BSIDiskussion zu KI und Cyber-Sicherheit

BSI-Präsidentin Claudia Plattner (r.) sprach auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit zahlreichen Sicherheitsexpertinnen und -experten. Hier mit FBI-Direktor Christopher A. Wray.
(Bildquelle: BSI)
Die Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, hat auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) bei einer Diskussion unter dem Titel „HackGPT? Cybersecurity in the Age of Artificial Intelligence“ mit internationalen Sicherheitsexpertinnen und -experten sowie Entscheiderinnen und Entscheidern weltweit führender Technologieunternehmen gesprochen. Wie das BSI mitteilt, haben die Fachleute darüber diskutiert, wie es gelingen kann, die Chancen Künstlicher Intelligenz (KI) zu nutzen und gleichzeitig die Risiken von KI im internationalen Sicherheitskontext zu reduzieren.
Dem BSI zufolge nehmen hybride Gefahren aus dem Cyber-Raum zu und werden immer häufiger zu geopolitischen Risiken. Auch unter Zuhilfenahme von KI gelinge es Angreifenden, immer schneller und effizienter zu agieren. Die Diskutanten seien sich darüber einig gewesen, dass man sich auch mit Blick auf viele in diesem Jahr anstehende Wahlen auf multiple Angriffsszenarien gefasst machen müsse, deren Ziel es sei, Chaos zu stiften und Vertrauen in Regierungen zu zerstören. So müsse man mit Cyber-Attacken auf Kritische Infrastrukturen (KRITIS) in Kombination mit breit angelegten Desinformationskampagnen rechnen. Vor diesem Hintergrund sei eine enge und transparente Zusammenarbeit zwischen staatlichen Akteuren, Wirtschaft und Wissenschaft essenziell, um die Resilienz im Cyber-Raum signifikant zu erhöhen.
Schritt halten
BSI-Präsidentin Claudia Plattner erläuterte: „Hinsichtlich Cyber-Bedrohungen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz kommt es darauf an, dass wir als Verteidiger mit den Angreifenden Schritt halten. Dafür sind drei Punkte entscheidend: Erstens ist Geschwindigkeit von größter Bedeutung, zum Beispiel beim Umgang mit Sicherheitslücken. Eine neue Schwachstelle kann mit KI innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden ausgenutzt werden. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Abwehrsysteme mindestens ebenso schnell und effizient funktionieren. Dabei kann KI uns helfen. Der zweite entscheidende Faktor ist der Zugang zu und Umgang mit Informationen: Große KI-Sprachmodelle können durch prompt injections ausgetrickst werden, sodass sie sensible Informationen preisgeben. Wir müssen also sicherstellen, dass nur notwendige Informationen in KI-Werkzeugen wie Large Language Models (LLM) gespeichert werden, und verhindern, dass Unbefugte durch KI sensible Informationen erlangen. Das erfordert gemeinsame Anstrengungen der Technologiekonzerne. Der dritte Punkt ist Technologiekompetenz: Wir müssen die Herausforderung annehmen und schnellstmöglich sicherstellen, dass wir genügend Fachleute auf unserer Seite haben, die KI verstehen, um unseren Technologievorsprung halten zu können. Hierbei sind Kooperationen zwischen öffentlicher Hand und privater Wirtschaft, so genannte Public Private Partnerships, unabdingbar.“
KI-Portfolio erweitert
Das BSI hat eigenen Angaben zufolge sein KI-Portfolio deutlich erweitert und ein Kompetenzzentrum eingerichtet, das sich mit Bewertungsverfahren, Regulierungsmaßnahmen und dem Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern im KI-Kontext befasst. Das BSI betrachte KI-gestützte Erkennungssysteme zur Cyber-Abwehr und forsche zu KI in Bereichen wie beispielsweise dem Finanz- und Gesundheitssektor, dem autonomen Fahren und in Bezug auf Technologien zur Sicherung des Grenzverkehrs.
NIS2-Richtlinie: Noch viele Punkte offen
[31.07.2025] Der Kabinettsbeschluss zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie wird in der Branche begrüßt. Verbände wie Bitkom, eco und BREKO mahnen jedoch Nachbesserungen an. Im Bundestag komme es nun darauf an, unklare Punkte zu klären und die Umsetzung zügig und rechtssicher abzuschließen. mehr...
Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen
[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...
Baden-Württemberg: Sicherheitsorganisationen unter einem Dach
[23.07.2025] In Stuttgart-Bad Cannstatt haben vier zentrale Organisationen der Sicherheitsarchitektur Baden-Württembergs ein gemeinsames Domizil bezogen. Das neue Gebäude soll Innovation, Cyberschutz, kriminalistische Expertise und Digitalisierung wirksam miteinander verbinden. mehr...
Baden-Württemberg: Kooperation mit dem BSI
[15.07.2025] Das Land Baden-Württemberg und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich Cybersicherheit. Geplant sind unter anderem gemeinsame Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Angriff auf Polizei-Server
[10.07.2025] Auch ein weitestgehend oder ganz abgewehrter Cyberangriff kann beträchtlichen Schaden anrichten und zu lang andauernden Ausfällen führen. Dies zeigt gerade die Aufarbeitung eines IT-Sicherheitsvorfalls bei dienstlichen Mobilgeräten der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern. mehr...
DsiN-Sicherheitsindex 2025: Digitale Sicherheit stagniert
[07.07.2025] Laut DsiN-Sicherheitsindex 2025 liegt das digitale Schutzniveau vieler Internetnutzender unterhalb der Bedrohungslage. Der Index stagniert bei 55,7 Punkten. Laut Studie gerät auch erstmals die größte Nutzergruppe unter die kritische Schwelle – ihre Bedrohungslage übersteigt das persönliche Schutzniveau. mehr...
BSI/BMI: Mehr Resilienz im Cyberraum
[07.07.2025] Das BSI soll eine Schlüsselrolle im digitalen Schutz Deutschlands übernehmen. Anlässlich eines Besuchs von Bundesinnenminister Dobrindt in Bonn kündigte die Cybersicherheitsbehörde neue Maßnahmen und eine engere Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren an. mehr...
Bundesrechnungshof: Mangelnder Schutz der Bundes-IT
[04.07.2025] Der Spiegel berichtet über einen aktuellen vertraulichen Bericht des Bundesrechnungshofes, laut dem die IT des Bundes gravierende Schwachstellen aufweist. Selbst zentrale staatliche Leistungen seien im Krisenfall nicht gesichert, Sicherheitsstrukturen undurchschaubar und ineffizient. mehr...
Cybersicherheitsmonitor 2025: Cybergefahren werden unterschätzt
[04.07.2025] Trotz hoher Betroffenheit schützen sich Menschen immer weniger vor Gefahren aus dem Internet. Das geht aus dem aktuellen Cybersicherheitsmonitor von BSI und Polizei hervor. Das BSI hat – in Reaktion auf die Ergebnisse – neue „Ernstfall-Checklisten“ veröffentlicht. mehr...
BSI/LSI: Gemeinsam für IT-Grundschutz
[30.06.2025] Der 2. IT-Grundschutz-Tag 2025 des BSI findet am 7. Juli in Nürnberg statt. Dabei kooperieren erstmalig das Bundesamt sowie das bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Geplant sind verschiedene Fachvorträge, auch Gelegenheit zum Austausch soll es geben. mehr...
Illumio/Nvidia: Mehr Sicherheit für KRITIS
[06.06.2025] Die Unternehmen Illumio und Nvidia verknüpfen ihre Sicherheits- und Rechenplattformen. Betreiber Kritischer Infrastrukturen können damit Netzwerkzugriffe überwachen und steuern, ohne ihre bestehende Infrastruktur aufwendig anpassen zu müssen. mehr...
Lagebericht Cybercrime 2024: Anhaltend hohe Bedrohungslage
[05.06.2025] Bundesinnenminister Alexander Dobrindt und BKA-Präsident Holger Münch haben den Lagebericht Cybercrime 2024 vorgestellt. Demnach waren vor allem öffentliche Einrichtungen und Behörden Ziele von Ransomwaren-Angriffen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Hackerangriff auf Diensthandys der Landespolizei
[05.06.2025] Nach einem Angriffsversuch auf dienstliche Smartphones der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern finden derzeit Ermittlungen statt. Die so genannten mPol (mobile Polizei)-Handys stehen den Streifenbeamten für einige Tage daher nicht in vollem Umfang zur Verfügung. mehr...
Baden-Württemberg: Jahresbericht zur Cybersicherheit 2024
[21.05.2025] Die CSBW hat 2024 rund 30 Prozent mehr IT-Sicherheitsvorfälle bearbeitet. Kommunen wurden ähnlich häufig unterstützt wie im Vorjahr, neue Präventionsangebote, Notfallübungen und ein Schwachstellenscan richten sich teils gezielt an sie. mehr...
BSI: Antrittsbesuch des Digitalministers
[16.05.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger besuchte zum Amtsantritt auch das BSI – ein Zeichen für die enge Zusammenarbeit. Das neue Digitalministerium soll Digitalisierung und Cybersicherheit stärker verzahnen und Synergien im Geschäftsbereich nutzen. mehr...