D21-Digital-Index 2020/2021Bayern sind Internet Power User

Die Bayern nutzen Online-Angebote laut einer Studie der Initiative D21 überdurchschnittlich häufig.
(Bildquelle: rido/123rf.com)
„Die Bayern sind Internet Power User: aktiv, kompetent und aufgeschlossen“, fasst Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach die Ergebnisse einer Studie der Initiative D21 (wir berichteten) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales (StMD) zusammen. Wie das Ministerium mitteilt, nutzen die Bayern im Bundesvergleich zahlreiche Online-Angebote überdurchschnittlich häufig. In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar geben beispielsweise 73 Prozent der im Freistaat Befragten an, regelmäßig online einzukaufen – im Vergleich dazu liege der Wert deutschlandweit (D) bei 68 Prozent. 63 Prozent nutzen Office-Programme (D: 51 Prozent) und 51 Prozent der Bayern greifen auf On-Demand oder Streaming-Dienste zu (D: 48 Prozent). Rund ein Viertel der Bayern (B: 23 Prozent) nutze außerdem regelmäßig Online-Verwaltungsdienstleistungen (D: 19 Prozent). Gerlach begrüßt die Ergebnisse: „Die Bayern sind bei allen abgefragten Online-Anwendungen überdurchschnittlich aktiv – außer bei Gesundheits- und Fitnessanwendungen. Vermutlich gehen die Menschen im Freistaat doch lieber im schönen Spessart oder im Allgäu joggen. Die Technologieoffenheit in Bayern aber ist eine hervorragende Ausgangslage für die digitale Transformation.“
Höhere Kompetenz
D21-Geschäftsführerin Lena-Sophie Müller weist darauf hin, dass sich die überdurchschnittliche Nutzung auch in einer höheren Kompetenz der Bayern im Umgang mit digitalen Anwendungen zeigt. Demnach geben 83 Prozent an, eine Internet-Recherche durchführen zu können (D: 76 Prozent). 71 Prozent nutzen Virenschutzprogramme (D: 59 Prozent) und 44 Prozent der Befragten können nach eigenen Angaben eine Videokonferenz einrichten (D: 36 Prozent). Entsprechend offener würden die Bayern den digitalen Möglichkeiten gegenüberstehen. 66 Prozent der Bayern sagen laut Studie, dass sie persönlich insgesamt von der Digitalisierung profitieren (D: 56 Prozent).
Allerdings profitieren nicht alle in gleichem Maße von den digitalen Möglichkeiten. So unterscheidet der D21-Digital-Index zwischen 53 Prozent „Digitalen Vorreiter.innen“, 35 Prozent „Digital Mithaltenden“ und 12 Prozent „Digital Abseitsstehenden“. Der von der Initiative D21 in Abhängigkeit von Zugang, Kompetenz, Nutzung und Offenheit erhobene Digital-Index zeigt hier laut Bericht des StMD klare Tendenzen. Der Grad der Digitalisierung (0-100) liege demnach bei den über 65-Jährigen 36 Punkte unter dem der 14- bis 29-Jährigen. Und auch Bildung und Geschlecht spielen statistisch eine Rolle. Bei weniger Gebildeten liege der Index 22 Punkte unter dem von gut Gebildeten. Frauen hätten einen um 8 Indexpunkte geringeren Digitalisierungsgrad als Männer.
Motto „digitale Teilhabe“
Gerlach betont: „Diese Ergebnisse sind für uns Ermutigung und Auftrag zugleich. Es ist sehr erfreulich, dass die Bayern überwiegend die Chancen der digitalen Möglichkeiten sehen und diese auch nutzen. Gleichzeitig müssen wir sehr darauf achten, niemanden zurück zu lassen. Deshalb haben wir dieses Jahr die digitale Teilhabe zu unserem Motto gemacht. Mit zahlreichen Projekten wollen wir digitale Barrieren abbauen – von einem Hackathon bis zum Digitalpreis b.digital. Denn bei allen technischen Möglichkeiten muss im Mittelpunkt der Digitalisierung immer der Mensch stehen.“ Müller erklärt: „Bayern wird digitaler, doch die Kompetenzen sind noch unterschiedlich verteilt. Heutzutage bedeuten gesellschaftliche und politische Teilhabe aber zwingend auch digitale Teilhabe. Deswegen muss es politisches Ziel sein, die Digitalkompetenzen strategisch auszubauen und digitale Spaltungen abzubauen. Mit dem D21-Digital-Index hat Bayern nun ein Lagebild, um zielgruppenspezifische Maßnahmen abzuleiten und Fortschritte messbar zu machen.“
Hamburg: Zukunftsprojekte schneller umsetzen
[10.09.2025] Planungs- und Genehmigungsverfahren für Modernisierungsvorhaben müssen in Deutschland beschleunigt und vereinfacht werden. Wie das gelingen kann, darüber hat sich die Freie und Hansestadt Hamburg nun mit dem Bund beraten. mehr...
Berlin: Neues Finanzmodell für das ITDZ
[08.09.2025] Der Berliner Senat will mit einer Gesetzesänderung dem ITDZ Berlin mehr Planungssicherheit geben. Künftig soll der zentrale IT-Dienstleister Rücklagen für Investitionen bilden können; zugleich erhält der Verwaltungsrat mehr Kontrolle über die Preisgestaltung. mehr...
Digitale Souveränität: Gipfel als Signal für Zusammenarbeit in Europa
[03.09.2025] Das deutsche und das französische Digitalministerium laden im November zu einem europäischen Treffen in Berlin ein. Im Mittelpunkt steht die digitale Souveränität. Das Zusammentreffen soll den Austausch fördern, wie Innovationen und digitale Kompetenzen Europas Zukunft sichern können. mehr...
Bayern: Pilotkooperation mit dem Bund
[01.09.2025] Bayern und der Bund wollen im Herbst eine Pilotkooperation mit mehreren gemeinsamen Projekten starten. Die Schwerpunkte werden dabei die Digitalisierung der Verwaltung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) sein. mehr...
Niedersachsen: Innenministerium bündelt Digitalpolitik
[29.08.2025] Ab September 2025 erhält Niedersachsen erstmals eine Digitalisierungsstaatssekretärin: Anke Pörksen soll im Innenministerium Kompetenzen bündeln, den OZG-Ausbau vorantreiben und die neue Digitalstrategie mit dem Prinzip Digital First in allen Ressorts verankern. mehr...
BMWE: Erste Schritte zu einer Start-up-Strategie
[20.08.2025] Mit einer neuen Strategie sollen die Rahmenbedingungen für Start-ups und Scale-ups in Deutschland verbessert werden. Das BMWE hat dazu nun einen Online-Beteiligungsprozess gestartet, der sich vor allem an die Start-Up-Community richtet. mehr...
OSBA: Bund tut zu wenig für Open Source
[19.08.2025] Eine erkennbare strategische Ausrichtung der Bundesregierung auf Open Source Software ist in den ersten 100 Tagen im Amt ausgeblieben, bemängelt die Open Source Business Alliance (OSBA). Zudem blieben zentrale Projekte wie ZenDiS oder openDesk nur gering finanziert. mehr...
BMDS: Das neue Ministerium organisiert sich
[18.08.2025] Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung hat ein neues Organigramm veröffentlicht, in dem Leitungen und Zuständigkeiten festgelegt sind. Querschnittsaufgaben werden in einer Serviceabteilung gebündelt. Auch ein endgültiger Standort wurde gefunden. mehr...
BMDS: Viel Fortschritt in 100 Tagen
[15.08.2025] Das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll Digital- und Modernisierungsprojekte bündeln und schneller vorantreiben. In einer ersten Bilanz meldet das Ministerium Fortschritte beim Aufbau der eigenen Organisation und bei zentralen Vorhaben. mehr...
Thüringen: Digitalkabinett startet Digitaloffensive
[14.08.2025] Das neue Digitalkabinett Thüringens hat bei seinem ersten Treffen einen Praxis- und Digitalcheck auf Open-Source-Low-Code-Basis, klare Regeln für generative KI und eine Thüringen-App angekündigt. Zudem soll der Zuständigkeitsfinder alle Verwaltungsleistungen bündeln. mehr...
Schleswig-Holstein: Impulspapier zum Deutschland-Stack
[14.08.2025] Schleswig-Holstein legt ein Impulspapier zum Deutschland-Stack vor und will gemeinsam mit dem Bund offene Standards, zentrale Basisdienste und dezentrale Fachlösungen für Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger entwickeln. mehr...
Bitkom: Digitale Verwaltung im EU-Vergleich weit hinten
[13.08.2025] Der Bitkom hat seinen aktuellen DESI-Index vorgelegt, der EU-weit Daten zur Digitalisierung auswertet. Deutschland klettert demnach um zwei Plätze auf Rang 14, bleibt aber leicht unter dem Durchschnitt. In der digitalen Verwaltung liegt die Bundesrepublik mit Platz 21 weit hinten. mehr...
Sachsen-Anhalt: Digitalstrategie 2030 zeigt Wirkung
[08.08.2025] Sachsen-Anhalt meldet im vierten CIO-Bericht deutliche Fortschritten bei der Digitalisierung: Über 200 Onlinedienste sind inzwischen verfügbar, zahlreiche Ziele der Digitalstrategie werden umgesetzt, Breitband- und 5G-Netze wachsen weiter, sichere und effiziente Behördenarbeitsplätze entstehen. mehr...
NKR/Bund: Staatssekretärsausschuss mit erweiterten Aufgaben
[05.08.2025] Mit erweitertem Mandat soll der Staatssekretärsausschuss für Bürokratieabbau künftig auch zentrale Aufgaben der Staatsmodernisierung übernehmen. NKR-Chef Lutz Goebel begrüßt den Schritt, mahnt aber rasche Umsetzung konkreter Strukturreformen und Fortschritte beim BMDS an. mehr...
Open-Source-Transformation: Von Dänemark lernen
[04.08.2025] Die öffentliche Verwaltung Dänemarks will auf Open Source Software umsteigen, um die digitale Souveränität zu schützen. Treiber ist die Sorge vor geopolitischen Abhängigkeiten. Erste konkrete Schritte kommen aus Kopenhagen, Aarhus und dem Digitalministerium. Die OSBA berichtet. mehr...