OpenTextDigitaltrends für den öffentlichen Sektor

[23.02.2023] Wie können Verwaltungen digitaler, sicherer und nutzerfreundlicher werden, ohne dabei die Bürger und ihre Anforderungen aus den Augen zu verlieren? Das Software-Unternehmen OpenText hat die wichtigsten Ansätze identifiziert, denen der Public Sector in Zukunft verstärkt nachgehen sollte.

Trotz der Digitalisierungsinitiativen der vergangenen Jahre ist die Inanspruchnahme von Verwaltungsdienstleistungen in Deutschland weiterhin mit gewissen Hürden verbunden. Das konstatiert das auf ECM-Lösungen spezialisierte Software-Unternehmen OpenText, das nun seine Einschätzung zu den Digitaltrends für den öffentlichen Sektor publiziert hat. Demnach rücke die Nutzererfahrung zunehmend in den Fokus des öffentlichen Sektors. Der Grund sei eine veränderte Erwartungshaltung der Bürger, die inzwischen durch die Online-Angebote „großer, namhafter Konzerne“ an lückenlose und individualisierte Abläufe gewöhnt seien. Eine vergleichbare Nutzererfahrung wünschen sich Bürger, wenn sie Verwaltungsdienstleistungen auf digitalem Weg in Anspruch nehmen.
Eine solche Nutzererfahrung lässt sich nicht erreichen, ohne auch die Arbeitsabläufe innerhalb der Verwaltung zu optimieren: Diese müssten reibungslos funktionieren. Ein digitaler Arbeitsplatz sollte Beschäftigten alle wichtigen Ressourcen zentral zur Verfügung stellen, Zusammenarbeit und Datenaustausch vereinfachen und die Arbeit mit Informationen effizienter machen. Viele öffentliche Einrichtungen werden daher in Plattformen investieren, welche die Nutzererfahrung der Bürger und die Employee Experience zusammenführen, prognostiziert Bernd Hennicke, VP Alliances & Solutions Marketing bei OpenText. Bei der Entlastung der Beschäftigten und der Beschleunigung bürokratischer Prozesse spielten künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) eine wesentliche Rolle. Davon profitierten am Ende auch die Bürger.

Kommunikation in Echtzeit und auf vielen Kanälen

Doch KI-gestützte Lösungen bieten noch weitere Vorteile: Sie erlauben es, die Bedürfnisse und Anforderungen jedes einzelnen Bürgers besser zu verstehen. So könne eine KI-basierte Plattform relevante Informationen aus Chatbot-Konversationen, Kundenservice-Gesprächen, Umfragen und den sozialen Medien zentral zusammentragen und analysieren. So erhielten öffentliche Einrichtungen einen Einblick in allgemeine Probleme sowie in die Erwartungen, Wünsche und Zufriedenheit aufseiten der Bürger und könnten auf dieser Grundlage fundierte Entscheidungen treffen und zum Beispiel bestimmte Prozesse optimieren oder Bürger gezielter erreichen.
Der Trend bewegt sich nach Einschätzung von Hennicke in Richtung Echtzeit- und Omnichannel-Kommunikation. E-Mail- oder Brief-Korrespondenzen, die mit einer deutlichen Verzögerung beim Bürger eintreffen, seien nicht mehr zeitgemäß. Dafür müssen Verwaltungen zunächst die Auswahl ihrer Kommunikationskanäle erweitern. Instant Messenger oder Push-Benachrichtigungen sollten heute standardmäßig Teil der Kommunikationsstrategie sein.

Sicherheit und Betrugserkennung

Immer wieder sind öffentliche Verwaltungen Ziel von Cyber-Kriminellen, die ganze Systeme lahmlegen und damit auch die administrativen Prozesse zum Stillstand bringen. Dabei werde nicht nur Bürgern der Zugang zu behördlichen Leistungen verwehrt; Sicherheitsvorfälle seien auch ein enormes Risiko für Datenschutz und Privatsphäre.
Um die Systeme und Informationen der Bürger vor Cyber-Angriffen zu schützen, seien derzeit zwei Ansätze besonders populär. Zum einen das Zero-Trust-Modell bei dem alle Nutzer und Geräte in einem Netzwerk grundsätzlich als nicht vertrauenswürdig eingestuft werden und bei jedem Zugriff auf Unternehmensressourcen ihre Identität verifizieren müssen. Ein anderer Ansatz ist es, professionelle Service Provider für Managed Extended Detection and Response (MxDR) zu beauftragen. Darüber hinaus habe der öffentliche Sektor bereits damit begonnen, die Zusammenarbeit mit externen Dritten im Zuge der Pandemie aufzuarbeiten – Stichwort Testzentren. Auch in Bezug auf solche potenziellen Betrugsfälle werde Technologie dabei helfen, auffällige Transaktionen und betrügerische Aktivitäten aufzudecken, um sie in Zukunft zu vermeiden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Wappen mit Aufschrift „Polizei“ auf Uniformärmel genäht. Im Hintergrund ein Schild „Bundesrepublik Deutschland“.

Bundespolizei: Personalverwaltung mit PVSplus

[12.06.2025] Seit Juni 2025 nutzt die gesamte Bundespolizei mit rund 55.000 Beschäftigten das Personalverwaltungssystem PVSplus. Es ist die bislang größte angebundene Behörde im Rahmen des vom ITZBund verantworteten Roll-outs des Verfahrens. mehr...

Mann mit Strohhut und Tablet in der Hand kniet zwischen junger Gerste und untersucht eine der Ähren.

Baden-Württemberg: Leichter Zugang zu Agrar-Fachverfahren

[11.06.2025] Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg können ab sofort über ein zentrales Landwirtschaftsportal auf die benötigten digitalen Fachanwendungen zugreifen. Insbesondere das Single-Sign-On verspricht mehr Bedienkomfort. mehr...

ZIA-Präsidentin Iris Schöberl, Ministerin Nicole Razavi und die Juryvorsitzende Barbara Ettinger-Brinckmann bei der ZIA-Preisvergabe.

Baden-Württemberg: Auszeichnung für digitale Baugenehmigung

[10.06.2025] Baden-Württemberg ist vom Zentralen Immobilien Ausschuss für die Digitalisierung der Baugenehmigungsverfahren im Land ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte vor allem den Vorbildcharakter der baden-württembergischen Landesbauordnung. mehr...

Hoher Stapel von Aktenmappen, dahinter ist unscharf ein Laptop zu erkennen.

BMWE: Innovation ohne Bürokratie

[10.06.2025] Das BMWE hat das Innovationsförderprogramm INNO-KOM modernisiert. Seit Juni 2025 läuft die gesamte Antragstellung digital. Zudem können frühere Unterlagen referenziert werden. Insgesamt werden so Forschungseinrichtungen entlastet und Kooperationen mit dem Mittelstand gefördert. mehr...

IT-Planungsrat/FITKO: Was macht das Föderale IT-Architekturboard?

[04.06.2025] Das Föderale IT-Architekturboard macht zentrale Informationen zu Projekten, Beschlüssen und Sitzungen erstmals öffentlich zugänglich. Das Gremium berät seit 2021 den IT-Planungsrat bei strategischen Fragen der föderalen IT-Architektur. mehr...

Gesetzgebung: Digitalcheck wird erweitert

[03.06.2025] Öffentliche Stellen müssen nach EU-Recht für grenzüberschreitende digitale Verwaltungsdienste eine Interoperabilitätsbewertung durchführen. Deren Umsetzung wird nun in den Digitalcheck für Gesetze des Bundes integriert, zur Unterstützung wird die Nationale Kontaktstelle aufgebaut. mehr...

Composite: eine menschliche Hand vor einem hellen Hintergrund mit türkisfarbenen, abstrakten Strukturen, die Hand berührt ein 6_eck auf dem das Wort "Data" steht.

IT-Planungsrat: Bessere Datennutzung in der Verwaltung

[02.06.2025] Der IT-Planungsrat hat erste Ergebnisse zum Schwerpunktthema Datennutzung veröffentlicht. Seit 2022 arbeiten Bund und Länder daran, datenbasierte Verwaltungsprozesse voranzubringen. Weitere Akteurinnen und Akteure können sich jetzt einbringen. mehr...

Logo ReformExplorer

ÖFIT: Vorschläge zur Verwaltungsreform im Überblick

[02.06.2025] Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT und das Unternehmen Agora Digitale Transformation haben den ReformExplorer veröffentlicht. Die interaktive Datenbank bündelt rund 900 Vorschläge und Projekte zur Modernisierung der Verwaltung und zeigt, in welchen Bereichen Ideen eingebracht wurden. mehr...

Gruppenfoto des 115-Verbands.

115: First-Level-Support für Onlinedienste

[28.05.2025] Bei der 115-Teilnehmerkonferenz in Erfurt diskutierten rund 100 Gäste, wie die Behördennummer durch fundierte telefonische Erstinformationen zu Onlinediensten, flächendeckende Erreichbarkeit und KI-gestützten Chatbot-Einsatz weiterentwickelt werden kann. mehr...

Coverillustration der Studie: Mehrere Menschen schieben gemeinsam eine überdimensionierte Karteikarten-Schublade, im Hintergrund ein digitales Anwendungsfenster.

NExT-Studie: Netzwerke und Verwaltungstransformation

[26.05.2025] Netzwerke und Communities of Practice können die Verwaltungstransformation entscheidend voranbringen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die neue Studie der Plattform NExT zeigt, worin der Mehrwert liegt, was derzeit bremst und wie sich Vernetzung stärken lässt. mehr...

Symbolbild Schriftformerfordernis: Silberner Kugelschreiber liegt auf einem Notizbuch, vom Lesebändchen umwickelt.

Baden-Württemberg: Ade, Schriftform

[26.05.2025] Nach einem ressortübergreifenden Normenscreening plant das Innenministerium Baden-Württemberg ein Gesetz zum Abbau über 200 verzichtbarer Schriftformerfordernisse. Künftig sollen in vielen Fällen elektronische Erklärungen ausreichen. mehr...

115: Bundesweites Erfolgsprojekt

[22.05.2025] Die Behördennummer 115 ist ein bürgernahes Erfolgsprojekt. Das sagte Thüringens Digitalminister Steffen Schütz im Rahmen der 10. bundesweiten Teilnehmerkonferenz des 115-Verbunds in Erfurt. Das Gastgeberland Thüringen fungiert auch als landesweiter Pilot für den neu konzipierten 115-Chatbot. mehr...

Mecklenburg-Vorpommern: Neue Spitze der Abteilung Digitalisierung

[14.05.2025] Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern stellt die Weichen für die digitale Zukunft: Marco Anschütz übernimmt ab sofort die Leitung der Abteilung Digitalisierung im Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung. mehr...

Thüringen: Erster GovTech Campus für Mitteldeutschland

[13.05.2025] Der GovTech Campus Deutschland und das Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur haben einen Satelliten des GovTech-Ökosystems im Freistaat gegründet. Dessen Arbeitsschwerpunkte sollen auf der praxis- und digitaltauglichen Gesetzgebung und dem KI-Einsatz liegen. mehr...

Zwei Männer in dunklen Anzügen stehen in einem hell erleuchteten, kahlen Flur.

ITZBund: Besuch des Digitalministers

[13.05.2025] Drei Tage nach dem Start des neu gebildeten Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung besuchten der Bundesminister für Digitales und zwei seiner Staatssekretäre den IT-Dienstleister des Bundes an dessen Bonner Hauptsitz. mehr...