeitern des LGLN eine einfache Validierung der von der KI gefundenen Differenzen. Diese Abweichungen liefern wertvolle Hinweise auf Neubauten, Abrisse oder bauliche Veränderungen, die dann manuell überprüft werden. Das LGLN plant, die KI-Gebäudeerkennung auch anderen Bundesländern zur Verfügung zu stellen, um den Einer-für-Alle-Ansatz zu fördern. Dieser Schritt würde den Austausch von Innovationen zwischen den Behörden unterstützen und das Geodaten-Management deutschlandweit vereinheitlichen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geodaten-Management

Avenza Maps: Digitale Karten für die Brandbekämpfung

[22.08.2025] Bei Katastropheneinsätzen ist es unerlässlich, dass die Einsatzkräfte ein aktuelles Bild der Lage haben. Das Softwareunternehmen GeoBridge vertreibt in Deutschland die Anwendung Avenza Maps. In einer Fallstudie schildert GeoBridge, wie die Lösung Einsatzkräfte beim US Forest Service unterstützt – mit stets aktuellen Daten und zuverlässiger Nutzung auch ohne Netzempfang. mehr...

Composit: Hände halten ein Tablet, darüber schwebt ein 2D-Objekt mit den Umrissen und Farben von Deutschland, überlagert von einem gezeichneten Netzwerk.

Positionspapier: Potenziale von Geoinformation erschließen

[19.08.2025] Verschiedene Geoverbände fordern den Bund in einem Positionspapier unter anderem auf, Geoinformation als strategische Ressource zu verankern, Klimaschutz und Energiewende mit präzisen Daten abzusichern, digitale Zwillinge rechtlich zu verankern und Standards zu vereinheitlichen. mehr...

Zwei Männer in dunklen Anzügen stehen an einem kleinen Tisch und schütteln sich die Hand.

Digitale Zwillinge: Grenzüberschreitende Kooperation

[15.08.2025] Deutschland und Frankreich haben eine Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich „Digitaler Zwilling“ unterzeichnet. Geplant sind unter anderem gemeinsame Pilotprojekte und die Entwicklung interoperabler Daten- und Simulationsplattformen für Bevölkerungsschutz und Umweltmanagement. mehr...

Kartenausschnitt

LGL Baden-Württemberg: Neuer Shop für analoge Karten

[05.08.2025] Das LGL Baden-Württemberg bietet unter anderem GIS-Dienstleistungen, amtliche digitale Geodaten, Luftbilder und Testdaten – und neuerdings in einem Onlineshop auch analoge Karten. Der Shop zeichnet sich durch eine intuitive Navigation und sichere Bezahlmöglichkeiten aus. mehr...

Luftaufnahme der Altstadt von Witenberg, im Bildzentrum ein heller Doppelkirchturm.

Sachsen-Anhalt: Neue Koordinaten für genaue Standorte

[29.07.2025] Digitale Anwendungen wie Navigationsgeräte oder landwirtschaftliche Maschinen benötigen möglichst akkurate Geokoordinaten, um zu funktionieren wie gewünscht. In Sachsen-Anhalt wurde nachgemessen – und die neuen amtlichen Koordinaten sind jetzt gültig. mehr...

Baumstämme eines Walde im Gegenlicht, vom Boden steigt Rauch auf und es züngeln kleine Flammen.

Baden-Württemberg: Digitales Waldbrandmanagement

[24.07.2025] Baden-Württemberg setzt beim Waldbrandschutz auf digitale Unterstützung: Die neue Plattform WAMIN bündelt entscheidende Informationen, erleichtert so die Lageeinschätzung und stärkt die Sicherheit von Einsatzkräften und Bevölkerung. mehr...

Brandenburg: Startschuss für DAKAPO

[08.07.2025] Einen einfachen und schnellen Zugang zu digitalen Verwaltungsdienstleistungen der Katasterbehörden erhalten jetzt die Bürgerinnen und Bürger in Brandenburg. Dafür sorgt das neue Portal DAKAPO. mehr...

Zwei Kartenansichten der Posdamer Innenstadt im Vergleich: die Karte links ist kontrast- und detailreicher, die Karte rechts hat mattere Farben.

Brandenburg: Geodatenviewer mit neuer Kartenansicht

[25.06.2025] Der Geodatenviewer des Landes Brandenburg wurde überarbeitet. Die neue Hintergrundkarte basiert auf moderner Technologie, ist für alle frei zugänglich, lässt sich leicht in eigene Anwendungen integrieren und wird regelmäßig aktualisiert. mehr...

Binnenschiff auf einem Fluss, im Vordergrund ein trocken gefallener Sandstreifen.

Pegelonline: Wasserstände auch in der Rückschau

[06.06.2025] Das gewässerkundliche Informationssystem Pegelonline enthält nun auch Wasserstandsdaten seit dem Jahr 2000. Die Daten stehen maschinenlesbar bereit und ermöglichen Analysen über 25 Jahre. Genutzt werden die Daten von der Schifffahrt, aber auch durch Wissenschaft und Einsatzkräfte. mehr...

Layer-Swiper im Bodenrichtwertportal BORIS Land Brandenburg, Brandenburger Straße, Potsdam

Brandenburg: Zehn Jahre BORIS

[15.05.2025] Seit gut zehn Jahren dient das Tool BORIS Land Brandenburg als Auskunfts- und Informationsportal zum Thema Bodenrichtwerte. Seit dem Start wurde der Viewer stetig modernisiert. mehr...

Aktuell im Luftraum über den Ostfriesischen Inseln unterwegs: Ein mit Spezialgerät ausgerüstetes Kleinflugzeug

Niedersachsen: Fliegendes Auge für den Küstenschutz

[23.04.2025] Nach dem Ende der Sturmflutsaison sind in Niedersachsen nun mehrere Flugzeuge unterwegs, um die Ostfriesischen Inseln hochauflösend zu vermessen. Das soll eine wichtige Datengrundlage für den Küstenschutz liefern. mehr...

Vor dem Bundesadler und im Anschnitt sichtbaren EU-und Deutschlandfahnen unterzeichnen Rakušan und Faeser mit ernsten Gesichtern Papierdokumente.

Bundesrepublik Deutschland/Tschechische Republik: Digitale Grenzdaten

[14.03.2025] Die Bundesrepublik Deutschland und die Tschechische Republik haben in einem neuen Grenzvertrag festgelegt, dass die Daten zum Grenzverlauf digitalisiert und damit für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus besser nutzbar gemacht werden. Auch der Katastrophenschutz kann profitieren. mehr...

Screenshot der Startseite des Open GeoData Portals, der eine Landkarte und eine seitlich eingeblendete Produktauswahl zeigt.

Baden-Württemberg: Aktualisierte offene Geodaten

[06.03.2025] Im Open GeoData Portal Baden-Württemberg sind unter anderem aktualisierte, offene Geodaten des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) zu finden. Sie liegen in Standardformaten vor und sind für unterschiedliche Einsatzgebiete geeignet. mehr...

Der Kartenviewer maps.rlp.de mit der Funktion zur Erreichbarkeitsberechnung.

Rheinland-Pfalz: Geobasisdaten leichter zugänglich

[10.01.2025] Das Geodatenportal des Landes Rheinland-Pfalz wurde grundlegend überarbeitet. Die amtlichen Geobasisdaten können nun intuitiver und auch mit Mobilgeräten genutzt werden. Neben einer nach Themen gegliederten Landingpage gibt es auch neue Tools für effektives Routing. mehr...

Getreidefeld mit einer landwirtschaftlichen Maschine

Bayern: Vermessungsverwaltung auf dem Sprung ins All

[25.10.2024] Mit dem „Bayerischen Satellitennetzwerk“ treibt der Freistaat die Entwicklung von Technologien zur Satellitenkommunikation und -navigation voran. Im Fokus stehen Anwendungen für autonome Systeme, Landwirtschaft und Rettungseinsätze. Das Zentrum für Telematik und S4 Smart Small Satellite Systems agieren als wissenschaftliche Partner. mehr...