D21-Digital-Index 2018/2019Deutsche werden noch digitaler

Der D21-Digital-Index 2018/2019 verzeichnet unter anderem mehr digitale Vorreiter in der deutschen Bevölkerung.
(Bildquelle: www.initiatived21.de)
Die Initiative D21 hat jetzt den D21-Digital-Index 2018/2019 vorgestellt. Jährlich liefert die von Kantar TNS durchgeführte Studie ein umfassendes Lagebild zur digitalen Gesellschaft, indem sie den Digitalisierungsgrad der deutschen Bevölkerung misst und aufzeigt, wie die Bürger den technologischen Fortschritt in ihrem Privat- und Berufsleben adaptieren. Auf einer Skala von 0 bis 100 hat die deutsche Gesellschaft demnach einen mittleren Indexwert von 55 Punkten erreicht, womit der Digitalindex im Vergleich zum Vorjahr (wir berichteten) um zwei Punkte gestiegen ist. Als Grund für den Zuwachs werden Steigerungen beim Zugang (+6 Punkte) und in der Kompetenz (+2 Punkte) genannt. Das Nutzungsverhalten nimmt mit einem Punkt leicht ab, die Offenheit gegenüber digitalen Themen bleibe gleich. 84 Prozent der deutschen Bevölkerung sind laut dem vorliegenden Index online, das entspricht einem Zuwachs von drei Prozentpunkten. Dieser sei insbesondere auf die zunehmende Verbreitung des mobilen Internets zurückzuführen, das inzwischen 68 Prozent der Bevölkerung (+4 Prozentpunkte) nutzen. Den größten Zuwachs verzeichnen die älteren Generationen: 79 Prozent der 60- bis 69-Jährigen und mittlerweile 45 Prozent der über 70-Jährigen sind online.
Mehr digitale Vorreiter
Der D21-Digital-Index unterteilt die Bevölkerung in verschiedene Nutzergruppen und -typen. Die Gruppe der Digital Abseitsstehenden schrumpft dabei um vier Prozentpunkte auf 21 Prozent und umfasst damit noch circa 13 Millionen Menschen. Die größte Gruppe sind nach wie vor Digital Mithaltende mit 42 Prozent (+1 Prozentpunkt), dies entspricht etwa 27 Millionen Menschen. Den größten Zuwachs verzeichnet die Gruppe der Digitalen Vorreiter, zu denen nun 37 Prozent der deutschen Bevölkerung zählen (+3 Prozentpunkte): Diese Gruppe geht sehr offen und souverän mit den Anforderungen sowie den Errungenschaften der Digitalisierung um.
Der Index zeigt, dass Gebildetere im Schnitt einen deutlich höheren Digitalisierungsgrad haben als Menschen mit niedriger formaler Bildung. Ebenso führe Berufstätigkeit generell, insbesondere aber Schreibtischtätigkeit, zu mehr Berührungspunkten und Erfahrungen mit digitalen Technologien und Anwendungen und damit zu einem höheren Digitalindex. Knapp die Hälfte der Berufstätigen geht laut der Studie davon aus, dass ihr Beruf sich in der näheren Zukunft durch die Digitalisierung spürbar verändern wird.
Dass bislang nur eine kleine Minderheit der deutschen Bevölkerung Erfahrungen mit Smart-Home-Anwendungen gesammelt hat, ist ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Unabhängig von der tatsächlichen Nutzung sei aber eine gewisse Offenheit gegenüber der Technik vorhanden: Jeder Dritte könne sich die zukünftige Nutzung von Haushaltsrobotern, mit dem Internet verbundenen Überwachungskameras oder per App steuerbarer Licht- und Heizungsanlagen vorstellen.
Unterschiede zwischen Stadt und Land
Deutliche Unterschiede zeigt die Studie im Digitalisierungsgrad der Bevölkerung in (groß-)städtischen im Vergleich zu ländlichen Regionen. Die Großstadtbevölkerung hat mit 58 Indexpunkten einen um fünf Punkte höheren Digitalindex als die Landbevölkerung. Menschen in der Großstadt nutzen das Internet demnach länger, vielfältiger und häufiger. Die Kompetenzen seien höher und die Offenheit sei deutlich größer. Als Gründe dafür nennen die Herausgeber der Studie unter anderem eine jüngere Bevölkerung in den Städten, einen durchschnittlich höheren Bildungsgrad und mehr (Vollzeit-)Erwerbstätige als im ländlichen Raum. Unterschiede beim Zugang zum Internet zeigen sich hingegen kaum. Insbesondere der Anteil beruflicher Internet-Nutzer ist in den Großstädten deutlich höher. Zudem werden die Vorteile der Flexibilität und räumlichen Unabhängigkeit durch Telearbeit, Homeoffice oder mobiles Arbeiten, die in ländlichen Regionen stärker greifen könnten, eher in den Großstädten realisiert.
Bei der Umsetzung digitaler Innovationen im Alltag ist in Deutschland insgesamt noch Luft nach oben, kommentiert Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie (BMWi), die Studie: „Diesen Raum gilt es zu nutzen, damit wir international im Wettbewerb um die Produkte und Dienstleistungen der Zukunft vorne mit dabei sind. Die künstliche Intelligenz ist dabei die Schlüsseltechnologie für zukünftigen Wohlstand und Wachstum in Deutschland. Wir müssen sie so nutzen, dass soziale Teilhabe, Handlungsfreiheit und die Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger in Zeiten der Digitalisierung weiter gestärkt werden.“
BMWE: Erste Schritte zu einer Start-up-Strategie
[20.08.2025] Mit einer neuen Strategie sollen die Rahmenbedingungen für Start-ups und Scale-ups in Deutschland verbessert werden. Das BMWE hat dazu nun einen Online-Beteiligungsprozess gestartet, der sich vor allem an die Start-Up-Community richtet. mehr...
OSBA: Bund tut zu wenig für Open Source
[19.08.2025] Eine erkennbare strategische Ausrichtung der Bundesregierung auf Open Source Software ist in den ersten 100 Tagen im Amt ausgeblieben, bemängelt die Open Source Business Alliance (OSBA). Zudem blieben zentrale Projekte wie ZenDiS oder openDesk nur gering finanziert. mehr...
BMDS: Das neue Ministerium organisiert sich
[18.08.2025] Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung hat ein neues Organigramm veröffentlicht, in dem Leitungen und Zuständigkeiten festgelegt sind. Querschnittsaufgaben werden in einer Serviceabteilung gebündelt. Auch ein endgültiger Standort wurde gefunden. mehr...
BMDS: Viel Fortschritt in 100 Tagen
[15.08.2025] Das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll Digital- und Modernisierungsprojekte bündeln und schneller vorantreiben. In einer ersten Bilanz meldet das Ministerium Fortschritte beim Aufbau der eigenen Organisation und bei zentralen Vorhaben. mehr...
Thüringen: Digitalkabinett startet Digitaloffensive
[14.08.2025] Das neue Digitalkabinett Thüringens hat bei seinem ersten Treffen einen Praxis- und Digitalcheck auf Open-Source-Low-Code-Basis, klare Regeln für generative KI und eine Thüringen-App angekündigt. Zudem soll der Zuständigkeitsfinder alle Verwaltungsleistungen bündeln. mehr...
Schleswig-Holstein: Impulspapier zum Deutschland-Stack
[14.08.2025] Schleswig-Holstein legt ein Impulspapier zum Deutschland-Stack vor und will gemeinsam mit dem Bund offene Standards, zentrale Basisdienste und dezentrale Fachlösungen für Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger entwickeln. mehr...
Bitkom: Digitale Verwaltung im EU-Vergleich weit hinten
[13.08.2025] Der Bitkom hat seinen aktuellen DESI-Index vorgelegt, der EU-weit Daten zur Digitalisierung auswertet. Deutschland klettert demnach um zwei Plätze auf Rang 14, bleibt aber leicht unter dem Durchschnitt. In der digitalen Verwaltung liegt die Bundesrepublik mit Platz 21 weit hinten. mehr...
Sachsen-Anhalt: Digitalstrategie 2030 zeigt Wirkung
[08.08.2025] Sachsen-Anhalt meldet im vierten CIO-Bericht deutliche Fortschritten bei der Digitalisierung: Über 200 Onlinedienste sind inzwischen verfügbar, zahlreiche Ziele der Digitalstrategie werden umgesetzt, Breitband- und 5G-Netze wachsen weiter, sichere und effiziente Behördenarbeitsplätze entstehen. mehr...
NKR/Bund: Staatssekretärsausschuss mit erweiterten Aufgaben
[05.08.2025] Mit erweitertem Mandat soll der Staatssekretärsausschuss für Bürokratieabbau künftig auch zentrale Aufgaben der Staatsmodernisierung übernehmen. NKR-Chef Lutz Goebel begrüßt den Schritt, mahnt aber rasche Umsetzung konkreter Strukturreformen und Fortschritte beim BMDS an. mehr...
Open-Source-Transformation: Von Dänemark lernen
[04.08.2025] Die öffentliche Verwaltung Dänemarks will auf Open Source Software umsteigen, um die digitale Souveränität zu schützen. Treiber ist die Sorge vor geopolitischen Abhängigkeiten. Erste konkrete Schritte kommen aus Kopenhagen, Aarhus und dem Digitalministerium. Die OSBA berichtet. mehr...
IT-Planungsrat: Neuer Vorsitz
[25.07.2025] In Mecklenburg-Vorpommern verändern sich die Zuständigkeiten bei der Verwaltungsdigitalisierung. Diese liegen ab sofort beim Finanzministerium. Damit einher geht auch ein Wechsel beim Vorsitz des IT-Planungsrates: Auf Staatsekretärin Ina-Maria Ulbrich folgt Heiko Geue, Finanzminister des Landes. mehr...
Abschlussbericht: Wie kann die Staatsreform gelingen?
[16.07.2025] Die Initiative für einen handlungsfähigen Staat hat ihren Abschlussbericht an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Viele ihrer Vorschläge finden sich im Koalitionsvertrag wieder. Die Initiatoren fordern nun eine zügige Umsetzung – auch durch neue Wege wie Modellkommunen. mehr...
Registermodernisierung: Operative Phase startet
[15.07.2025] Die Umsetzungsorganisation und die Steuerungsgruppe NOOTS (Nationales Once-Only Technical System) haben jetzt ihre Arbeit aufgenommen. Die Umsetzung der Registermodernisierung geht damit in die nächste Phase. mehr...
Rheinland-Pfalz: Digitalministerin Schall ein Jahr im Amt
[15.07.2025] Die rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Dörte Schall, hat ein Jahr nach Amtsantritt eine positive Zwischenbilanz gezogen. mehr...
IT-Planungsrat: Neue Aufgabenorganisation von Bund, Ländern und Kommunen
[14.07.2025] Die Föderale Digitalstrategie will die Verwaltungsdigitalisierung voranbringen – unter anderem durch eine Neuordnung der Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Bei einem ebenenübergreifenden Treffen standen Kfz-Anmeldung und Einkommensprüfung im Fokus. mehr...