PolitikKarsten Wildberger wird Digitalminister

[29.04.2025] Die Union setzt mit Karsten Wildberger als Digitalminister auf einen erfahrenen Manager. Verbände fordern nun rasch Klarheit über Kompetenzen und Ressourcen des neuen Ressorts.
Business-Porträt des desginierten Digitalministers Karsten Wildberger.

Dr. Karsten Wildberger, hier noch in seiner Rolle als Vorstandsvorsitzender von Ceconomy. Der Konzern-Aufsichtsrat hat inzwischen Wildbergers Bitte um eine Entbindung von seinen Aufgaben entsprochen.

(Bildquelle: Ceconomy AG)

Die Union hat gestern (28. April 2025) ihre Ministerinnen und Minister für das Bundeskabinett vorgestellt. Das neu geschaffene Ressort für Digitalisierung und Staatsmodernisierung soll Karsten Wildberger übernehmen. Die Berufung des Managers – mit Stationen als CEO der Elektronik-Einzelhandelskette MediaMarktSaturn sowie in Führungsrollen bei Konzernen wie T-Mobile, Vodafone und E.ON – gilt als Überraschung. Im Vorfeld der Kabinettsvorstellung war häufig von einer möglichen Digitalministerin die Rede. Inzwischen liegen erste Verbandsstatements zur Berufung des 56-jährigen studierten Physikers vor.

Verbindliche Klärung von Zuständigkeiten

So gratulierte der Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst dem designierten Minister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung – forderte aber gleichzeitig eine „zügige und verbindliche Klärung der konkreten Zuständigkeiten, Befugnisse und Ressourcen“ des neu geschaffenen Ressorts – bis in den nachgeordneten Bereich. „Das Digitalministerium kann nur schlagkräftig handeln, wenn es die Federführung für die digitalen Kernthemen erhält und mit den notwendigen Koordinierungsrechten, einem Digitalvorbehalt sowie einem ausreichenden Einzelplan ausgestattet ist“, betonte Wintergerst. Die Einrichtung des neuen Ressorts sei ein Meilenstein für Deutschland, so der Bitkom – die konkrete Ausgestaltung werde nun maßgeblich dafür sein, ob es zu einem echten Treiber für die Digitalisierung in Deutschland werde. Es gelte, die Wirtschaft in Schwung zu bringen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, die Sicherheit auch im Cyberraum zu verbessern und den Staat auf die Höhe der Zeit zu bringen.

Fachmann mit hoher Digitalaffinität

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) sieht in der Ernennung Wildbergers einen frischen Impuls mit Chancen für Digitalisierung und Glasfaserausbau. „Dass ein Manager aus der Wirtschaft diese Schlüsselposition übernimmt, spricht für Mut und Veränderungswillen der künftigen Bundesregierung. Mit dem neuen Digitalministerium und Karsten Wildberger als Minister besteht die Chance, Deutschland bei der Digitalisierung und dem Ausbau seiner digitalen Infrastruktur international endlich konkurrenzfähig zu machen“, sagte der Leiter des BREKO-Hauptstadtbüros, Sven Knapp. Auch der BREKO betont, dass nun schnell die Zuständigkeiten geklärt und die mit übergeordneten Digitalthemen befassten Abteilungen aus anderen Ressorts übernommen werden müssten. Nur so könnten die wichtigsten Vorhaben von Schwarz-Rot für eine zukunftssichere digitale Infrastruktur rasch angepackt werden, so der BREKO, der das geplante Konzept zum Infrastruktur-Upgrade von Kupfer- auf Glasfasernetze, die Einigung auf ein Netzausbau-Beschleunigungsgesetz und den konsequenten Bürokratieabbau auf der Prioritätenliste des neuen Ministeriums gerne weit oben sähe.





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