BitkomBürger wollen digitale Angebote

[24.10.2019] Die Bürger fordern mehr Tempo bei der Digitalisierung ihrer Stadt, so das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Sie begreifen die Digitalisierung als Chance für unterschiedlichste Bereiche von Stadt und Land. Eine große Mehrheit wünscht sich beispielsweise eine digitalere Verwaltung.

Zwei von drei Bürgern (66 Prozent) trauen ihrer Stadtverwaltung einen kompetenten Umgang mit Digitalthemen zu. Gleichzeitig fordern 69 Prozent ihre Stadtverwaltung auf, die Digitalisierung mit mehr Nachdruck zu verfolgen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage, durchgeführt im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Sechs von zehn Bürgern können sich laut Bitkom vorstellen, in einer Stadt oder Gemeinde mit vielen digitalen Angeboten zu leben. Jeder zweite aber bewerte seine Stadt als nicht digital – ein Ergebnis, das sich mit einer Untersuchung des Bitkom vom Vorjahr (wir berichteten) deckt.
Den Digitalisierungsgrad ihrer Gemeinde bewertet in der aktuellen Umfrage mehr als ein Drittel als fortgeschritten. Acht von zehn Bundesbürgern stimmen der Aussage zu, dass abgehängte Städte und Gemeinden von der Digitalisierung besonders profitieren können. Zwei Drittel meinen, der Einsatz digitaler Technologien kann die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöhen. Sechs von zehn Bürgern begreifen die Digitalisierung als große Chance, das Leben in der Stadt und auf dem Land lebenswerter zu machen. Im städtischen Raum bergen aus Sicht der befragten Bürger vor allem neue Mobilitäts- und Verkehrskonzepte (73 Prozent) sowie die Entlastung der Verwaltungen (71 Prozent) hier viel Potenzial. Fast zwei Drittel gehen außerdem davon aus, dass die Wirtschaftskraft gesteigert wird, ebenso viele erhoffen sich, dass ländliche Regionen für Unternehmen attraktiver werden. Die Umfrage greift aber auch kritische Stimmen und Bedenken auf. Demnach haben beispielsweise sieben von zehn Bürgern die Sorge, dass ihre persönlichen Daten durch die Digitalisierung in Städten und Gemeinden weniger sicher sind.

Online aufs Amt

Eine digitale Verwaltung wünscht sich laut Bitkom die große Mehrheit der Bundesbürger. 89 Prozent würden es begrüßen, wenn die Beantragung, Verlängerung und Zusendung von Dokumenten wie Reisepass und Personalausweis automatisch verliefe. 84 Prozent würden gerne Behörden- und Verwaltungsangelegenheiten über das Internet erledigen, etwa den Wohnsitz ummelden oder Kindergeld beantragen. 77 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ein einheitliches Servicekonto zu nutzen, über das sie sich sicher authentifizieren können, um Zugang zu allen digitalen Verwaltungsdienstleistungen zu haben. Zwei Drittel (69 Prozent) würden die sichere Identifizierung bei Behördengängen via Internet gerne über den elektronischen Personalausweis vornehmen. Vier von zehn Bürgern erklärten sich bereit, die eigenen Stammdaten einmalig einzugeben und zu erlauben, dass diese zwischen Behörden ausgetauscht und wiederverwendet werden. „Smarte Lösungen und die notwendigen Mittel für den Staat 4.0 sind längst vorhanden, trotzdem hängt das digitale Amt in der Warteschlange“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Viele der bislang verfügbaren Angebote sind noch unnötig kompliziert, der Behördengang via Internet muss nutzerorientiert, wirtschaftlich und nachhaltig gestaltet werden. Was wir brauchen, sind bundesweite Standards, damit das digitale Rad nicht in 11.000 Kommunen immer neu erfunden wird.“

Wunsch nach digitaler Beteiligung

Neun von zehn Befragten wollen stärker in Vor-Ort-Entscheidungen einbezogen werden, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Besonders hoch im Kurs steht demnach die Möglichkeit, via Mängelmelder auf Probleme im öffentlichen Raum hinzuweisen (73 Prozent). Vorschläge, wie die Lebensqualität am Wohnort verbessert werden kann, wollen zwei Drittel online einbringen. Knapp jeder Zweite möchte sich online an Planungs- und Entscheidungsprozessen in Politik und Verwaltung beteiligen. 41 Prozent würden die Möglichkeit nutzen, in Bürgerhaushalten auf lokaler Ebene Vorschläge zur Verwendung von Steuereinnahmen einzureichen. Vier von zehn Befragten würden ihre Stimme bei Wahlen via Internet abgeben. Berg: „Der Wunsch der Bürger, sich zu beteiligen, wächst – und der leichteste Weg ist via Internet. Kommunen sollten flächendeckend digitale Dienste anbieten, die bürgerliche Partizipation und Engagement erleichtern.“
Bereits im Sommer hatte der Bitkom die Ergebnisse einer Umfrage zu den Erwartungen der Bürger an die Digitalisierung vorgestellt (wir berichteten).





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Schlfendes Baby, im Vordergrund hält eine Hand in Smartphone

Once Only: Entlastung beim Elterngeldantrag

[30.10.2025] Noch in diesem Jahr soll bundesweit eine Lösung zur Verfügung stehen, die Elterngeldstellen den elektronischen Abruf von Einkommensteuerdaten direkt vom zuständigen Finanzamt erlaubt. Entwickelt wurde diese im Rahmen des Verbundprojekts Konsens. mehr...

Durch Hochwasser verschlammter Fußboden in einem Haus, eine Person mit Gummistiefeln macht sauber.

Nordrhein-Westfalen: Innovative Technik für den Hochwasserschutz

[27.10.2025] Durch die Erderwärmung nehmen Starkregen- und Hochwasserereignisse zu. Das Land Nordrhein-Westfalen erprobt in einem Modellvorhaben dichte Sensornetze und Künstliche Intelligenz, um die Wasserstände auch kleinerer Gewässer zu beobachten und zu prognostizieren. mehr...

Hauptsitz des ITZBund in Bonn – Blick aus der starken Froschperspektive auf die ockerfarbene Klinkerfassade und Messingschild mit Bundesadler.

ITZBund: IT-Dienstleister des Bundes mehrfach ausgezeichnet

[27.10.2025] Mehrere renommierte Auszeichnungen würdigen die Arbeit des ITZBund. Für Open-Source-Initiativen, nachhaltige Softwareentwicklung und nutzerfreundliche Weblösungen wurde der IT-Dienstleister auf gleich mehreren Fachveranstaltungen prämiert. mehr...

Alte Frau im Rollstuhl hält die Hand einer Pflegefachkraft

Baden-Württemberg: Digitale Transformation der Pflege

[24.10.2025] Baden-Württemberg will die digitale Transformation der Pflege gezielt vorantreiben. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, wurde in einer Erklärung zur Digitalisierung in der Langzeitpflege festgelegt, die gemeinsam mit allen relevanten Akteuren im Land erarbeitet wurde. mehr...

Baden-Württembergs Landes-CIO Stefean Krebs

Baden-Württemberg: Stefan Krebs ist CIO des Jahres 2025

[23.10.2025] Der Chief Information Officer der Landesverwaltung Baden-Württemberg, Stefan Krebs, wurde als „CIO des Jahres“ im Bereich Public Sector ausgezeichnet. Insbesondere bei KI hat die Landesverwaltung in den vergangenen Jahren bedeutende Schritte unternommen. mehr...

Das Fraunhofer FOKUS-Institutsgebäude.

Fraunhofer FOKUS: Impulse für den „Marktplatz der Zukunft“

[23.10.2025] Das Fraunhofer-Institut FOKUS hat eine Studie veröffentlicht, die untersucht, wie EfA-Leistungen flächendeckend bei Kommunen etabliert werden können. Die Studie analysiert bestehende föderale Plattformstrukturen und zeigt, wie diese praxisnah weiterentwickelt werden können. mehr...

Schmale Asphaltstraße, die unter einer engen, gemauerten Rundbogen-Brücke hindurchführt.

LASuV Sachsen: Digitale Karten für Schwertransport-Routen

[22.10.2025] Das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) modernisiert seine Verfahren für Großraum- und Schwertransporte. Digitale Karten ersetzen die bisherigen Negativlisten. Dies erleichtert die Routenplanung, entlastet die Verwaltung und verbessert den Schutz der Infrastruktur. mehr...

Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, spricht auf einer Messebühne.

Bundesagentur für Arbeit: Digitale Verwaltung konsequent umsetzen

[20.10.2025] Die Bundesagentur für Arbeit gilt als digitaler Vorreiter. So hat sie als erste Großbehörde alle OZG-Vorgaben erfüllt, setzt auf KI und Automatisierung und bietet innovative digitale Services für ihre Kunden. Die BA-Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles skizziert einen Sechs-Punkte-Plan für die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...

Sei 30 Jahren trägt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zur Cyber-Sicherheit bei.

Brandenburg: Neues Mitglied bei govdigital

[17.10.2025] Die govdigital eG hat ein neues Mitglied: Mit dem Brandenburgischen IT-Dienstleister (ZIT-BB) stößt ein weiterer öffentlicher IT-Dienstleister zur Genossenschaft. Gemeinsam wollen die Partner die digitale Verwaltung vor allem schneller, sicherer und effektiver machen. mehr...

Angeschnittenes Bild eines Mannes in weißem Arztkittel, der an einem Tisch in einem hellen Büro auf seinem Laptop tippt.

Baden-Württemberg/Bayern: Digitale Vernetzung im ÖGD

[16.10.2025] Baden-Württemberg und Bayern wollen ihre Gesundheitsämter gemeinsam digitalisieren. Ziel der länderübergreifenden Kooperation ist eine schnelle digitale Vernetzung der Ämter und einheitliche Standards im Öffentlichen Gesundheitsdienst. mehr...

Gelbes Schild mit der aufschrift Passkontrolle/Passport Control

EES: Start für digitales Ein- und Ausreisesystem der EU

[14.10.2025] Am Flughafen Düsseldorf startet der Betrieb des neuen digitalen EU-Ein- und -Ausreisesystems. Es ersetzt Stempel im Pass durch digitale Erfassung von Reise- und Biometriedaten und soll bis 2026 an allen deutschen Flug- und Seehäfen verfügbar sein. mehr...

Blick auf zwei aufgeschlagene Seiten des eGovernment-Monitors 2025, headline: "Leistungsfähigkeit des Staates"

eGovernment Monitor 2025: Staatsvertrauen zurückgewinnen

[23.09.2025] Die Initiative D21 hat den neuen eGovernment Monitor vorgestellt. Er zeigt: Digitale Verwaltungsleistungen werden noch immer ungern genutzt. Doch gerade gelungene Digitalisierung im Behördenkontakt kann Vertrauen in Staat und Demokratie stärken. mehr...

eGovernment-Wettbewerb 2025: Die Gewinner stehen fest

[22.09.2025] Die Preisträgerinnen und Preisträger des 24. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Die ausgezeichneten Projekte wollen konkrete Antworten auf Herausforderungen des Verwaltungsumbaus geben – mit KI, der Digitalisierung von Prozessen und durch bessere Bürgerservices. mehr...

Composite: eine menschliche Hand vor einem hellen Hintergrund mit türkisfarbenen, abstrakten Strukturen, die Hand berührt ein 6_eck auf dem das Wort "Data" steht.

EU Data Act: Umsetzungshilfen für Unternehmen

[17.09.2025] Seit vergangener Woche gilt der EU Data Act. Doch die Bundesregierung hat weder Aufsichtsstrukturen noch Verfahren festgelegt – Unternehmen stehen vor Unsicherheiten. Erste Praxishilfen bieten der Bitkom und die Bundesnetzagentur mit eigenen Infoangeboten. mehr...


Sachsen-Anhalt: KommunalCampus gewinnt Innovationswettbewerb

[15.09.2025] Im Rahmen des CIO-Innovationswettbewerbs sollen in Sachsen-Anhalt digitale und technologische Innovationen für die Landesverwaltung identifiziert und nutzbar gemacht werden. Gewinnerin dieses Jahres ist die Genossenschaft KommunalCampus. mehr...