BerlinBärGPT entlastet die Verwaltung

[08.10.2025] Der eigens entwickelte, generative KI-Assistent BärGPT soll Mitarbeitende der Berliner Verwaltung und der Bezirksämter künftig bei Routinearbeiten entlasten. Zuvor waren am Markt verfügbare KI-Assistenzsysteme geprüft worden – die aber die vielschichtigen Bedarfe der Berliner Verwaltung nicht vollumfänglich abdecken konnten.
Macbook mit BärGPT

BärGPT ist speziell zugeschnitten auf die Anforderungen der Berliner Landesverwaltung.

(Bildquelle: CityLAB Berlin)

In den kommenden Wochen führt die Berliner Verwaltung den generativen KI-Assistenten BärGPT ein. Die Open-Source-Lösung ist aus der im Frühjahr 2024 gestarteten KI-Taskforce der Senatskanzlei entstanden und wurde in enger Zusammenarbeit mit dem CityLAB Berlin entwickelt. 

Wie Jan Lehmann, Sprecher für Digitalisierung und Datenschutz der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, berichtet, soll BärGPT die Beschäftigten der Berliner Verwaltung und der Bezirksämter bei täglichen Routinearbeiten unterstützen – vom Überarbeiten und Zusammenfassen von Texten bis hin zur Erstellung von Textentwürfen und Recherchearbeit.  „Die Pensionierungswellen der nächsten Jahre reißen tiefe Lücken in die Berliner Verwaltung“, erklärte Lehmann. „Umso wichtiger ist es, die verbleibenden Bediensteten in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Dabei kann durch Tools wie BärGPT jede frei gewordene Minute an Schreibaufwand in Bürgernähe zurückfließen, damit aus der Pensionierungswelle kein Serviceverlust entsteht.“ Wichtig ist dem Abgeordneten auch zu betonen, dass „Berlins Bürgerinnen und Bürger darauf vertrauen können, dass ihre personenbezogenen Daten bei der Nutzung von BärGPT nicht unkontrolliert an Dritte weitergegeben werden.“

Marktsysteme decken Anforderungen nicht 

Berlin ist mit BärGPT nicht das erste Bundesland, das einen generativen KI-Assistenten für die Landesverwaltung entwickelt hat. In Hamburg wird beispielsweise seit dem Jahr 2023 der KI-Assistent LLMoin erprobt (wir berichteten), der zwischenzeitlich unter anderem von Niedersachsen (wir berichteten) und Bremen nachgenutzt wird (wir berichteten). Anderen Bundesländern steht die Nachnutzung ebenfalls frei. Im Rahmen einer schriftlichen Anfrage habe der Senat jedoch mitgeteilt, dass die am Markt verfügbaren KI-Assistenzsysteme die vielschichtigen Bedarfe der Berliner Verwaltung nicht vollumfänglich abdecken könnten und eine Nutzung der dortigen Systeme daher für Berlin nicht möglich sei, so der Abgeordnete Jan Lehman weiter.

BärGPT könnte neben der reinen Unterstützung bei Routinearbeiten theoretisch auch in das Berliner Landesnetz eingebunden und darüber hinaus in bestehende Systeme wie das Dokumentenmanagementsystem oder das Fachverfahren Serviceportal Berlin integriert werden. Darüber hinaus stellt das Land Berlin die KI-gestützte Übersetzungslösung SUMM AI bereit, damit Behörden schneller verständliche Inhalte in Leichter und Einfacher Sprache anbieten können und Übersetzungsaufwände sinken.

„BärGPT und andere KI-gestützte Assistenzsysteme entlasten einerseits die Berliner Beschäftigten und heben andererseits die Servicequalität. Der Senat hat in diesem Zusammenhang bereits starke Vorarbeit geleistet und eine Grundlage für moderne Verwaltungsarbeit gelegt, die mit der Zeit geht. Gleichzeitig ist klar: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind kein Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess, der stetige Weiterentwicklung erfordert“, stellt Jan Lehmann fest.





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