Baden-WürttembergKI-Assistenz F13 wird Open Source

F13 startete als klassisches Prototypprojekt Ende 2021 im InnoLab_bw des Staatsministeriums Baden-Württemberg.
(Bildquelle: Ilkay Karakurt/Staatsministerium BW)
Die KI-Assistenz F13 der Landesverwaltung Baden-Württemberg steht ab sofort als Open-Source-Software zur Nachnutzung und gemeinsamen Weiterentwicklung zur Verfügung. Baden-Württemberg schafft damit ein KI-Angebot, das von Bund, Ländern und Kommunen eingesetzt werden kann und lädt alle Interessierten sowie Fachleute zur Zusammenarbeit ein. „Verwaltungsmodernisierung muss mehr sein als eine bloße Ankündigung. Sie muss von uns allen auch tatsächlich vorangetrieben werden. Mit dem Schritt zu einer offenen und anschlussfähigen KI-Lösung leisten wir unseren Beitrag dazu“, sagte Staatsminister Jörg Krauss anlässlich der Vorstellung von F13-Open-Source (F13-OS). Alle Interessierten seien eingeladen, sich einzubringen, um spürbare Veränderungen zu erreichen und zugleich die Souveränität der Verwaltung zu stärken, heißt es in einer Meldung aus dem Staatsministerium.
Gemeinsam für ein souveränes KI-Ökosystem
Wie der Beauftragte der Landesregierung für Informationstechnologie (CIO/CDO), Stefan Krebs, erläuterte, sei der Weg hin zu F13-Open-Source auch eine strategische Entscheidung gewesen: „Der Bund, 16 Länder und allein in Baden-Württemberg 1.101 Gemeinden müssen sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz einstellen. Wie könnten all die Bedarfe besser gebündelt und umgesetzt werden, als gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die auf einheitlichen technischen Standards beruhen? Gelingt uns die Bündelung von Entwicklungsleistungen, setzen wir enorme Kräfte frei.“ Zudem sei der Launch von F13-OS auch der Startschuss für ein souveränes europäisches KI-Ökosystem für öffentliche Stellen – auf Basis von F13.
Technologische Offenheit im Vordergrund
F13 verwendet etablierte Open-Source-Komponenten und ist auf allen modernen Betriebsumgebungen lauffähig. Das Programm ist modellagnostisch – das heißt, die Anwendung kann mit nahezu jedem verfügbaren KI-Modell verwendet werden. Die technologische Unabhängigkeit wird so langfristig gesichert.
Die Software wird auf der Plattform openCode bereitgestellt, daneben erfolgt auch der Start einer offenen F13-Open-Source-Community, in der unterschiedliche Entwicklungsleistungen koordiniert werden sollen. Dieses arbeitsteilige Vorgehen fördert einen effizienten Ressourceneinsatz, verringert Mehrfachentwicklungen und gewährleistet, dass einmal entwickelte KI-Lösungen zügig von allen nachgenutzt werden können. Gleichzeitig entsteht die Möglichkeit, dass sich Innovationsökosysteme, Start-ups und KMU an der Entwicklung beteiligen. Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlands erprobt F13 bereits und plant beispielsweise eine neue Funktion, mit der das Wissen von Mitarbeitern, welche die Position wechseln, erhalten bleiben soll.
Erste Verwaltungs-KI in Deutschland
F13 war die erste Verwaltungs-KI-Assistenz in Deutschland und ist eine eigenständige KI-Anwendung des Innovationslabors Baden-Württemberg (InnoLab_bw). Seit Mai 2023 konnten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung Baden-Württemberg den F13-Prototyp nutzen (wir berichteten). Im Anschluss an den Ausbau der Software zu einem Vollprodukt wurde F13 im Jahr 2024 offiziell in Baden-Württemberg eingeführt. Nach der erfolgreichen gemeinsamen Entwicklung des datenschutzkonformen Prototyps ist das Start-up Aleph Alpha nicht mehr an der F13-Vollversion beteiligt. Die Vollversion bietet derzeit Funktionen wie einen KI-Chatbot sowie Zusammenfassung und Recherche in Verwaltungsdokumenten. Die Software wird im Rechenzentrum der landeseigenen IT-Dienstleisterin IT Baden-Württemberg (BITBW) betrieben.
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