Schleswig-HolsteinInnovative Open-Source-Lösungen für die Verwaltung

[20.06.2024] Die Landesregierung Schleswig-Holstein will digitale quelloffene Lösungen für Arbeits- und Verwaltungsprozesse fördern. Nun wurden auf dem Waterkant Festival Kiel fünf Open-Source-Projektideen ausgezeichnet, die noch in diesem Jahr in die Umsetzung starten sollen.
In blaues Licht getauchte Bühne mit rund 20 leger gekleideten Personen, die Urkunden präsentieren.

Schleswig-Holstein: Die Einreichungen im Wettbewerb decken ein breites Spektrum an Lösungen ab, von der Einführung einer E-Akte über die KI-gestützte Digitalisierung von Bauplänen bis zu digitalen Lösungen für Vereine.

(Bildquelle: Staatskanzlei SH)

Durch Kooperationen zwischen Digitalwirtschaft und öffentlichem Sektor sowie mit nachhaltigen Open-Source-Lösungen will die Landesregierung die digitale Souveränität Schleswig-Holsteins vorantreiben. Nun hat Digitalisierungsminister Dirk Schrödter im Rahmen des Waterkant Festivals in Kiel fünf herausragende Projektideen aus dem Konzeptaufruf des Landesprogramms Offene Innovation ausgezeichnet. Dies berichtet die Staatskanzlei. Die ausgezeichneten Projekte erhalten eine Finanzierung, um ihre Open-Source-Lösungsansätze für unterschiedliche Herausforderungen in der Verwaltungstätigkeit von öffentlichen und gemeinnützigen Institutionen umzusetzen.

Im Januar startete im Auftrag der Staatskanzlei der Call for Concepts des Landesprogramms Offene Innovation, initiiert vom DigitalHub.SH und getragen von der Wirtschaftsförderungs- und Technologietransfer-Gesellschaft Schleswig-Holstein (WTSH). Städte, Kreise, Gemeinden und Vereine aus ganz Schleswig-Holstein waren eingeladen, gemeinsam mit Partnern aus der regionalen Digitalwirtschaft Projektideen einzureichen. Insgesamt sind 46 Projektideen beim DigitalHub.SH eingegangen.

Gesamtförderhöhe von 1,4 Millionen Euro

Nach zwei Bewertungsrunden durch ein Konsortium aus Staatskanzlei und einer mit Expertinnen und Experten besetzten Fachjury wurden die folgenden Projektideen für eine Finanzierung in Höhe eines Gesamtvolumens von rund 1,4 Millionen Euro ausgewählt:

  • Digitales Gründungs- und Nachfolgecenter: Das Amt Eiderstedt und PCT Digital aus Kiel bündeln alle Themen zu Gründung und Nachfolge in einer zentralen Plattform für Schleswig-Holstein, inklusive wichtiger Schnittstellen zu Bürgerportalen und bestehenden KI-Tools.
  • KIFÖ – KI-Anwendung zur Zusammenfassung in Förderrichtlinien: Das Amt Viöl und Epic AI aus Flensburg erleichtern Verwaltungen die Erfassung und Verarbeitung aktueller Förderrichtlinien durch den Einsatz von KI.
  • KI-gestützte Digitalisierung von Bauleitplänen: Die Stadt Schwentinental und Dataport entlasten die Verwaltung bei der Neuzeichnung von Bauleitplänen durch den Einsatz einer KI anstelle sonst nötiger manueller Arbeiten.
  • Einführung E-Akte: Die Aktion Kinder- und Jugendschutz Landesarbeitsstelle Schleswig-Holstein und das Unternehmen MACH aus Lübeck entwickeln im Einklang mit der Landesstrategie eine bestehende E-Akte-Lösung weiter zu einem Open-Source-Angebot und führen sie beim AKJL direkt ein.
  • Infrastruktur-Management (KRIT-GIS): Der Breitbandzweckverband der Ämter Dänischenhagen, Dänischer Wohld & Hüttener Berge und die Firma Planneo aus Kiel schaffen eine Lösung, das Glasfasernetz als Teil der Kritischen Infrastruktur digital zu erfassen.

Umsetzung ab der zweiten Jahreshälfte

Der DigitalHub.SH soll die Umsetzung der einzelnen Projekte begleiten, die ab der zweiten Jahreshälfte beginnt. Dazu gehört die Entwicklung oder Erweiterung der digitalen Lösungen, die Implementierung beim öffentlichen Projektpartner und anschließend die Veröffentlichung des Quellcodes. „Unser Hauptaugenmerk liegt darauf sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen nicht nur für die aktuellen Projektpartner, sondern auch langfristig für viele weitere Akteure nutzbar sind. Indem wir alle Codes auf der bundesweiten Plattform opencode.de veröffentlichen lassen, ermöglichen wir eine breite Nachnutzung und Weiterentwicklung der Lösungen. So kann letztlich jeder in Deutschland von diesen innovativen Open-Source-Projekten aus Schleswig-Holstein profitieren“, erklärt Alexander Rosenthal, Projektleiter des DigitalHub.SH.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Handshake zwischen Digitalminister Wildberger und D21-CEO Müller.

eGovernment Monitor 2025: Bereit für eine rein digitale Verwaltung

[07.07.2025] Die ersten Ergebnisse aus dem eGovernment Monitor 2025 liegen vor. Demnach befürworten zwei Drittel der Deutschen die Vorstellung, dass alle Verwaltungsleistungen bis 2030 ausschließlich digital verfügbar seien. Digitalminister Wildberger versteht die Ergebnisse als klares Signal. mehr...

Rheinland-Pfalz: Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke

[03.07.2025] Das Land Rheinland-Pfalz hat die Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes auf Kommunen beschlossen. Diese sollen so noch leichter digitale Services für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen bereitstellen können. mehr...

eGovernment Benchmark 2025: Behördendienste werden digitaler

[02.07.2025] Zur Halbzeit der Digitalen Dekade 2030 der Europäischen Union zeigt der diesjährige eGovernment Benchmark von Capgemini zwar eine hohe Dynamik bei der Digitalisierung von Behördendiensten auf. Insbesondere bei der Barrierefreiheit der Services und bei Diensten für grenzüberschreitender Nutzer sieht die Studie jedoch weiteren Verbesserungsbedarf. mehr...

3D-Rendering einer Lupe über einem aufgeschlagenen Buch mit einem Paragrafenzeichen.

Gesetzgebung: Mehr Praxisnähe für den Digitalcheck

[01.07.2025] Der Digitalcheck sorgt dafür, dass neue Gesetzesvorhaben auch digital umsetzbar sind. Die darin formulierten Grundprinzipien für digitaltaugliches Recht wurden überarbeitet, um die Anwendung in der Praxis zu erleichtern und um europäische Vorgaben zu integrieren. mehr...

Nahaufnahme eines Besens, der einen mutmaßlichen Bürofußboden kehrt.

Saarland: Zwischenfazit zur Modernisierung der Landesverwaltung

[27.06.2025] Das Saarland zieht Bilanz zur bisherigen Reform der Landesverwaltung. Wesentliche Fortschritte gab es bei Bauordnung, digitaler Bildung und interner Digitalisierung. Zudem gelten ab dem 1. Juli neue Wertgrenzen für die Vergabe, welche die Beschaffung vereinfachen. mehr...

Gruppenbild der IT-Planungsrats-Mitglieder vor einer weinbewachsenen Fachwerk-Ziegel-Wand.

IT-Planungsrat: Wichtige Weichenstellung für die Digitalstrategie

[27.06.2025] Bei seiner letzten Sitzung hat der IT-Planungsrat erste Projektvorhaben der föderalen Digitalstrategie beschlossen. Zugleich gab das Gremium grünes Licht für das Umsetzungsprogramm einer einheitlichen föderalen Postfach- und Kommunikationsinfrastruktur und begrüßte zwei neue Mitglieder. mehr...

Bund/Nvidia: Weitreichende Kooperation

[18.06.2025] Deutschland soll führender Standort für KI-Forschung, -Entwicklung und -Anwendung werden. Bundeskanzler Friedrich Merz und Nvidia-CEO Jensen Huang haben in einem persönlichen Gespräch eine Kooperation vereinbart, die zum Aufbau einer starken KI-Infrastruktur beitragen soll. mehr...

Die rheinland-pfälzische Digitalministerin Dörte Schall beim Strategietag 2025.

Rheinland-Pfalz: Zwischenbilanz zur Digitalisierung

[03.06.2025] Auf dem Strategietag in Worms zog Rheinland-Pfalz eine positive Zwischenbilanz zur Umsetzung der Digitalstrategie: 73 Prozent der Maßnahmen laufen, 20 Prozent sind abgeschlossen. Der Austausch diente auch der Weiterentwicklung der Strategie für 2026 und 2027. mehr...

Montage: ein aufgeklappter Laptop, er Monitor enthält Karteischubladen, eine davon ist ausgezogen und ragt aus dem Bildschirm heraus.

Bund: Grundlage für Once-Only beschlossen

[03.06.2025] Das Bundeskabinett hat dem NOOTS-Staatsvertrag zugestimmt. Das Gesetzgebungsverfahren startet nun auf Bundesebene. NOOTS soll eine technische Infrastruktur schaffen, über die Behörden Verwaltungsdaten sicher austauschen können. mehr...

Hessen: Grüner Gesetzentwurf für KI in der Verwaltung

[28.05.2025] Die Grünen im Hessischen Landtag haben einen Gesetzentwurf vorgelegt, der Rechtssicherheit für die KI-Nutzung in der Verwaltung schaffen will. Automatisierte Entscheidungen sollen dauerhaft ermöglicht, Beschäftigte entlastet und Transparenz für Bürgerinnen und Bürger sichergestellt werden. mehr...

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger und die französische Digitalministerin Clara Chappaz schütteln sich demonstrativ die Hand.

Deutschland/Frankreich: Starke digitale Partnerschaft

[27.05.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger hat sich in Berlin mit Frankreichs Digitalministerin Clara Chappaz getroffen. Beide kündigten an, gemeinsam den Aufbau einer europäischen Digital Public Infrastructure und eine innovationsfreundliche KI-Politik voranzubringen. mehr...

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger mit dunklem Anzug im grauen Interieur des Bundestages, mit dynamischer Gestik.

Bundestag: Grundsatzrede zur Digitalpolitik

[20.05.2025] Digitalminister Karsten Wildberger sieht in der Verwaltungsmodernisierung einen Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands – und stellt im Bundestag konkrete Pläne für Infrastruktur, Datenpolitik und digitale Identitäten vor. mehr...

Eine Frau und ein Mann stehen in Business-Kleidung vor einer drapierten Thüringen-Flagge und lächeln in die Kamera.

Thüringen: Eine neue CIO für das Land

[16.05.2025] Die Unternehmerin Milen Starke – zuvor geschäftsführende Gesellschafterin beim IT-Dienstleister Q-Soft – wird neue Staatssekretärin für Digitales und CIO des Landes Thüringen. Damit wird die Vakanz nach dem Ausscheiden des bisherigen CIO Hartmut Schubert neu besetzt. mehr...

Teilnehmende der 3. Digitalministerkonferenz

Digitalministerkonferenz 2025: Impulse für die digitale Zukunft

[15.05.2025] Auf der 3. Digitalministerkonferenz wurden unter anderem Beschlüsse gefasst, um die digitale Souveränität in Europa zu stärken. Im Fokus standen außerdem die Weiterentwicklung der politischen Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Auswirkungen von KI auf Demokratie und Meinungsbildung. mehr...

Gruppenfoto der Mitglieder des IT-Planungsrats auf einer kleinen Brücke stehend.

IT-Planungsrat: Erfolgreiche Klausurtagung

[14.05.2025] Bei seiner Klausurtagung in Mecklenburg-Vorpommern diskutierte der IT-Planungsrat wichtige Weichenstellungen in der Verwaltungsdigitalisierung und Staatsmodernisierung. Im Fokus standen die Registermodernisierung und die Weiterentwicklung der Deutschland-Architektur. mehr...