IT-Sicherheitsindex 2020Vertrauen der Internet-Nutzer stärken

[30.06.2020] Der DsiN-Sicherheitsindex 2020 stellt eine verbesserte Sicherheitslage im Internet, zugleich aber eine größere Verunsicherung und die größte Wissens-Verhaltens-Lücke bei den Nutzern fest. Einen Vertrauensvorsprung hat die öffentliche Hand, die mit einem Mix aus Online- und Offline-Angeboten aufwarten sollte.

Nachholbedarfe bei der digitalen Aufklärung zeigt der DsiN-Sicherheitsindex 2020, den der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) jetzt zusammen mit dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) und dem Studienpartner Kantar vorgestellt hat. Wie Kantar und DsiN mitteilen, hat sich die digitale Sicherheitslage für Verbraucher in Deutschland leicht verbessert. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Index hier um 0,5 auf 62,8 Punkte angestiegen. Die Zahl der Sicherheitsvorfälle sei im zweiten Jahr in Folge deutlich zurückgegangen. Trotzdem sei das Gefühl der Verunsicherung um 0,9 auf 29,6 Punkte angestiegen und erreiche damit seinen bisher höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2014. Die Studie zeige zwar, dass das Sicherheitswissen der Verbraucher mit 89 Punkten insgesamt so hoch ist wie nie, allerdings wenden sie ihr Wissen zu selten an: Mit 51,2 Punkten und einem Plus von 0,2 Punkten verzeichnet die Studie die größte Wissens-Verhaltens-Lücke seit Beginn der Erhebung.

Kompetenzen stärken

Thomas Tschersich, DsiN-Vorstand und Chief Security Officer des DsiN-Mitglieds Deutsche Telekom, resümiert: „Es gibt eine digitale Verunsicherung in Deutschland, die weiter zunimmt. Wir brauchen ein Gesamtpaket, das Vertrauen schafft. Es geht um nachhaltige Unterstützerstrukturen – bis in jedes Dorf.“ DsiN will deshalb unter anderem seine Unterstützung im Schulbereich erweitern. Im Programm DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule können sich Schulen in teilnehmenden Bundesländern ab sofort für die kostenfreie Teilnahme für das Jahresprogramm 2020/21 bewerben. Das Programm unterstütze Lehrer und Schüler bei der digitalen Kompetenzvermittlung im Fachunterricht. Für eine stärkere Partizipation ländlicher Regionen richtet der Verein im Herbst 2020 zudem die erste Digitale Woche in Partnerschaft mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement aus.

Öffentliche Hand mit Vertrauensvorsprung

Fokusthema des DsiN-Index 2020 sind digitale Bürgerportale. In den Blick genommen wurden dazu die Informationsangebote und Dienste von Behörden sowie öffentlichen Einrichtungen. „Die Studie zeigt: Aktuell wünscht sich die große Mehrheit der Befragten, dass mehr Dienstleistungen der öffentlichen Hand online zugänglich gemacht werden“, erläutert Tobias Weber vom Studienpartner Kantar. „Angebote sollen jedoch weiterhin auch offline verfügbar bleiben. Obwohl sich eine knappe Mehrheit sogar ein ausschließliches Online-Angebot der Verwaltung vorstellen kann, wollen die meisten nicht komplett auf analoge Behördengänge verzichten. Einem gleichberechtigten Mix aus Online- und Offline-Angeboten stimmen vier von fünf Internet-Nutzenden in Deutschland zu.“
Dabei ist das Vertrauen der Bürger in digitale Dienste der öffentlichen Hand hoch. Über 80 Prozent halten laut der Studie digitale Bürgerdienste insgesamt für sicher, jeder Dritte davon sogar für „sicher bis sehr sicher“. „Es gibt einen großen Vertrauensvorsprung bei digitalen Angeboten des Staates“, sagt Thomas Tschersich. „Das ist eine Chance und ein Weckruf für Politik und Behörden, Ernst zu machen mit der Digitalisierung der Verwaltung. Die Bürger wünschen sich eine größere Partizipation in digitalen Verwaltungsbelangen.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit
Rückenansicht eines Mannes vor einem Serverrack, die Szenerie ist in blaues Licht getaucht.

Illumio/Nvidia: Mehr Sicherheit für KRITIS

[06.06.2025] Die Unternehmen Illumio und Nvidia verknüpfen ihre Sicherheits- und Rechenplattformen. Betreiber Kritischer Infrastrukturen können damit Netzwerkzugriffe überwachen und steuern, ohne ihre bestehende Infrastruktur aufwendig anpassen zu müssen. mehr...

Kritische Infrastrukturen (KRITIS) und staatliche Einrichtungen werden für Hacker immer interessanter.


Lagebericht Cybercrime 2024: Anhaltend hohe Bedrohungslage

[05.06.2025] Bundesinnenminister Alexander Dobrindt und BKA-Präsident Holger Münch haben den Lagebericht Cybercrime 2024 vorgestellt. Demnach waren vor allem öffentliche Einrichtungen und Behörden Ziele von Ransomwaren-Angriffen. mehr...

Mecklenburg-Vorpommern: Hackerangriff auf Diensthandys der Landespolizei

[05.06.2025] Nach einem Angriffsversuch auf dienstliche Smartphones der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern finden derzeit Ermittlungen statt. Die so genannten mPol (mobile Polizei)-Handys stehen den Streifenbeamten für einige Tage daher nicht in vollem Umfang zur Verfügung. mehr...

Printausgabe des CSBW-Jahresberichts 2024, schräg auf einer grauen Fläche liegend.

Baden-Württemberg: Jahresbericht zur Cybersicherheit 2024

[21.05.2025] Die CSBW hat 2024 rund 30 Prozent mehr IT-Sicherheitsvorfälle bearbeitet. Kommunen wurden ähnlich häufig unterstützt wie im Vorjahr, neue Präventionsangebote, Notfallübungen und ein Schwachstellenscan richten sich teils gezielt an sie. mehr...

Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger und BSI-Präsidentin Claudia Plattner stehen vor einer Leinwand im Lagezentrum des BSI.

BSI: Antrittsbesuch des Digitalministers

[16.05.2025] Bundesdigitalminister Karsten Wildberger besuchte zum Amtsantritt auch das BSI – ein Zeichen für die enge Zusammenarbeit. Das neue Digitalministerium soll Digitalisierung und Cybersicherheit stärker verzahnen und Synergien im Geschäftsbereich nutzen. mehr...

BSI-Chefin Claudia Plattner mit mehreren Männern in Anzügen auf einem Podium.

Cybersicherheit: Künftige Rolle des BSI

[13.05.2025] Die Sicherheitslage im Cyberraum spitzt sich laut BSI weiter zu. Angesichts der digitalen Zeitenwende gelte es, Deutschland nicht nur militärisch und ökonomisch, sondern auch im Cyberraum resilient und handlungsfähig aufzustellen. Das BSI wird dazu künftig eng mit dem Digitalministerium zuammenarbeiten. mehr...

Wehende Flagge mit dem Landeswappen von Sachsen.

Sachsen: Cybersicherheitsstrategie beschlossen

[09.05.2025] Sachsen hat eine Cybersicherheitsstrategie beschlossen. Sie bündelt in neun Handlungsfeldern erstmals alle Maßnahmen gegen digitale Bedrohungen, setzt konkrete Ziele und erfüllt auch Vorgaben der EU, die sich aus der NIS2-Richtlinie ergeben. mehr...

Blick über die Schulter einer jungen Frau, die ein Smartphone hält.

Materna Virtual Solution: Sichere Kamera-App für indigo

[08.05.2025] Mit TrustCam bringt Materna Virtual Solution eine Kamera-Anwendung für Apple indigo auf den Markt, die das sichere Erfassen von VS-NfD-Daten auf iPhones und iPads ermöglicht. Die Lösung befindet sich derzeit im BSI-Zulassungsverfahren. mehr...

Zwei Print-Ausgaben des sächsischen Datenschutzberichts für 2024 liegen nebeneinander auf einem Tisch.

Sachsen: SDTB-Tätigkeitsbericht 2024

[17.04.2025] Die Datenschutzbeauftragte des Freistaats Sachsen hat ihren Tätigkeitsbericht für 2024 vorgelegt. Häufige Probleme betrafen fehlerhafte Webseiten, unzulässige Datenverarbeitung in Behörden und Defizite beim Umgang mit Auskunftsersuchen. mehr...

BfDI: 33. Tätigkeitsbericht vorgestellt

[15.04.2025] Die BfDI Louisa Specht-Riemenschneider hat ihren ersten Tätigkeitsbericht vorgelegt. Sie fordert mehr Beratung für KI-Projekte sowie einen anwendbaren Datenschutz und kündigt an, Missstände bei der Umsetzung der Informationsfreiheit stärker zu adressieren. mehr...

BSI/ZenDiS: Sichere Softwarelieferketten

[11.04.2025] Software besteht mitunter aus tausenden Einzelkomponenten – eine komplexe Softwarelieferkette. Deren Sicherheit ist ein wichtiges Element von IT-Sicherheit und digitaler Souveränität. ZenDiS und BSI zeigen nun in einem Strategiepapier samt Umsetzungsplan, wie die Überprüfung automatisiert werden kann. mehr...

Michael Waidner, CEO von ATHENE; Antonio Krüger, CEO des DFKI und Mira Mezini, Direktoriumsmitglied von ATHENE nebeneinander an einem Tisch.

ATHENE/DFKI: Gemeinsam forschen für Cybersicherheit und KI

[07.04.2025] Das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) vereinbaren eine enge Zusammenarbeit in der Forschung zur Cybersicherheit von und durch Methoden der Künstlichen Intelligenz. mehr...

BSI/AWS: Kooperation für souveräne Cloud

[27.03.2025] Gemeinsam mit Amazon Web Services (AWS) will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Cloudstandards entwickeln, um die Sicherheit digitaler Infrastrukturen zu erhöhen. mehr...

Tobias Keber übergibt den Datenschutzbericht 2024 an Landtagspräsidentin Muhterem Aras.

Baden-Württemberg: Tätigkeitsbericht zum Datenschutz 2024 vorgelegt

[26.03.2025] Der Landesdatenschutzbeauftragte Baden-Württemberg, Tobias Keber, hat seinen Tätigkeitsbericht 2024 vorgelegt. Schwerpunkte waren die Beratung zu KI und Datenschutz – insbesondere auch für die Verwaltung –, die Umsetzung europäischer Vorgaben sowie die Beteiligung an Gesetzesvorhaben. mehr...

Symbol Cloud Computing, Hand tippt auf digitale Wolke

Cloud Computing: BSI und Schwarz Digits kooperieren

[21.03.2025] Mit einer Analyse der Angebote verschiedener Cloud-Provider trägt das BSI den mit Cloud Computing verbundenen Risiken sowie geopolitischen Entwicklungen Rechnung. Kooperationsverträge bilden den Rechtsrahmen, um eingehende technische Prüfungen durchzuführen. Nun wurde eine solche Vereinbarung mit Schwarz Digits geschlossen. mehr...