BremenKundenservice verbessert

[30.01.2019] Den Bericht über den aktuellen Stand des Programms Zukunftsorientierte Verwaltung hat der Bremer Senat beschlossen. Dabei hat das Gremium die Fortschritte des Programms zur Kenntnis genommen und der jährlichen Fortschreibung zugestimmt.
Bremen stellt den Masterplan 2018/2019 des Programms Zukunftsorientierte Verwaltung vor.

Bremen stellt den Masterplan 2018/2019 des Programms Zukunftsorientierte Verwaltung vor.

v.l.: Bürgermeister Carsten Sieling; Finanzsenatorin Karoline Linnert; Dirk Stockmeister, Mitglied im Bremer Beirat „Innovative Verwaltungsentwicklung“; Finanzstaatsrat Henning Lühr

(Bildquelle: Senatspressestelle Bremen)

Der Bremer Senat hat gestern (29. Januar 2019) den Bericht über den aktuellen Stand des Programms Zukunftsorientierte Verwaltung und den dort zusammengefassten 56 Projekten beschlossen. Wie die Senatorin für Finanzen und die Senatskanzlei in einer gemeinsamen Pressemeldung mitteilen, bilden zahlreiche Maßnahmen rund um die Themen Digitalisierung der Verwaltung und kundenfreundlicher Service einen Schwerpunkt der ressortübergreifenden Senatsarbeit. Je 20 Millionen Euro Verstärkungsmittel seien 2018 und 2019 dafür im Haushalt bereitgestellt worden.
Bürgermeister Carsten Sieling sagt: „Durch die aktuelle Fortschreibung legen wir den Fokus verstärkt auf die Digitalisierung und die damit verbundene veränderte Ausrichtung des Bürgerservice.“ Bürgermeisterin und Finanzsenatorin Karoline Linnert ergänzt: „Es ist viel passiert und noch viel zu tun. Die Bürgerinnen und Bürger profitieren vom verbesserten Service und die Beschäftigten im öffentlichen Dienst werden durch digitalisierte Verfahren und effektive Arbeitsstrukturen entlastet. Die Digitalisierung der Verwaltung und ein guter Bürgerservice sind auch künftig Daueraufgaben. Die Arbeit geht weiter.“
Der Beirat „Innovative Verwaltungsentwicklung“ habe sich gestern zum letzten Mal im Rathaus getroffen. Der Austausch mit externen Fachleuten aus Bremen und dem gesamten Bundesgebiet hat sich bewährt und wichtige Impulse für die Planung und Umsetzung der einzelnen Projekte geliefert, heißt es in der Pressemeldung weiter. In welcher Form künftig externer Sachverstand bei der Verwaltungsmodernisierung einbezogen werde, bleibe dem nach der Bürgerschaftswahl neu gewähltem Senat vorbehalten.

Service für Bürger und Verwaltung

Laut Finanzsenat und Senatskanzlei hat sich der digitale Bürgerservice deutlich verbessert und wird weiter ausgebaut. So werde die Online- und telefonische Terminvergabe, zum Beispiel für Bürgerservicecenter oder die Kfz-Zulassung, rege genutzt. Seit dem Start Ende 2017 wurden 70.000 Termine online und 63.000 Termine telefonisch über das Bremer Bürgertelefon unter der 115 gebucht. Ende 2019 sollen alle Termine für bürgernahe Dienstleistungen online vereinbart werden können. Zudem werde das Bremer Bürgertelefon (BTB) ab März 2019 den Service für die Stadt Bremerhaven übernehmen.
Das im Oktober 2018 gestartete Online-Finanzamt (wir berichteten) wird laut der Pressemeldung ebenfalls gut angenommen. Besonders gefragt ist die Online-Auskunft zum Bearbeitungsstand der persönlichen Steuererklärung. Im März starte der Pilotversuch zum automatischen Steuerbescheid.
Mit dem Projekt ELFE (Einfach Leistungen für Eltern) soll das Leben frisch gebackener Eltern leichter werden (wir berichteten). Eltern sollen künftig automatisch die Geburtsurkunde zugeschickt und das Kindergeld überwiesen bekommen. Aktuell werde in Absprache mit dem Bundeskanzleramt sowie dem Bundesinnen- und Bundesfamilienministerium die dafür notwendige Gesetzesänderung vorbereitet.
Die Einführung der Elektronischen Akte zählt laut der Pressemeldung zu den größten internen Vorhaben der Bremer Verwaltung. Allein beim Pilotprojekt im Migrationsamt werden 100.000 Vorgänge (1,4 Kilometer Akten) digital erfasst. Bis 2021 sollen sukzessive alle Bestandsakten digitalisiert werden. Ab März 2019 werden alle neu eingehenden Dokumente eingescannt und den digitalen Akten hinzugefügt. Die elektronische Vorgangsbearbeitung (VIS – Verwaltungsinformationssystem) stehe in der Verwaltung flächendeckend zur Verfügung.

Service für Unternehmen

Das digitale Dienstleistungsangebot für Firmen wird in enger Kooperation mit Handels- und Handwerkskammer ausgebaut. „Diese Zusammenarbeit von Anfang an hat sich bewährt. So können verschiedene Aspekte, insbesondere die Erwartungen und Bedürfnisse der Wirtschaft, eingebracht und berücksichtigt werden. Das ermöglicht eine nutzerorientierte Lösung aus einem Guss“, betont Dirk Stocksmeier, Mitglied im Bremer Beirat „Innovative Verwaltungsentwicklung“ und Berater der Bundesregierung in Fragen digitaler Verwaltungsangebote für die Wirtschaft.
Mit dem Projekt zur Einführung der elektronischen Rechnung hat Bremen bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen (wir berichteten). Die Interessen der Nutzer seien von Anfang an durch die frühzeitige Einbindung der Wirtschaft in die Entwicklung des neuen Angebots berücksichtigt worden. Als erstes Bundesland hat Bremen im November 2018 die zentrale E-Rechnungsplattform gestartet (wir berichteten). Ein Informations- und Unterstützungsangebot für Unternehmen und Lieferanten der Verwaltung wurde in Zusammenarbeit mit den Kammern realisiert. Mit Fördergeldern der EU werde das Digitalisierungsprojekt fortgesetzt. Bremen arbeite zusammen mit IT-Dienstleister Dataport und dem Unternehmen Governikus an der Verknüpfung der Bremer E-Rechnungsplattform mit dem entsprechenden EU-Netzwerk. Außerdem werden laut der Pressemeldung Ende November 2019 alle öffentliche Betriebe, Hochschulen und Mehrheitsbeteiligungen an die zentrale Bremer E-Rechnungseingangsplattform angeschlossen.
Bei der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen für Unternehmen setze der Senat auch künftig einen Schwerpunkt. So übernehme Bremen eine Schlüsselrolle bei der bundesweiten Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) im für die Wirtschaft besonders relevanten Themenfeld Unternehmensführung und Entwicklung. In Absprache mit Handels- und Handwerkskammer sowie den Unternehmensverbänden würden Digitalisierungsprojekte der Gewerbeanmeldung, des Beschaffungsprozesses sowie Leistungen aus dem Aus- und Weiterbildungsbereich begonnen. Gleichzeitig sei ein Prozess mit den Wirtschaftsvertretungen gestartet, bei dem es darum gehe, welche Verwaltungsdienstleistungen von Unternehmen in den Fokus genommen werden sollen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Hessen: Zentrum für digitale Resilienz geplant

[25.03.2025] Deutschland will seine digitalen Infrastrukturen besser vor Krisen und Katastrophen schützen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus unterzeichneten einen Letter of Intent zur Gründung eines nationalen Zentrums für digitale Resilienz. mehr...

Bitkom: Sondervermögen soll Verwaltung digitalisieren

[25.03.2025] Der Digitalverband Bitkom fordert, 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für einen „Digitalpakt Deutschland“ zu nutzen, darunter 10 Milliarden Euro für die Verwaltungsdigitalisierung. Das Geld könnte in moderne Register, föderale Vernetzung und eine sichere Cloudinfrastruktur fließen. mehr...

Der neu konstituierte Digitalrat im Gruppenbild.

Rheinland-Pfalz: Digitalrat nimmt Arbeit auf

[24.03.2025] Rheinland-Pfalz hat ein neues Expertengremium für Digitalthemen. Der 17-köpfige Digitalrat soll Digitalisierungsschwerpunkte des Landes weiterentwickeln. Unter Vorsitz von Digitalministerin Dörte Schall und Informatikprofessorin Katharina Zweig berät das Gremium Politik und Verwaltung. mehr...

Digitalministerkonferenz der Länder: Finanzpaket für digitale Zukunft einsetzen

[20.03.2025] Die Mittel aus dem im Bundestag beschlossenen Finanzpaket sollten auch für eine umfassende Digitalisierung der Verwaltung und den Ausbau souveräner, digitaler Infrastrukturen eingesetzt werden, fordert die Digitalministerkonferenz (DMK) der Länder. mehr...

Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder mit Laptops an einem langen Konferenztisch in einem hohen, hellen Raum. Im Hintergrund klassizistische Kuppelarchitektur und die Landesfahnen.

MPK: Mehr Schub für KI nötig

[14.03.2025] Die Länder drängen den Bund, die nationale KI-Strategie zu überarbeiten und deutlich mehr Mittel bereitzustellen. Sie fordern eine innovationsfreundliche Regulierung und mehr Unterstützung für Forschung sowie nachhaltige Rechenzentren in Europa. mehr...

Schweizerflagge auf dem Bundeshaus in Bern.

Schleswig-Holstein/Schweiz: Austausch zu Open Source

[12.03.2025] Auf Einladung des Schweizer Bundeskanzlers Viktor Rossi stellte Schleswig-Holsteins Digitalminister Dirk Schrödter in Bern die Open-Source-Strategie seines Landes vor. Die Schweiz will Open Source in der Verwaltung stärken – Schleswig-Holstein dient dabei als Vorbild. mehr...

Das Bild zeigt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring.

Bayern/Bund: Digitalisierung als Masterthema

[12.03.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring fordert ein Bundesministerium für Digitales, Innovation und neue Medien und skizziert dessen Ausrichtung. Es soll Verwaltungsdigitalisierung, digitale Infrastruktur, Innovation und Digitalwirtschaft vorantreiben sowie gegen Desinformation im digitalen Raum vorgehen. mehr...

Digitalministerkonferenz: Gemeinsame Positionen für Koalitionsverhandlungen

[11.03.2025] Angesichts der bevorstehenden Koalitionsverhandlungen stimmen sich die Digitalverantwortlichen der Länder bei einer Sonder-Digitalministerkonferenz ab. Im Fokus stehen unter anderem eine Föderalismusreform, klare KI-Rahmenbedingungen und mehr Tempo beim Infrastrukturausbau. mehr...

Cover des D21-Digital-Index 2024/25

D21-Digital-Index: Digitale Resilienz als Schlüssel

[10.03.2025] Alljährlich liefert D21 mit dem Digital-Index ein umfassendes Lagebild zum Digitalisierungsgrad in Deutschland. Nun hat die Initiative ihre Studie für 2024/25 vorgelegt. Demnach verändern digitale Technologien Gesellschaft und Wirtschaft tiefgreifend – die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit werden aber weitgehend unterschätzt. mehr...

Thüringer Digitalminister Steffen Schütz

Thüringen: Infrastruktursondervermögen auch für Digitalisierung

[10.03.2025] Thüringens Digitalminister Steffen Schütz fordert den Bund auf, das geplante Infrastruktursondervermögen für Digitalisierungsvorhaben zu öffnen. Der Bund soll in offene Cloud-Infrastrukturen und sichere Netze investieren, um unabhängiger von Tech-Konzernen zu werden. mehr...

Cover des Positionspapiers Deutschland 2029

Initiative D21/DigitalService des Bundes/SPRIND: Neuausrichtung der Digitalpolitik

[07.03.2025] Die Initiative D21, der DigitalService des Bundes und die Agentur SPRIND skizzieren in einem neuen Paper Handlungsempfehlungen für eine künftige Digitalpolitik. Ein zukunftsfähiger Staat brauche klare Zuständigkeiten, bessere digitale Infrastruktur und einen Kulturwandel in der Verwaltung. mehr...

Thüringer Wappen

Thüringen: Landesregierung beruft Digitalbeirat

[05.03.2025] Das Landeskabinett Thüringen hat die Berufung des Digitalbeirats beschlossen. Das unabhängige 18-köpfige Gremium soll die Landesregierung zu Fragen der Verwaltungsdigitalisierung, Technologie und Cybersicherheit beraten und Digitalisierungsprojekte begleiten. mehr...

Balkendiagramm Digitalkompetenzen werden verbessert. 2022 lag der Kompetenz-Index bei 60 von 100 Punkten und der Anteil Digitaler Basiskompetenzen bei 49%. 2023 lag der Kompetenz-Index bei 61 von 100 Punkten und der Anteil Digitaler Basiskompetenzen bei 50%. 2024 liegt der Kompetenz-Index ebenfalls bei 61 von 100 Punkten, der Anteil Digitaler Basiskompetenzen bei 49%. Auf Basis der Bevölkerung ab 14 Jahren mit 7.237 Befragten für das Jahr 2024.

D21: Digitalstrategie hat Kernziele verfehlt

[28.02.2025] Die scheidende Bundesregierung hat sich mit ihrer Digitalstrategie vom August 2022 ehrgeizige Ziele gesetzt: Deutschland sollte bis zum Ende der Legislatur spürbar digitaler sein. In einer Vorschau auf den Digital-Index 2024/25 zieht die Initiative D21 eine ernüchternde Bilanz. mehr...

Ein Zukunftskongress-Spezial nimmt den Status quo der Verwaltungsdigitalisierung hierzulande in den Blick.

Brandenburg: Auf dem Weg zu vernetzten Registern

[28.02.2025] Der NOOTS-Staatsvertrag will bereits in der Verwaltung vorliegende Daten behördenübergreifend digital zugänglich machen, um für mehr Nutzerfreundlichkeit digitaler Verwaltungsleistungen zu sorgen. Das brandenburgische Landeskabinett hat dem Vertrag jetzt zugestimmt. mehr...

NIIS-CEO Ville Sirviö und Schleswig-Holsteins Digitalminister Dirk Schrödter schütteln sich die Hand.

Schleswig-Holstein: Partnerschaftsabkommen mit NIIS

[26.02.2025] Schleswig-Holstein hat ein Partnerschaftsabkommen mit dem Nordic Institute for Interoperability Solutions unterzeichnet, in dem digital fortschrittliche Regierungen zusammenarbeiten. Ziel ist unter anderem, den digitalen Datenaustausch und grenzüberschreitendes E-Government voranzutreiben. mehr...