StudieBürger wünschen sich Online-Dienste

[20.12.2021] Nach einer aktuellen Studie des Software-Herstellers Salesforce haben digitale Bürgerservices für die Deutschen einen hohen Stellenwert – noch vor Onlineshopping oder Internetbanking. Besonders groß sei der Wunsch nach Verwaltungsdigitalisierung bei Bürgerinnen und Bürgern, die mit der öffentlichen Verwaltung grundsätzlich unzufrieden sind.

In einer aktuelle Studie hat Civey im Auftrag des Software-Unternehmens Salesforce die Bedeutung untersucht, die digitale Bürgerservices für deren Adressaten – die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland – haben. Für knapp 60 Prozent der Befragten ist es demnach wichtig, Bürgerservices digital ausführen zu können, womit diese in ihren Augen sogar eine größere Bedeutung haben als das Onlineshopping (49 Prozent Zustimmung). Dies teilte Salesforce jetzt in seinem Blog mit. Anhand der Studie zeichne sich auch deutlich ab, wo in Deutschland Menschen mit der öffentlichen Verwaltung besonders unzufrieden sind – hier stünden digitale Angebote ganz oben auf der Wunschliste. In den ostdeutschen Bundesländern (48 Prozent) und in den Ballungsräumen (51 Prozent) überwiege die Anzahl derjenigen, die mit der öffentlichen Verwaltung unzufrieden sind. In Berlin ist die Unzufriedenheit laut dem Ergebnis der Studie am höchsten (71 Prozent). Im Rest der Republik überwiege knapp die Zufriedenheit.
Zugleich betont Salesforce, dass sich in den Zahlen eine Chance ausdrückt: Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger wünsche sich eine umfassende Digitalisierung der Verwaltung. Unter sechs möglichen Antwortoptionen sehe die Top-3 Wunschliste der Befragten wie folgt aus: Auf Platz eins liege die digitale Verfügbarkeit aller Bürgerservices (63 Prozent), gefolgt von der schnellen und unkomplizierten Nutzung von digitalen Angeboten (60 Prozent), auf Platz drei die Online-Terminvereinbarung (55 Prozent).

Digitales Amt noch vor Internetbanking

Daneben gibt die Studie darüber Aufschluss, wie wichtig den Menschen eine digitalisierte Verwaltung im Vergleich zur Digitalisierung anderer Lebensbereiche ist, heißt es im Blog-Eintrag weiter. Abgesehen vom Onlineshopping zeige sich: Digitale Bürgerservices zählen zu den wichtigsten Online-Services für deutsche Großstädterinnen und Großsstädter. In Hamburg lägen die digitalen Bürgerservices (67 Prozent) auf der Wunschliste der Befragten knapp vor digitalen Finanzgeschäften (64 Prozent). In Berlin hätten 71 Prozent für digitale Bürgerservices und 65 Prozent für Finanzgeschäfte votiert. Auch in München seien die Bürgerservices mit 65 Prozent noch vor den Finanzgeschäften (64 Prozent) platziert.
Und auch auf eine interessante Korrelation kann Salesforce verweisen. So zeige sich in Berlin ein Zusammenhang zwischen der Unzufriedenheit mit der Verwaltung und dem Wunsch nach deren Digitalisierung: Diejenigen, die mit der Verwaltung grundsätzlich überhaupt nicht zufrieden seien, wünschten sich digitale Bürgerservices – ein Phänomen, das sich etwas weniger stark ausgeprägt auch in Hamburg wiederfinde.

Verwaltung effizient aufsetzen

Die Vorstellung der freilich subjektiven Bürgerauskünfte nutzt Salesforce, um den Mehrwert zu unterstreichen, den digitalisierte Verwaltung auch in einer weiteren Perspektive hat. Digitalisierung könne als Motor wirken, um die öffentliche Verwaltung effizient und kundenorientiert aufzustellen. Kommunen könnten beispielsweise mit Technologielösungen ein digitales Contact Center einrichten sowie eine zentrale Datenbasis erstellen, die innerhalb der Behörde transparent einsehbar ist. Diese ermögliche ein schnelleres Bearbeiten der Anfragen und verschaffe zudem mehr Datensicherheit in der Cloud. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden durch diese effiziente Arbeitsstruktur entlastet. Dabei profitierten die Bürgerinnen und Bürger bereits in vielen Lebensbereichen von einem hohen Stand der Digitalisierung. Mit der Verwaltung habe einer der zentralen Bereiche des Lebens allerdings noch einiges an Nachholbedarf. „Eine stärker digital ausgerichtete Verwaltung würde nicht nur den Bedürfnissen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger entsprechen, sondern auch das Berufsbild der Verwaltungsangestellten deutlich attraktiver machen“, sagt Sibylle Westermann, Leiterin Public Sector bei Salesforce in Deutschland.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Screenshot aus der Antragsstrecke, hier die Version in englischer Sprache

Bayern/cit: Schnell zur Bildungsanerkennung

[13.08.2025] Mit dem Fachkräftemangel steigt der Anteil ausländischer Pflegekräfte im deutschen Gesundheitssystem. Deren Bildungsabschlüsse müssen zunächst formal anerkannt werden. Bayern nutzt eine Low-Code-Lösung, die dieses Verfahren beschleunigt – und wurde nun dafür ausgezeichnet. mehr...

Landwirtin steht auf einem erntereifen Getreidefeld und schaut auf ihr Handy, im Hintergrund ein Mähdrescher.

Sachsen-Anhalt: Digitaler Fortschritt für den Acker

[12.08.2025] In Groß Germersleben in Sachsen-Anhalt ging eine neue digitale Wetterstation in Betrieb. Sie ist Teil eines erweiterten Messnetzes, das Landwirten präzisere Daten für Planung, Pflanzenschutz, Bewässerung und Ernte liefert. mehr...

Personen in Bundeswehruniformen sitzen in einem Büro vor einem Computermonitor.

Fraunhofer FOKUS: Einheitliche Lernumgebung für die Bundeswehr

[07.08.2025] Mit der „Virtuellen Lernumgebung der Bundeswehr“ sollen alle Ausbildungseinrichtungen in ein gemeinsames digitales Ökosystem integriert werden. Fraunhofer FOKUS unterstützt das Projekt seit 2022 mit einer Middleware, die Dienste, Datenflüsse und Zugriffsrechte steuert. mehr...

Frauenhände an einem Laptop mit einem Overlay aus Binärcode.

München/Schleswig-Holstein: Gemeinsam für gute Nutzererlebnisse

[31.07.2025] Im Projekt KERN setzen München und Verwaltungscloud.SH künftig gemeinsam Impulse: Sie übernehmen die Federführung für eine neue Technologieanbindung und stärken so die Entwicklung eines länderübergreifenden UX-Standards für die Verwaltung. mehr...

Weinberge und Neckar bei Stuttgart-Mühlhausen

Baden-Württemberg: Rebflächen-Förderung mit FIONA

[29.07.2025] Weinbauern in Baden-Württemberg, die Fördermittel für die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen beantragen wollen, steht dazu ab sofort ausschließlich der digitale Weg über das Portal FIONA zur Verfügung. mehr...

Panzepr mit Tarnfleck-Muster fährt über ein Feld.

Bundeswehr/Bitkom: Beschaffung in der digitalen Welt

[28.07.2025] Mit dem Beschluss des Bundeswehr-Planungs- und Beschaffungsbeschleunigungsgesetzes will die Bundesregierung die langwierigen Vergabeverfahren reformieren. Der Digitalverband Bitkom spricht von einem notwendigen Kurswechsel hin zu mehr Digitalisierung und Innovationsfähigkeit in der Verteidigung. mehr...

Eine Reihe von Lkws, die an einer Autobahnraststätte parken

BMV: Datendienst erleichtert Parkplatzsuche

[24.07.2025] Ein neuer Stellplatzinformationsdienst (SID) soll die Parkplatzsuche für Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer in Deutschland künftig deutlich vereinfachen. Das System liefert Echtzeitdaten zur Belegung von Lkw-Stellplätzen auf Autobahn-Rastanlagen – direkt aus dem Mautsystem in die Mobilithek des Bundes. mehr...

Das Bild zeigt Minister Manfred Pentz.

Hessen: Ein Jahr Bürokratie-Melder

[21.07.2025] Seit einem Jahr ist in Hessen der erste Bürokratie-Melder Deutschlands online. Entbürokratisierungsminister Manfred Pentz zog eine positive Bilanz: Bürgerinnen und Bürger nutzen den Bürokratie-Melder aktiv und konstruktiv. Viele Meldungen sind in das kürzlich beschlossene Bürokratieabbaugesetz eingeflossen. mehr...

Ein Mann mit Anzug und ein Mann mit Warnweste stehen vor einem geöffneten Elektronik-Schaltkasten und unterhalten sich. Im Hintergrund Himmel und Bäume.

Nordrhein-Westfalen: Pegelnetz wächst weiter

[11.07.2025] Als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe von 2021 erweitert Nordrhein-Westfalen bis Ende 2025 sein Netz an Hochwassermeldepegeln um 45 Prozent. Einer der neuen Standorte ging nun im bergischen Welzen in Betrieb. Insgesamt entstehen 26 neue Messstellen. mehr...

Ingo Behnel, Alexander Pröll und Dr. Markus Richter sitzen auf Sesseln zusammen und unterhalten sich.

Internationaler Austausch: Digitale Kompetenzen stärken

[11.07.2025] Deutschland will die digitalen Basiskompetenzen seiner Bevölkerung deutlich stärken. Bei einem Austausch mit Österreich – das hier im EU-Vergleich besser dasteht – wurden erfolgreiche Ansätze diskutiert und nächste Schritte angekündigt. mehr...

Wappen Thüringen

Dashboard Digitale Verwaltung: Thüringen auf Platz drei

[08.07.2025] Das Dashboard zum bundesweiten Stand der Digitalen Verwaltung zeigt, dass Thüringen in den vergangenen Monaten einen großen Sprung gemacht hat: Bei den digital verfügbaren Verwaltungsleistungen hat der Freistaat zur Spitzengruppe aufgeschlossen. mehr...

Unter Bäumen stehen zwei junge Männer mit einer großen Präsentationstafel, auf der ein Screenshot der neuen Service-Standard-Website gezeigt wird.

Servicestandard: Viel erreicht im Juni

[03.07.2025] Der Servicestandard unterstützt Verwaltungsmitarbeitende und IT-Dienstleister, auf effiziente Weise nutzerfreundliche digitale Services zu entwickeln. Eine neue Website hilft bei der praktischen Umsetzung. Die Mitwirkung von Fachleuten ist beim Ausbau des Servicestandards unentbehrlich. mehr...

Rückansicht eines jungen, code-schreibenden Mannes und seines Bildschirms, im Hintergrund weitere Personen an Monitoren.

Hamburg/Schleswig-Holstein: Designbaukasten für den modernen Staat

[03.07.2025] Gemeinsam mit einer bundesweiten Fach-Community arbeiten Hamburg und Schleswig-Holstein an KERN, einem modularen UX-Standard für digitale Verwaltungslösungen. Nun präsentieren die beiden Länder umfassende Erweiterungen und Verbesserungen. mehr...

Digitale Verwaltung: Luft nach oben

[02.07.2025] Laut einer Umfrage der Firma Iron Mountain sind viele Bürgerinnen und Bürger mit digitalen Verwaltungsdiensten unzufrieden. Gewünscht wird mehr Transparenz, etwa durch Online-Einsicht in Unterlagen. Grundlage dafür ist die strukturierte Digitalisierung von Akten. mehr...

Berlin: Innovationswettbewerb für Verwaltungslösungen

[01.07.2025] Mit der City Challenge ruft Berlin Start-ups, KMU sowie Forschungsinstitute auf, bis zum 27. Juli digitale Lösungen für konkrete Herausforderungen innerhalb der Verwaltung einzureichen. Die besten Vorschläge sollen als Pilotprojekte umgesetzt werden. mehr...