ThüringenKI-basierte Projektergebnisse

An der Universität Jena tüfteln Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft am offenen Design digitaler Verwaltungsstrukturen.
(Bildquelle: Pixabay / Dee)
Zum zweiten Mal haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft in Thüringen zum Kongress der Arbeitsgruppe Offenes Design digitaler Verwaltungsarchitekturen (openDVA) getroffen. Darüber berichtet jetzt das Thüringer Finanzministerium. Seit knapp drei Jahren arbeite das für E-Government und IT zuständige Ministerium mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zusammen. Alle Vorhaben zielen darauf ab, den Zugang zu digitalen Verwaltungsdienstleistungen zu beschleunigen.
KI-gestützte Analyse von Gesetzestexten
Die openDVA-Arbeitsgruppe selbst hat mit dem Weg vom Gesetzestext bis hin zur digitalisierten Leistung ein gänzlich neues Vorgehen in der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen aufgezeigt, heißt es vonseiten des Ministeriums. Im Projekt Canarėno wiederum werde an der KI-gestützten Analyse von Gesetzestexten gearbeitet. Ein erster Prototyp sei bereits fertiggestellt. Er erkenne im Text automatisch wichtige Elemente wie handelnde Akteure und Aktionen. Dies erleichtere und beschleunige die Erstellung von Prozessbeschreibungen, die notwendig sind, um eine Leistung zu digitalisieren. Die hierzu entwickelten Grundlagen können auch für den Digitalcheck nachgenutzt werden, der im Bund seit Januar 2023 eingeführt wurde und bald auch in Thüringen etabliert wird, erklärt das Ministerium.
Für Laien und Maschine verständlich
Ein weiteres Projekt untersuche das Potenzial digitaler Legobausteinkästen. Mit so genannten No- oder Low-Code-Plattformen sollen Verwaltungsmitarbeiter befähigt werden, Verwaltungsverfahren ohne Programmierkenntnisse eigenständig anzupassen oder zu erstellen. Wie das Finanzministerium mitteilt, wurden in Kooperation mit der Stadt Jena Teile des Bürgergeldes inklusive der Bescheiderstellung komplett digitalisiert. Die Anwendung befinde sich derzeit in der Testphase und werde zeitnah in Betrieb genommen. Da viel Kontextwissen nötig ist, um Fachbegriffe und Zusammenhänge in der Verwaltungsdigitalisierung zu erfassen, arbeite die Arbeitsgruppe außerdem an einem Wissensgraphen. Ziel sei es, verwaltungsspezifisches Wissen so zu beschreiben und zu verknüpfen, dass Mensch und Maschine es verstehen. Dazu werde eine KI-Methodik genutzt, die auf logischen Beschreibungen basiert. Entscheidungen der Maschine und fachliches Kontextwissen sollen auf diese Weise transparenter und nachvollziehbarer werden.
Kein alter Inhalt in neuer Packung
„In den Forschungs- und Entwicklungsprojekten wird kein alter Wein durch neue Schläuche transportiert“, sagt Hartmut Schubert, Finanzstaatssekretär und CIO des Freistaats Thüringen. „Es geht nicht darum, tradierte Verwaltungsverfahren in Software-Anwendungen zu gießen. Vielmehr wird in den Projekten die disruptive Veränderung simuliert, die es in Deutschland braucht, um im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung wieder Fahrt aufzunehmen.“ Die Projekte sind im Kompetenzzentrum Digitale Forschung (zedif) und an der Heinz-Nixdorf-Professur für verteilte Informationssysteme der Universität Jena angesiedelt. Zu den Projektpartnern zählen die Stadtverwaltung Jena, das DLR Institut für Datenwissenschaften, die Universität Bielefeld, das Stein-Hardenberg Institut (SHI), die Hochschule Kehl, das Institut für Angewandte Informatik (InfAI), die Firma BFPI (Büro für Praktische Informatik) sowie die Firma knowledgeTools.
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