BMI/DigitalServiceServicestandard wird überarbeitet

[24.07.2024] In Kooperation mit dem DigitalService wird das Bundesinnenministerium bis Ende des Jahres daran arbeiten, den bisherigen Servicestandard weiterzuentwickeln. Ziel ist es, ein verbindliches Mindestniveau für die Qualität von OZG-Onlinediensten und anderer staatlicher Onlineangebote festzulegen. Der DigitalService sucht für Interviews derzeit auch noch nach Personen, die den Servicestandard bereits genutzt haben und ihre Erfahrungen teilen möchten.
Printversion des Servicestandards liegt auf einer hellgrauen Tischfläche.

Der bisher 19 Prinzipien umfassende Servicestandard wird überarbeitet und aktualisiert.

(Bildquelle: DigitalService des Bundes)

Der 2020 als Leitfaden entwickelte „Servicestandard für die digitale Verwaltung“ definiert ganzheitliche Qualitätsprinzipien für die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen des Bundes. Der Servicestandard soll dazu beitragen, Qualität und Transparenz der digitalen Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen, aber auch für die Behörden selbst zu verbessern. Nun hat das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) in Zusammenarbeit mit der zentralen Digitalisierungseinheit des Bundes, dem DigitalService, das Projekt Servicestandard 2.0 gestartet.

Ziel ist es laut BMI, den Servicestandard aus dem Jahr 2020 bis Ende 2024 nutzerzentriert weiterzuentwickeln und inhaltlich zu überarbeiten. Zudem soll der deutsche Servicestandard näher an das EU-Standards heranrücken. „Die Einbindung europäischer Standards ist wichtig, um mit unseren internationalen Partnern effektiv zusammenzuarbeiten und noch besser voneinander lernen zu können“, sagt Ernst Bürger, Abteilungsleiter Digitale Verwaltung im BMI. Weiteres Ziel der Überarbeitung ist es, die flächendeckende Anwendung des Servicestandards zu stärken.

Praxistaugliche Qualitätsstandards bleiben gefragt

Der Bedarf an praxistauglichen Qualitätsstandards zur Entwicklung hochwertiger digitaler Verwaltungsdienstleistungen bleibt auch mit dem Fortschreiten der Verwaltungsdigitalisierung ungebrochen, betont das BMI. Dabei spielt die Verknüpfung mit europäischen Partnern eine zunehmend größere Rolle. So sind wichtige Schwerpunkte für den Servicestandard 2.0 die Einbindung vielfältiger Perspektiven unter Berücksichtigung internationaler Good Practices sowie die Anschlussfähigkeit an das European Interoperability Framework (EIF). Das EIF beinhaltet sowohl technische als auch nicht-technische Standards, die EU will damit die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zwischen öffentlichen Verwaltungen innerhalb der EU verbessern. Die überarbeiteten Qualitätsprinzipien des Servicestandards 2.0 sollen darüber hinaus auch die Grundlage für einen potenziellen Normungsprozess bilden.

Vorgehen im Rahmen des Projekts

Im Rahmen des Projekts sollen Interviews mit Expertinnen und Experten zu den verschiedenen Prinzipien des Servicestandards und des EIF geführt werden. Zudem ist vorgesehen, bisherige Anwender des aktuellen Servicestandards sowie Akteure auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, aus der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft entlang des gesamten Arbeitsprozesses einzubinden. So wollen BMI und DigitalService ein ganzheitliches Bild davon gewinnen, was Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Umsetzungsakteure vom Servicestandard 2.0 erwarten. „Durch Testen in realen Projekten und Einbindung der Umsetzungsakteure stellen wir sicher, dass der Servicestandard 2.0 in der Praxis funktionieren wird und künftig mehr Durchsetzung erfährt“, erläutert die DigitalService-Geschäftsführerin Christina Lang. Anhand der Erkenntnisse soll der Standard schließlich unter Einbeziehen des föderalen IT-Standardisierungsboards zielgerichtet weiterentwickelt und dem IT-Planungsrat vorgelegt werden.

UPDATE: Um den Servicestandard nutzerzentriert und praxisnah weiterzuentwickeln, sucht der DigitalService aktuell auch noch nach Personen, die sich bereits mit dem Servicestandard auseinandergesetzt beziehungsweise ihn bei der Entwicklung eines digitalen staatlichen Services angewendet haben. Mit ihnen würde sich der DigitalService gerne über gemachte Erfahrungen austauschen, in einem 45-60-minütigen virtuellen Gespräch, das innerhalb der kommenden ein bis drei Monate stattfinden kann. Interessierte können sich direkt unter servicestandard@digitalservice.bund.de melden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Schlfendes Baby, im Vordergrund hält eine Hand in Smartphone

Once Only: Entlastung beim Elterngeldantrag

[30.10.2025] Noch in diesem Jahr soll bundesweit eine Lösung zur Verfügung stehen, die Elterngeldstellen den elektronischen Abruf von Einkommensteuerdaten direkt vom zuständigen Finanzamt erlaubt. Entwickelt wurde diese im Rahmen des Verbundprojekts Konsens. mehr...

Durch Hochwasser verschlammter Fußboden in einem Haus, eine Person mit Gummistiefeln macht sauber.

Nordrhein-Westfalen: Innovative Technik für den Hochwasserschutz

[27.10.2025] Durch die Erderwärmung nehmen Starkregen- und Hochwasserereignisse zu. Das Land Nordrhein-Westfalen erprobt in einem Modellvorhaben dichte Sensornetze und Künstliche Intelligenz, um die Wasserstände auch kleinerer Gewässer zu beobachten und zu prognostizieren. mehr...

Hauptsitz des ITZBund in Bonn – Blick aus der starken Froschperspektive auf die ockerfarbene Klinkerfassade und Messingschild mit Bundesadler.

ITZBund: IT-Dienstleister des Bundes mehrfach ausgezeichnet

[27.10.2025] Mehrere renommierte Auszeichnungen würdigen die Arbeit des ITZBund. Für Open-Source-Initiativen, nachhaltige Softwareentwicklung und nutzerfreundliche Weblösungen wurde der IT-Dienstleister auf gleich mehreren Fachveranstaltungen prämiert. mehr...

Alte Frau im Rollstuhl hält die Hand einer Pflegefachkraft

Baden-Württemberg: Digitale Transformation der Pflege

[24.10.2025] Baden-Württemberg will die digitale Transformation der Pflege gezielt vorantreiben. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, wurde in einer Erklärung zur Digitalisierung in der Langzeitpflege festgelegt, die gemeinsam mit allen relevanten Akteuren im Land erarbeitet wurde. mehr...

Baden-Württembergs Landes-CIO Stefean Krebs

Baden-Württemberg: Stefan Krebs ist CIO des Jahres 2025

[23.10.2025] Der Chief Information Officer der Landesverwaltung Baden-Württemberg, Stefan Krebs, wurde als „CIO des Jahres“ im Bereich Public Sector ausgezeichnet. Insbesondere bei KI hat die Landesverwaltung in den vergangenen Jahren bedeutende Schritte unternommen. mehr...

Das Fraunhofer FOKUS-Institutsgebäude.

Fraunhofer FOKUS: Impulse für den „Marktplatz der Zukunft“

[23.10.2025] Das Fraunhofer-Institut FOKUS hat eine Studie veröffentlicht, die untersucht, wie EfA-Leistungen flächendeckend bei Kommunen etabliert werden können. Die Studie analysiert bestehende föderale Plattformstrukturen und zeigt, wie diese praxisnah weiterentwickelt werden können. mehr...

Schmale Asphaltstraße, die unter einer engen, gemauerten Rundbogen-Brücke hindurchführt.

LASuV Sachsen: Digitale Karten für Schwertransport-Routen

[22.10.2025] Das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) modernisiert seine Verfahren für Großraum- und Schwertransporte. Digitale Karten ersetzen die bisherigen Negativlisten. Dies erleichtert die Routenplanung, entlastet die Verwaltung und verbessert den Schutz der Infrastruktur. mehr...

Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, spricht auf einer Messebühne.

Bundesagentur für Arbeit: Digitale Verwaltung konsequent umsetzen

[20.10.2025] Die Bundesagentur für Arbeit gilt als digitaler Vorreiter. So hat sie als erste Großbehörde alle OZG-Vorgaben erfüllt, setzt auf KI und Automatisierung und bietet innovative digitale Services für ihre Kunden. Die BA-Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles skizziert einen Sechs-Punkte-Plan für die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Sei 30 Jahren trägt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zur Cyber-Sicherheit bei.

Brandenburg: Neues Mitglied bei govdigital

[17.10.2025] Die govdigital eG hat ein neues Mitglied: Mit dem Brandenburgischen IT-Dienstleister (ZIT-BB) stößt ein weiterer öffentlicher IT-Dienstleister zur Genossenschaft. Gemeinsam wollen die Partner die digitale Verwaltung vor allem schneller, sicherer und effektiver machen. mehr...

Angeschnittenes Bild eines Mannes in weißem Arztkittel, der an einem Tisch in einem hellen Büro auf seinem Laptop tippt.

Baden-Württemberg/Bayern: Digitale Vernetzung im ÖGD

[16.10.2025] Baden-Württemberg und Bayern wollen ihre Gesundheitsämter gemeinsam digitalisieren. Ziel der länderübergreifenden Kooperation ist eine schnelle digitale Vernetzung der Ämter und einheitliche Standards im Öffentlichen Gesundheitsdienst. mehr...

Gelbes Schild mit der aufschrift Passkontrolle/Passport Control

EES: Start für digitales Ein- und Ausreisesystem der EU

[14.10.2025] Am Flughafen Düsseldorf startet der Betrieb des neuen digitalen EU-Ein- und -Ausreisesystems. Es ersetzt Stempel im Pass durch digitale Erfassung von Reise- und Biometriedaten und soll bis 2026 an allen deutschen Flug- und Seehäfen verfügbar sein. mehr...

Blick auf zwei aufgeschlagene Seiten des eGovernment-Monitors 2025, headline: "Leistungsfähigkeit des Staates"

eGovernment Monitor 2025: Staatsvertrauen zurückgewinnen

[23.09.2025] Die Initiative D21 hat den neuen eGovernment Monitor vorgestellt. Er zeigt: Digitale Verwaltungsleistungen werden noch immer ungern genutzt. Doch gerade gelungene Digitalisierung im Behördenkontakt kann Vertrauen in Staat und Demokratie stärken. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Composite: eine menschliche Hand vor einem hellen Hintergrund mit türkisfarbenen, abstrakten Strukturen, die Hand berührt ein 6_eck auf dem das Wort "Data" steht.

EU Data Act: Umsetzungshilfen für Unternehmen

[17.09.2025] Seit vergangener Woche gilt der EU Data Act. Doch die Bundesregierung hat weder Aufsichtsstrukturen noch Verfahren festgelegt – Unternehmen stehen vor Unsicherheiten. Erste Praxishilfen bieten der Bitkom und die Bundesnetzagentur mit eigenen Infoangeboten. mehr...


Sachsen-Anhalt: KommunalCampus gewinnt Innovationswettbewerb

[15.09.2025] Im Rahmen des CIO-Innovationswettbewerbs sollen in Sachsen-Anhalt digitale und technologische Innovationen für die Landesverwaltung identifiziert und nutzbar gemacht werden. Gewinnerin dieses Jahres ist die Genossenschaft KommunalCampus. mehr...