StudieDeutschland in den Top 10

[15.04.2019] Laut Cisco Digital Readiness Index gehört Deutschland international zur Spitzengruppe, ist in der Umsetzung aber zu zögerlich. Zwischen den Bundesländern zeigen sich deutliche Unterschiede. Und die tatsächlichen Voraussetzungen sind viel besser als die Wahrnehmung.
Cisco Digital Readiness Index zeigt Unterschiede im digitalen Reifegrad zwischen den Bundesländern.

Cisco Digital Readiness Index zeigt Unterschiede im digitalen Reifegrad zwischen den Bundesländern.

(Bildquelle: Cisco)

Deutschlands digitaler Reifegrad ist weitaus besser, als viele Kritiker vermuten. Die Bundesrepublik erreicht im internationalen Digital Readiness Index unter 118 Ländern Platz 6 – mit 17,68 von insgesamt 25 möglichen Punkten. Nur die USA, die Schweiz, Singapur, die Niederlande und Großbritannien erzielen höhere Werte. Für den Index haben das Unternehmen Cisco und der Marktforscher Gartner den digitalen Reifegrad international vergleichbar untersucht.
Besonders gut schneidet die Bundesrepublik nach Angaben von Cisco bei den Lebensstandards und den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Verbesserungspotenzial habe Deutschland insbesondere bei der Nachfrage nach digitalen Produkten und Services sowie bei Investitionen von Politik und Wirtschaft.
Der Digital Readiness Index betrachtet aber nicht nur die Nationen insgesamt, sondern auch den Reifegrad einzelner Regionen. Die Bundesländer lassen sich laut Cisco in drei Gruppen einteilen. Dabei handle es sich nicht um reine Nord-Süd- oder Ost-West-Unterschiede. Die vier Bundesländer mit den höchsten Werten sind Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Hamburg. In die mittlere Intensivierungsphase fallen Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Bremen, Sachsen und Thüringen – in dieser Reihenfolge. Die vier Bundesländer mit etwas niedrigeren Werten sind das Saarland, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Gefühl und Wirklichkeit

Interessant ist der Vergleich mit den Ergebnissen der Cisco-Umfrage „So digital ist Deutschland wirklich“ (wir berichteten), die untersucht hat, wo die Deutschen Digitalisierung im Alltag erleben und wie sie diese Themen empfinden. Hier zeigt sich, dass Deutschland besser dasteht, als viele Bundesbürger denken. Denn auf die Frage, wo die Menschen Deutschland bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich einordnen würden, sah nur etwa ein Viertel der mehr als 5.000 Befragten die Bundesrepublik im stabilen Mittelfeld. Knapp 40 Prozent verorteten Deutschland im unteren Drittel, fast ein Viertel sogar in der Schlussgruppe.

Mut und Innovationsbereitschaft

„Wir brauchen mehr Mut und mehr Willen zu Innovation. Und es ist klar, dass Deutschland investieren muss. Genau das ist auch unser Ziel mit Deutschland Digital: Digitalprojekte starten, bündeln, vorantreiben und skalieren“, sagt Bernd Bönte, Leiter Deutschland Digital bei Cisco. Im Rahmen der 2016 gestarteten Initiative investiert das Unternehmen eigenen Angaben zufolge über mehrere Jahre hinweg 500 Millionen Dollar, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und vor allem die Lebensqualität der Bürger zu erhöhen. In den Schwerpunktbereichen Innovation, Sicherheit und Bildung trage Cisco dazu bei, die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben.
Das ganzheitliche Bewertungsmodell des Digital Readiness Index basiert nach Angaben von Cisco auf sieben Kategorien, für die international standardisierte Daten verfügbar sind. Betrachtet werden sowohl Technologieaspekte wie die Infrastruktur als auch Maßnahmen zum Bürokratieabbau, die Fachkräfte- und Weiterbildungssituation, Investitionen von Unternehmen und Staat, der allgemeine Lebensstandard und die wirtschaftlichen Bedingungen für Start-ups.





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