FachtagungDigitale Justiz im Fokus

[06.05.2025] Wie lassen sich Datenschutz, Datensicherheit und moderne Technik in Justiz und Verwaltung vereinbaren? Rund 140 Fachleute befassten sich beim diesjährigen Speyerer Forum mit rechtlichen, technischen und ethischen Fragen der digitalen Transformation.
Heller gut besuchter Hörsaal, Blick von hinten aufs Podium.

14. Speyerer Forum zur digitalen Lebenswelt: Impression vom Veranstaltungsauftakt.

(Bildquelle: LfDI RLP)

Die Digitalisierung verändert Justiz und Verwaltung grundlegend und stellt neue Anforderungen an rechtliche Rahmenbedingungen, technische Sicherheit und ethische Entscheidungsfindung. Die damit verbundenen Potenziale und Herausforderungen standen im Mittelpunkt des diesjährigen Speyerer Forums zur digitalen Lebenswelt (28. und 29. April 2025, online). Aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive gingen rund 140 Expertinnen und Experten im Rahmen der Fachtagung der Frage nach, wie Datenschutz, Datensicherheit und Datennutzung in zentralen staatlichen Aufgabengebieten vereinbart werden können. Die Veranstaltung fand inzwischen zum 14. Mal statt, ausgerichtet wurde sie von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften gemeinsam mit den Landesdatenschutzbeauftragten aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung.

Arbeitserleichterung oder Datenschutzrisiko?

In einer Keynote und zehn Vorträgen griff das Programm des Speyerer Forums die aktuellen Entwicklungen auf. „Am sensiblen Feld der Justiz zeigt sich besonders eindrücklich, wie digitale Techniken die Arbeit erleichtern, zugleich aber auch die Rechte und Freiheiten aller betroffenen Personen tangieren können. Den Herausforderungen müssen und wollen wir uns auch aus der Perspektive des Datenschutzes stellen, um Wege in eine gelingende Digitalisierung aufzuzeigen, die den Menschen dient“, sagte Dieter Kugelmann, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz. Zu den Themen gehörte unter anderem die Gefahr durch Cyberangriffe aus Perspektive eines betroffenen Landkreises wie auch aus strafrechtlicher Hinsicht. Interdisziplinär behandelt wurden außerdem E-Akten und KI-Unterstützung in der Justiz, die Implikationen automatisierter Verwaltungsentscheidungen sowie der Datenschutz als Gelingensvoraussetzung für eine erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung. Das nächste Speyerer Forum soll am 16. und 17. April 2026 an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften stattfinden.



Stichwörter: E-Justiz, Speyerer Forum


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