BundeswehrSchneller surfen via Satellit

[10.10.2024] Insbesondere bei langen Seefahrten möchten Soldatinnen und Soldaten Kontakt in die Heimat halten. Mit einem neuen System erprobt die Marine während des Indo-Pacific Deployments 2024, wie verfügbar und belastbar diese schnelle Internetverbindung für die private Betreuungskommunikation ist – mit Erfolg.
Beige gekleideter junger Soldat sitzt entspannt in seiner Koje und hält ein Handy ans Ohr.

Nach Hause telefonieren: Auch auf langen Seefahrten können Soldatinnen und Soldaten nun Kontakt zu ihren Familienangehörigen halten.

(Bildquelle: Bundeswehr/Patrick Schäfer)

Das Indo-Pacific Deployment 2024 (IPD 24) gilt als das wichtigste Projekt maritimer Verteidigungsdiplomatie in diesem Jahr. Es umfasst ein breites Spektrum multinationaler Seemanöver und internationaler Operationen, an denen auch die Deutsche Marine teilnimmt. An Bord erprobt wird dabei auch ein neues satellitengestütztes System, bei dem Kommunikationssatelliten in erdnaher Umlaufbahn zum Einsatz kommen. Diese so genannten Low-Earth-Orbit(LEO)-Satelliten stehen nicht wie geostationäre Satelliten über einem festen Punkt der Erde, sondern bewegen sich mit hoher Geschwindigkeit in Höhen zwischen 160 und 2.000 Kilometern um den Planeten. Sie ermöglichen nach Angaben der Bundeswehr einen wesentlich größeren Datendurchsatz als Satelliten in höheren Umlaufbahnen. Nach ersten Leistungsmessungen sind bis zu 300 Megabit pro Sekunde und 130 Megabit im Durchschnitt möglich. Damit sei für die Marine ein entscheidender und in dieser Form bislang einmaliger Quantensprung bei der Bereitstellung der Betreuungsmedien auf Schiffen gelungen, heißt es in einer Meldung der Bundeswehr.

Low-Earth-Orbit-Kommunikation für alle Marine-Einheiten

Während des siebenmonatigen Indo-Pacific Deployments auf der Fregatte Baden-Württemberg und auf dem Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main sind LEO-Satellitenverbindungen eingerichtet. Für die so genannte Betreuungskommunikation – etwa Anrufe der Soldatinnen und Soldaten in der Heimat – leiten die Antennen eine abgesicherte Internetverbindung zum „Betreuungsserver“ unter Deck weiter, von dort wird eine Verbindung zu Wohndecks und Gemeinschaftsräumen hergestellt. Im Schiff sind Router verbaut, über diese können sich alle Besatzungsmitglieder in einem WLAN anmelden und das Betreuungsnetz nutzen. Selbst in entlegenen Gebieten, wie im offenen Pazifik, ermöglicht die Technologie eine stabile und schnelle Internetverbindung. Ein Anruf in der Heimat, meist über Internettelefonie, ist somit fast jederzeit möglich. Um die Datensicherheit mit Blick auf militärische Operationen zu berücksichtigen, sind diese Anlagen zur Betreuungskommunikation von den Systemen zur militärischen Kommunikation technisch komplett getrennt.

Aufgrund eines positiven Zwischenfazits sollen jetzt auch alle übrigen Einheiten der Marine mit der Low-Earth-Orbit-Satellitentechnologie ausgestattet werden. Erste Vorbereitungen dazu wurden bereits in der Flotte umgesetzt, die flottenweite Nutzung beginnt ab Oktober 2024 mit dem Inkrafttreten eines neuen Rahmenvertrages.



Stichwörter: Panorama, Bundeswehr, Satellit


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