Nordrhein-WestfalenTerrorfinanzierung mit KI aufspüren

KI erlaubt es der Steuerfahndung, schnell große Datenmengen zu sichten - und so Transaktionen zugunsten der Terrorismusfinanzierung aufzuspüren.
(Bildquelle: peshkova/123rf.com)
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen treibt den Einsatz Künstlicher Intelligenz auch bei der Bekämpfung von Terrorfinanzierung voran. Dazu hat das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) jetzt eine Forschungskooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (Fraunhofer IAIS) geschlossen, um einen eigenen KI-Prototyp zur Auswertung digitaler Beweismittel zu entwickeln. „Ziel der Forschungskooperation ist es, das Durchsuchen von digitalen Asservaten drastisch zu beschleunigen. In sichergestellten Datenmassen eine verdächtige Transaktion zu finden, die uns auf die Spur der Täter bringt, ist bisher langwierig und fordernd für unsere Fahnderinnen und Fahnder – bald wohl nicht mehr. Die Künstliche Intelligenz, die wir in den Einsatz bringen werden, durchkämmt Terabytes an Daten effektiv und gibt den Expertinnen und Experten des LBF NRW wichtige Hinweise, wo ihr geschulter Blick lohnt“, erläutert der nordrhein-westfälische Finanzminister Marcus Optendrenk.
Chat mit dem Beweismaterial
Die KI soll das digitale Beweismaterial filtern, welches das LBF NRW bei Durchsuchungen sicherstellt. Basis wird ein so genanntes Retrieval-Augmented-Generation-System sein, das unterschiedliche Dateiformate übersetzt – und dies im doppelten Sinn: Fremdsprachige Inhalte werden ins Deutsche übertragen, aber auch Bilder und Audioformate in Textform umgewandelt. „Das KI-System, das wir mit dem LBF NRW entwickeln wollen, kann zum Beispiel Fotos von Rechnungen als solche erkennen und anzeigen. Die Umwandlung aller Dateiformate in eine Textform führt dazu, dass der Ermittler oder die Ermittlerin sozusagen mit den Asservaten chatten und Fragen dazu stellen können“, erklärt der Informatik-Experte Christian Bauckhage, der für die Forschungskooperation beim Fraunhofer IAIS federführend ist.
Große Datenmengen gezielt durchsuchen
Die KI der Steuerfahndung soll sich auf diese Weise rasch und zielgerichtet durch große Datenmengen arbeiten und Verdachtspunkte aufdecken können, die auf Transaktionen zugunsten der Terrorismusfinanzierung hinweisen. Im Rahmen der Kooperation entwickelt das Fraunhofer IAIS gemeinsam mit den Fachleuten des Landesamts zur Bekämpfung der Finanzkriminalität den KI-Prototyp, implementiert diesen und dokumentiert den Testeinsatz. Die Zusammenarbeit ist auf sechs Monate angelegt. Die Mittel für das Pilotprojekt stammen aus dem Maßnahmenpaket zu Sicherheit, Migration und Prävention der Landesregierung, das nach dem Terroranschlag von Solingen im vergangenen Jahr beschlossen wurde.
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