HessenErstes KI-Werkzeug für die Justiz

[04.12.2025] Hessens Justiz bereitet erstmals den praktischen Einsatz eines KI-Tools vor. Beim zweiten Forum KI kündigte Justizminister Christian Heinz an, dass die Technologie bald in justiziellen Arbeitsabläufen genutzt werden soll. Details sind noch nicht bekannt.

In Hessens Justiz soll ein noch nicht benanntes KI-Tool bald in den Echteinsatz starten.

(Bildquelle: pitinan/123rf.com)

Im Rahmen des zweiten „Forum KI“ hat Hessens Justizminister Christian Heinz angekündigt, dass zeitnah das erste KI-Tool in der hessischen Justiz zum Einsatz kommen soll „Zum ersten Mal wird sehr bald ein KI-Tool in der hessischen Justiz nicht nur erprobt, sondern für justizielle Tätigkeiten eingesetzt werden. Das ist ein erster Schritt, der hoffentlich dazu beitragen wird, die Justiz insgesamt zu modernisieren und sie eben auch zu entlasten“, so der Justizminister. Mittels generativer KI ist es möglich, auch umfangreiche juristische Texte schnell zu durchzusuchen, zusammenzufassen, mittels Chatbots zu befragen oder sie zu strukturieren. Nähere Details zur Lösung, deren Einsatz geplant ist, nannte der Minister nicht, stellte jedoch in Aussicht, dass weitere Informationen „in Kürze“ folgen.

Austauschplattform für Justiz, Wissenschaft und Wirtschaft

Das Forum KI des Hessischen Justizministeriums (HMdJ) ist ein innovatives Austauschformat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Anwaltschaft und Unternehmen. Ziel ist es, die Entwicklung neuer Ansätze und Strukturen für einen KI-Einsatz in der Justiz zu fördern, zudem berät der Forums-Beirat das HMdJ.

Beim diesjährigen Forumstreffen wirkten Fachleute aus der hessischen und baden-württembergischen Justiz mit, ergänzt durch Teilnehmende aus Rechtsanwaltschaft, Wirtschaft sowie von GovTech Deutschland. Erörtert wurde unter anderem die Frage, wie die Justiz leistungsfähige, datenschutzkonforme KI-Systeme bereitstellen kann und ob es sinnvoller ist, auf bestehende Programme zurückzugreifen oder ein eigenes Sprachmodell zu entwickeln. Dazu gab es eine Podiumsdiskussion, aber auch verschiedene Impulsvorträge und Präsentationen zu KI-Tools und aktuellen Projekten.

KI braucht Infrastruktur

Die hessische Digitalisierungsministerin Kristina Sinemus, die selbst Mitglied im Beirat des Forum KI ist, verwies auf bereits heute bestehende  KI-Projekte im Bereich der Justiz, etwa das bundesweit erste Projekt zur richterlichen Unterstützung in Fluggastrechteverfahren (wir berichteten). Künstliche Intelligenz sei ein zentraler Innovationstreiber, der Prozesse optimiere und effizienter gestalte, Beschäftigte entlaste und bereits heute spürbare Unterstützung leiste, betonte die Ministerin. Dies erfordere aber auch „eine leistungsfähige digitale Infrastruktur mit Rechenzentren als Herzstück. Sie schaffen die Voraussetzungen für digitale Souveränität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Diese starke Basis wollen wir als führender Rechenzentrumsstandort Europas weiter ausbauen, um auch in Zukunft ‚KI made in Hessen‘ aktiv und verantwortungsbewusst zum Wohle der Menschen zu gestalten,“ so die Ministerin.



Stichwörter: E-Justiz, Hessen


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