Baden-Württemberg/BayernDigitale Vernetzung im ÖGD

Besonders in Krisenzeiten ist eine digitale Vernetzung im ÖGD entscheidend.
(Bildquelle: dragonimages/123rf.com)
Die Länder Baden-Württemberg und Bayern setzen bei der weiteren Digitalisierung im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) künftig auf enge Kooperation. Wie das baden-württembergische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration berichtet, bekräftigten beide Länder im Rahmen einer Klausurtagung in Ulm das Ziel, die baden-württembergische Softwareplattform ÖGDigital künftig auch in Bayern einzusetzen. Gleichzeitig sollen das Bürgerportal und die Wasserfachanwendung aus Bayern gemeinsam weiterentwickelt und an ÖGDigital angebunden werden. Nahezu ein Drittel der Bundesbevölkerung würde davon profitieren, sagte die baden-württembergischen Amtschefin im Gesundheitsministerium, Leonie Dirks. „In Krisenzeiten ist schnelle Vernetzung entscheidend. Mit ÖGDigital können sich die Ämter künftig unkompliziert unterstützen, weil alle mit der gleichen Anwendung arbeiten. Außer Bayern interessieren sich auch weitere Bundesländer für die Mitnutzung der einheitlichen Fachanwendung“, so Dirks.
Schnelle digitale Vernetzung
Die Fachanwendung ÖGDigital ist eine neue, cloudfähige Softwareplattform für alle Gesundheitsämter in Baden-Württemberg. Sie bündelt verschiedene Fachanwendungen, von Einschulungsuntersuchungen bis zur Hygieneüberwachung. Ziel ist es, Prozesse zu vereinheitlichen, Daten sicher verfügbar zu machen und Ämter im Alltag zu entlasten. Das Land Baden-Württemberg verfolgt statt vieler Einzelprojekte seit 2022 einen zentral gesteuerten Ansatz. Daran arbeiten alle Gesundheitsämter mit – ihre Bedarfe wurden von Anfang an in die Entwicklung eingebunden. Die Lösung wird seit diesem Jahr schrittweise ausgerollt, bis März 2026 soll sie in Baden-Württemberg flächendeckend verfügbar sein.
Transformation in die Fläche bringen
Durch die Kooperation mit Bayern wird dieser zentrale Ansatz nun bundesweit anschlussfähig. „Damit ist Baden-Württemberg eines der wenigen Bundesländer, das die digitale Transformation zentral, flächendeckend und nicht nur in Form von einzelnen Leuchtturmprojekten vorantreibt“, sagte Dirks. Ein zentrales Anforderungsmanagement bestehend aus kooperierenden Ländern soll künftig dafür sorgen, dass neue Aufgaben oder rechtliche Änderungen schnell in die Software einfließen. Damit bleibt die digitale Infrastruktur aktuell und flexibel – auch über Ländergrenzen hinweg.
Die Digitalisierung des ÖGD in Baden-Württemberg – dessen Kernelement die Bereitstellung der einheitlichen cloudfähigen und skalierbaren Fachanwendungslandschaft ÖGDigital ist – wird aus Bundesmitteln gefördert.
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