E-Government-Wettbewerb 2023Preisträger stehen fest

[18.09.2023] Die Gewinnerprojekte des 22. E-Government-Wettbewerbs stehen fest. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Berlin prämierten BearingPoint und Cisco erneut fünf Leuchtturmprojekte der Verwaltungsmodernisierung.
Die Gewinner und Finalisten des E-Government-Wettbewerbs 2023 auf der großen Bühne des 28. Ministerialkongresses.

Die Gewinner und Finalisten des E-Government-Wettbewerbs 2023 auf der großen Bühne des 28. Ministerialkongresses.

(Bildquelle: Konstantin Gastmann)

Zum 22. Mal haben die Management- und Technologieberatung BearingPoint und das Technologieunternehmen Cisco den E-Government-Wettbewerb durchgeführt (wir berichteten). Bewerben konnten sich öffentliche Organisationen aus Bund, Ländern und Kommunen sowie Sozialversicherungsträger und Institutionen des Gesundheitswesens aus dem gesamten D-A-CH-Raum. Nach Angaben von BearingPoint nahmen in diesem Jahr rund 80 Projekte am Wettbewerb teil, der unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser stattfand. Nun wählte eine mehrköpfige Expertenjury die fünf Gewinner aus den 18 Finalisten des diesjährigen Wettbewerbs aus, auch der Publikumspreis wurde wieder vergeben.
In der ersten Kategorie, „Bestes Projekt zur Umsetzung von OZG- oder Registermodernisierung“ ging der erste Platz an das Hessische Ministerium der Finanzen für das Projekt „Digitaler Gewerbesteuerbescheid (Umsetzungsprojekt Kommunales ELSTER)“. Dieses revolutioniere die Handhabung von Gewerbesteuerbescheiden durch eine nahtlose und papierlose Lösung für Unternehmen und Kommunen (wir berichteten). Dank einer medienbruchfreien Lösung, eines umfassenden Wirkungsbereichs sowie dank Innovation habe das Projekt die Landschaft der Gewerbesteuerbescheide neu geformt. Das Projekt sei ein herausragendes Beispiel dafür, was durch umsichtige Projektführung, sorgfältige Planung und effektive Zusammenarbeit erreicht werden könne, so Jurymitglied Andreas Burren, Leiter ICT-Koordination Digitale Verwaltung Schweiz zur Preisverleihung.

Bahnbrechende Verwaltungs-KI

In der zweiten Kategorie, „Bestes Projekt zum Einsatz innovativer Technologie und Infrastrukturen“ ging der erste Platz an das InnoLab_bw beim Staatsministerium BaWü für das Projekt: „F13 – Prototyp einer KI-basierten Text-Assistenz für die Verwaltung“. Mit der Auszeichnung dieses Projekts solle die Tatsache unterstrichen werden, dass KI-Technologie für den öffentlichen Sektor in Deutschland erfolgreich entwickelt werden könne, so das Jurymitglied Peter Parycek, Mitglied im Digitalrat der Deutschen Bundesregierung und Leiter des Kompetenzzentrums ÖFIT. Das Inno-Lab des Landes Baden-Württemberg habe gezeigt, dass durch die Kombination von Fachwissen, Kreativität und der Fülle von Daten, die in der Verwaltung vorhanden seien, bahnbrechende Lösungen entwickelt werden können. Die Zusammenarbeit mit Start-ups zeige zudem, dass sowohl das nötige Know-how als auch die Fähigkeit zur Innovation vorhanden seien.
Als „Bestes Digitalisierungsprojekt“ wurde das Österreichische Bundesministerium für Finanzen für das Projekt: „Digital Austria Data Exchange (dadeX)-Use Case Kinderbetreuung Beitragsförderung Stadt Graz“ ausgezeichnet. Dieses bilde die erfolgreiche Basis zur Umsetzung des Once-Only-Prinzips als eine Säule der E-Government-Strategie der EU, so der ITK-Redakteur Martin Szelgrad. Von diesem Projekt gemeinsam mit der Stadt Graz bekämen die Bürgerinnen und Bürger zwar wenig mit, spürten jedoch die positiven Auswirkungen. So erleichtere es den Beihilfenantrag, beschleunige Behördenverfahren und verbessere die Datenqualität in den Prozessen.

Agile Transformation ist möglich

Der Preis für das „Beste Projekt zur Agilen Transformation der Verwaltung“ ging an den DRV Bund für das Projekt „Digitalstrategie für die digitale Transformation“. Diese habe die Jury insbesondere in der Gesamtschau eines agilen Transformationsprozesses überzeugt, der sowohl personell als auch methodisch sehr gut aufgebaut sei, so Maria Wimmer, Professorin am Forschungsbereich Verwaltungsinformatik, Universität Koblenz-Landau. Zielbereiche würden im Zwei-Jahresrhythmus überprüft, Experten- und Methoden-Teams arbeiteten agil und interdisziplinär zusammen, um die Transformationsprozesse effektiv umzusetzen.
In der fünften Kategorie, Nachhaltigkeit durch Digitalisierung, ging der Preis erneut nach Baden-Württemberg, nämlich an das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und die Landesanstalt für Umwelt für das Projekt „SAMOSEE-BW: Satellitenbasiertes Monitoring von Seen in Baden-Württemberg“. Das Projekt nutze öffentlich und kostenlos verfügbare Satellitendaten, um die Gewässerqualität einer deutlich höheren Anzahl an Seen in Baden-Württemberg zu bestimmen als dies über personalintensive Gewässerproben möglich ist. Damit bestehe eine deutlich umfangreichere Datenbasis für Maßnahmen zum Gewässer- und Landschaftsschutz, so Dagmar Lück-Schneider, Fachgebiet Verwaltungsinformatik, HWR Berlin.
Den Publikumspreis, über den per Online-Voting abgestimmt wurde, holte sich das Projekt „Gesamtstädtische Personalgewinnung und -entwicklung“ der Gemeinsamen Geschäftsstelle Schulbauoffensive mit Sitz am Bezirksamt Neukölln mit seiner beeindruckenden Umsetzung einer Agilen Transformation. Durch agile Methoden und eine überbezirkliche Zusammenarbeit wird dort die Personalbesetzung optimiert und die Leistungsfähigkeit der Verwaltung gestärkt.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Hände und Torso einer mutmaßlich weiblichen Person, die mit nachdenklicher Pose ein Smartphone hält.

Thüringen: App für Beratung und mehr Sicherheit

[05.11.2025] Thüringen testet in seiner Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl die App Saba, mit der psychosoziale Belastungsfaktoren bei Geflüchteten frühzeitig erkannt werden sollen. Das Modellprojekt will Schutzbedarfe systematisch erfassen und gezielte Hilfe schneller verfügbar machen. mehr...

Schlfendes Baby, im Vordergrund hält eine Hand in Smartphone

Once Only: Entlastung beim Elterngeldantrag

[30.10.2025] Noch in diesem Jahr soll bundesweit eine Lösung zur Verfügung stehen, die Elterngeldstellen den elektronischen Abruf von Einkommensteuerdaten direkt vom zuständigen Finanzamt erlaubt. Entwickelt wurde diese im Rahmen des Verbundprojekts Konsens. mehr...

Durch Hochwasser verschlammter Fußboden in einem Haus, eine Person mit Gummistiefeln macht sauber.

Nordrhein-Westfalen: Innovative Technik für den Hochwasserschutz

[27.10.2025] Durch die Erderwärmung nehmen Starkregen- und Hochwasserereignisse zu. Das Land Nordrhein-Westfalen erprobt in einem Modellvorhaben dichte Sensornetze und Künstliche Intelligenz, um die Wasserstände auch kleinerer Gewässer zu beobachten und zu prognostizieren. mehr...

Hauptsitz des ITZBund in Bonn – Blick aus der starken Froschperspektive auf die ockerfarbene Klinkerfassade und Messingschild mit Bundesadler.

ITZBund: IT-Dienstleister des Bundes mehrfach ausgezeichnet

[27.10.2025] Mehrere renommierte Auszeichnungen würdigen die Arbeit des ITZBund. Für Open-Source-Initiativen, nachhaltige Softwareentwicklung und nutzerfreundliche Weblösungen wurde der IT-Dienstleister auf gleich mehreren Fachveranstaltungen prämiert. mehr...

Alte Frau im Rollstuhl hält die Hand einer Pflegefachkraft

Baden-Württemberg: Digitale Transformation der Pflege

[24.10.2025] Baden-Württemberg will die digitale Transformation der Pflege gezielt vorantreiben. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, wurde in einer Erklärung zur Digitalisierung in der Langzeitpflege festgelegt, die gemeinsam mit allen relevanten Akteuren im Land erarbeitet wurde. mehr...

Baden-Württembergs Landes-CIO Stefean Krebs

Baden-Württemberg: Stefan Krebs ist CIO des Jahres 2025

[23.10.2025] Der Chief Information Officer der Landesverwaltung Baden-Württemberg, Stefan Krebs, wurde als „CIO des Jahres“ im Bereich Public Sector ausgezeichnet. Insbesondere bei KI hat die Landesverwaltung in den vergangenen Jahren bedeutende Schritte unternommen. mehr...

Das Fraunhofer FOKUS-Institutsgebäude.

Fraunhofer FOKUS: Impulse für den „Marktplatz der Zukunft“

[23.10.2025] Das Fraunhofer-Institut FOKUS hat eine Studie veröffentlicht, die untersucht, wie EfA-Leistungen flächendeckend bei Kommunen etabliert werden können. Die Studie analysiert bestehende föderale Plattformstrukturen und zeigt, wie diese praxisnah weiterentwickelt werden können. mehr...

Schmale Asphaltstraße, die unter einer engen, gemauerten Rundbogen-Brücke hindurchführt.

LASuV Sachsen: Digitale Karten für Schwertransport-Routen

[22.10.2025] Das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) modernisiert seine Verfahren für Großraum- und Schwertransporte. Digitale Karten ersetzen die bisherigen Negativlisten. Dies erleichtert die Routenplanung, entlastet die Verwaltung und verbessert den Schutz der Infrastruktur. mehr...

Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, spricht auf einer Messebühne.

Bundesagentur für Arbeit: Digitale Verwaltung konsequent umsetzen

[20.10.2025] Die Bundesagentur für Arbeit gilt als digitaler Vorreiter. So hat sie als erste Großbehörde alle OZG-Vorgaben erfüllt, setzt auf KI und Automatisierung und bietet innovative digitale Services für ihre Kunden. Die BA-Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles skizziert einen Sechs-Punkte-Plan für die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Sei 30 Jahren trägt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zur Cyber-Sicherheit bei.

Brandenburg: Neues Mitglied bei govdigital

[17.10.2025] Die govdigital eG hat ein neues Mitglied: Mit dem Brandenburgischen IT-Dienstleister (ZIT-BB) stößt ein weiterer öffentlicher IT-Dienstleister zur Genossenschaft. Gemeinsam wollen die Partner die digitale Verwaltung vor allem schneller, sicherer und effektiver machen. mehr...

Angeschnittenes Bild eines Mannes in weißem Arztkittel, der an einem Tisch in einem hellen Büro auf seinem Laptop tippt.

Baden-Württemberg/Bayern: Digitale Vernetzung im ÖGD

[16.10.2025] Baden-Württemberg und Bayern wollen ihre Gesundheitsämter gemeinsam digitalisieren. Ziel der länderübergreifenden Kooperation ist eine schnelle digitale Vernetzung der Ämter und einheitliche Standards im Öffentlichen Gesundheitsdienst. mehr...

Gelbes Schild mit der aufschrift Passkontrolle/Passport Control

EES: Start für digitales Ein- und Ausreisesystem der EU

[14.10.2025] Am Flughafen Düsseldorf startet der Betrieb des neuen digitalen EU-Ein- und -Ausreisesystems. Es ersetzt Stempel im Pass durch digitale Erfassung von Reise- und Biometriedaten und soll bis 2026 an allen deutschen Flug- und Seehäfen verfügbar sein. mehr...

Blick auf zwei aufgeschlagene Seiten des eGovernment-Monitors 2025, headline: "Leistungsfähigkeit des Staates"

eGovernment Monitor 2025: Staatsvertrauen zurückgewinnen

[23.09.2025] Die Initiative D21 hat den neuen eGovernment Monitor vorgestellt. Er zeigt: Digitale Verwaltungsleistungen werden noch immer ungern genutzt. Doch gerade gelungene Digitalisierung im Behördenkontakt kann Vertrauen in Staat und Demokratie stärken. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Composite: eine menschliche Hand vor einem hellen Hintergrund mit türkisfarbenen, abstrakten Strukturen, die Hand berührt ein 6_eck auf dem das Wort "Data" steht.

EU Data Act: Umsetzungshilfen für Unternehmen

[17.09.2025] Seit vergangener Woche gilt der EU Data Act. Doch die Bundesregierung hat weder Aufsichtsstrukturen noch Verfahren festgelegt – Unternehmen stehen vor Unsicherheiten. Erste Praxishilfen bieten der Bitkom und die Bundesnetzagentur mit eigenen Infoangeboten. mehr...