Fraunhofer SITDokumentenschutz mit buntem Barcode

[03.11.2022] Eine neue, am Fraunhofer SIT entwickelte Lösung zum Schutz vor Dokumentenfälschungen ist schnell und einfach in der Anwendung und vereitelt viele gängige Manipulationstricks – bei Papierdokumenten und PDFs. Ein Einsatz bei hoheitlichen Dokumenten wird derzeit vom BSI evaluiert.

Die Digitalisierung eröffnet Betrügern und IT-Angreifern immer neue Möglichkeiten, um Dokumente zu fälschen – von Kontoinformationen auf Rechnungen, Zertifikaten oder Produktpässen bis hin zu Urkunden und Zeugnissen in Bewerbungsprozessen. Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) hat eine neue Lösung zum Schutz vor Dokumentenfälschungen entwickelt und sie Ende Oktober 2022 auf der Nürnberger IT-Sicherheitsmesse it-sa vorgestellt. Die Lösung DocSeal soll es Unternehmen und Behörden ermöglichen, schnell und einfach digitale Unterlagen und Papierdokumente mit einem Fälschungsschutz zu versehen. Entstanden ist die Lösung im Rahmen des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE, an dem das Fraunhofer SIT beteiligt ist.

Alle wichtigen Daten im Barcode integriert

Um ein Dokument zu schützen, nutzt DocSeal einen JAB-Code – ein von Fraunhofer SIT entwickelter, mehrfarbiger Barcode, der große Datenmengen speichern kann. In den Barcode für ein zu schützendes Dokument integriert DocSeal wichtige im Dokument enthaltene Informationen, etwa Rechnungsbeträge, IBANs, Seriennummern, Herstellungsnachweise von Produkten oder Zeugnisnoten. Um diese Informationen zu sichern, wird auch eine elektronische Signatur eingefügt, die für Fälschungssicherheit sorgt und eindeutig nachweist, dass das Dokument wirklich von der ausgebenden Stelle erstellt wurde.
Um ein Dokument auf Echtheit zu prüfen, muss der JAB-Code mitsamt dem Dokument gescannt werden. Dafür hat das Fraunhofer-Team eine App entwickelt, die nach einer vollautomatischen Prüfung bei Fälschungen Alarm schlägt und manipulierte Stellen farblich markiert auf dem Smartphone-Bildschirm anzeigt. DocSeal funktioniert auf allen herkömmlichen Smartphones mit Kamera und mit den Browsern Firefox, Chrome, Safari und Samsung Internet.

Partner für Praxistests gesucht

Im Gegensatz zu vielen anderen Lösungen arbeitet DocSeal sowohl bei der Markierung als auch bei der Kontrolle komplett dezentral – ohne Internet-Anbindung oder zentrale Datenbank. Alle erforderlichen Informationen sind unmittelbar im Barcode gespeichert. Die eingesetzte Barcode-Technologie ist ISO-standardisiert und Open Source. Das schützt die Daten aller Nutzenden; außerdem lässt sich die Lösung besonders leicht und kostensparsam in bestehende Prozesse einbauen und auch weltweit schnell ausrollen.
Zusammen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) evaluiert das Fraunhofer SIT den Einsatz solch einer Lösung bei hoheitlichen Dokumenten wie etwa Aufenthaltstitel, Visa oder Sozialversicherungsausweisen. Darüber hinaus suchen die Fraunhofer-Entwickler nach interessierten Partnern für den Test von DocSeal in verschiedenen Einsatzszenarien – auch mit höchsten Sicherheitsanforderungen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit

Rheinland-Pfalz: Landesverwaltung setzt NIS2 um

[10.10.2024] Bis zum 17. Oktober müssen die EU-Mitgliedstaaten die NIS2-Richtlinie in nationales Recht umsetzen. Mit der Verabschiedung einer Verwaltungsvorschrift hat das Land Rheinland-Pfalz jetzt die entsprechenden rechtlichen Regelungen hierfür getroffen. mehr...

Das Bild zeigt die Titelseite des Cybersicherheitsberichts Bayern 2024.

Bayern: Gemeinsam gegen Cybercrime

[26.09.2024] Die Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit hat sich in Bayern weiter verschärft. Laut dem neuen Cybersicherheitsbericht 2024 des Freistaats werden immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen sowie Behörden Opfer von Cyberangriffen. mehr...

Das Bild zeigt die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens.

Niedersachsen: Sicherheit im Cyberspace

[25.09.2024] Eine neue Cybersicherheitsstrategie soll das Land Niedersachsen besser vor digitalen Bedrohungen schützen. Das jetzt von der Landesregierung verabschiedete Konzept umfasst zwölf Handlungsfelder und bindet alle gesellschaftlichen Akteure ein. mehr...

Das Bild zeigt das Messegeschehen auf der it-sa 2023 in Nürnberg.

it-sa 2024: Sicheres mobiles Arbeiten für Behörden

[24.09.2024] Auf der it-sa 2024 präsentiert Materna Virtual Solution gemeinsam mit Rohde & Schwarz Cybersecurity und agilimo Consulting innovative Lösungen für das sichere Arbeiten mit Smartphones und Tablets. mehr...

Das Bild zeigt eine stilisierte Platine mit enem Cloud-Symbol und dem Schriftzug SAP.

SAP: Milliarden für sichere Cloudlösungen

[20.09.2024] In den kommenden zehn Jahren will SAP mehr als zwei Milliarden Euro in die Entwicklung hochsicherer Cloudlösungen für den öffentlichen Sektor und stark regulierte Branchen investieren. mehr...

Composite: ein in blau gehaltener schemenhafter Computer-Arbeitsplatz, davor die Illustration eines Dokuments mit einem Schloss daran

Saarland: IT-Security für Bildung und Kultur

[09.09.2024] Das Helmholtz-Forschungszentrum CISPA unterstützt das saarländische Ministerium für Bildung und Kultur bei Sensibilisierungsmaßnahmen hinsichtlich der Informationssicherheit. Die Auftaktveranstaltung für diese Zusammenarbeit fand nun in den Räumlichkeiten des Bildungsministeriums statt. mehr...

In Blautönen gehaltenes 3D-Rendering eines Vorhängeschlosses mit Schlüsselloch, überlagert von einer Schaltplan-Struktur.

CGI: BSI-Zertifizikat für Pen-Tests

[27.08.2024] Das BSI als Cybersicherheitsbehörde des Bundes hat die IT- und Business-Consulting-Firma CGI zertifiziert, umfassenden Sicherheitstests in behördlichen IT-Systemen durchzuführen. Diese Penetrations- oder Pen-Tests bilden Angriffsmuster nach und sollen so etwaige Sicherheitslücken aufdecken. mehr...

Blick unter einem Monitor hundurch über eine Tischplatte auf Bundesinnenministerin nancy Faeser, umstanden von mehreren Männern in Jackets.

Bund/Hessen: Faeser informiert sich über Bekämpfung von Cybercrime

[26.08.2024] Gemeinsam mit Hessens Innenminister Roman Poseck besuchte Bundesinnenministerin Nancy Faeser das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und zwei Sicherheitseinrichtungen in Hessen – das Hessen CyberCompetenceCenter und den Innovation Hub 110 der Polizei Hessen. mehr...

Diagramm des Bitcom zur Cloud-Sicherheit.

Bikom: Clouddienste und IT-Sicherheit

[21.08.2024] Der Bitkom hat eine repräsentative Umfrage zur Widerstandsfähigkeit von Cloudangeboten gegenüber Cyberattacken gemacht. Demnach konnte ein Drittel der Cloudnutzer Angriffe abwehren, bei weiteren 35 Prozent hätten Security-Maßnahmen die Auswirkungen reduziert. mehr...

Im historischen Ambiente präsentieren Björn fecker, Claudia Plattner und Ulrich Mäurer gemeinsam eine Urkunde.

Bremen/BSI: Kooperation bei der Cybersicherheit

[19.08.2024] Überall dort, wo Behörden mit sensiblen Daten umgehen, muss Cybersicherheit eine hohe Priorität eingeräumt werden. Die Freie Hansestadt Bremen und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik haben nun eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, welche die bisherige Zusammenarbeit weiter konkretisiert. mehr...

Baden-Württemberg: Cybersicherheit als Chefsache

[12.08.2024] Das Land Baden-Württemberg startet ein neues Beratungsangebot, um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besser vor Cyberangriffen zu schützen. Innenminister Thomas Strobl und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut betonen die Notwendigkeit, Cybersicherheit zur Chefsache zu machen. mehr...

Vier Frauen und drei Männer stehen nebeneinander in einem Raum und schauen in die Kamera.

Bayern/Baden-Württemberg: Grenzübergreifende Cybersicherheit

[07.08.2024] Die Herausforderungen im Bereich der IT-Sicherheit sind groß. Einen Schritt in Richtung verstärkter Zusammenarbeit gingen jetzt das bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg: Deren neue Präsidentin besuchte die bayerische Cybersicherheitsbehörde. mehr...

Blick auf die klassizistische Fassade einer Sandsteinvilla, umgeben von Bäumen (Sitz des BKG).

BKG/BMI: Spionage als Motiv für Cyberangriff

[01.08.2024] Das Bundesinnenministerium informiert über die Hintergründe eines schweren Cyberangriffs, der im Jahr 2021 auf das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie ausgeübt wurde. Dieser ist demnach staatlichen chinesischen Angreifern zuzuordnen und diente der Spionage. Es besteht weiterhin eine erhebliche Gefahr durch chinesische Spionage und Cyberangriffe. mehr...

Bluescreen mit traurigem Smiley

BSI: Maßnahmen nach globalen IT-Ausfällen

[31.07.2024] Nach der globalen IT-Sicherheitspanne vom 19. Juli formuliert das BSI einen klaren Aktionsplan. Künftig will die Sicherheitsbehörde Softwarehersteller stärker in die Pflicht nehmen. Langfristig will das BSI erreichen, dass die Systemarchitekturen von Sicherheitstools resilienter und weniger fehleranfällig werden. mehr...

Das Bild zeigt Arbeitsplätze im Nationalen IT-Lagezentrums des Bundesamts Für Sicherheit in der Informationstechnik.

Gesetzgebung: Höherer Schutz vor Cyberangriffen

[25.07.2024] Ein neues Cybersicherheitsgesetz soll die EU-Richtlinie NIS2 in nationales Recht umsetzen. Die Bundesregierung hat dem Entwurf nun zugestimmt. mehr...