DigitalministerkonferenzGebündelte Kräfte für wichtige Themen

Die Fachkonferenz der Digitalminister will die Zusammenarbeit der Länder stärken.
Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing, HPI-Geschäftsführer Prof. Dr. Ralf Herbrich, die Digitalverantwortlichen der Länder und BSI-Präsidentin Claudia Plattner
(Bildquelle: BSI)
Nachdem es bisher lediglich informelle Treffen der Digitalverantwortlichen der Länder im Format D16 gab, traf sich in der vergangenen Woche die erste Digitalministerkonferenz (DMK) der Länder unter dem Vorsitz von Berlin und Brandenburg zu ihrer konstituierenden Sitzung in Potsdam. Die teilnehmenden Minister begrüßten diesen Schritt, vor allem mit Blick auf eine gestärkte Zusammenarbeit der Länder. So sagte etwa Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter: „Die digitale Transformation ist eine Querschnittsaufgabe mit höchster Priorität. Die Einrichtung einer eigenständigen Fachministerkonferenz ist daher nicht nur ein wichtiges Signal, sondern ein notwendiger Schritt, um das gemeinsame Anliegen aller Länder, die Digitalisierung und die digitale Transformation in Deutschland zu gestalten, umzusetzen. Das alles bestimmende Zukunftsthema Digitalisierung steht nun auch formell auf einer Stufe mit den Fachministerkonferenzen anderer Aufgabenbereiche.“ Bayerns Digitalminister Fabian Mehring sprach von einem Aufbruch in eine neue Ära in der Digitalpolitik der Länder. Das nun formierte ständige Gremium auf Ministerebene trage dazu bei, „die Kräfte für mehr digitale Power“ besser zu bündeln.
KI nutzt auch Hackern
Einer der Schwerpunkte der Konferenz war das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Auf Initiative des Saarlandes wurde der Tagesordnungspunkt „Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz im Kontext der Cyber-Sicherheitsentwicklung“ behandelt. Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), sprach auf Einladung des Gremiums zu den Chancen und Risiken von KI.
KI sei eine Schlüsseltechnologie der Digitalisierung und berge ein vielfältiges Nutzungspotenzial auch für die öffentliche Verwaltung, so Plattner. Große KI-Sprachmodelle könnten das Verwaltungshandeln beschleunigen, etwa indem sie vorhandene Informationsquellen gezielt auswerten und den Zugang zu Informationen grundsätzlich vereinfachen. Auch zur Steigerung der Cyber-Resilienz könne KI beitragen – zum Beispiel bei der Erstellung von Lagebildern, der automatischen Erkennung von Sicherheitslücken oder zur Detektion von Malware. Allerdings nutzten auch Cyber-Kriminelle verstärkt KI – zur Desinformation, Spionage oder Sabotage. Mittels KI-Programmierassistenten könnten Angreifer schneller und mit vergleichsweise geringem technischen Vorwissen Schad-Software erstellen. Vor diesem Hintergrund sei eine enge, verstetigte und einheitliche Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern entscheidend. „Wir als BSI würden den Ländern gerne eine ganzheitliche Beratung zu allen Aspekten der IT-Sicherheit in Verbindung mit KI anbieten und unsere Informationen und Tools bereitstellen“, so Plattner.
Mehr Teilhabe – niemanden zurücklassen
Ein weiterer Beschlusspunkt der Digitalministerkonferenz war auf Antrag des Landes Schleswig-Holstein das Themenfeld Digitale Teilhabe, das neben Inklusionsfragen für die Gesellschaft auch die Entwicklungsziele für die wirtschaftsbezogenen Verwaltungsverfahren adressiert hat. Künftig werde das Prinzip digital first and only in allen Lebensbereichen gelten und konsequent etabliert werden. „Wir machen uns dafür stark, dass der Zugang zu den Leistungen der Daseinsvorsorge und die Nutzung von Verfahren in der Wirtschaft und öffentlichen Verwaltung für alle digital niedrigschwellig und barrierefrei erreichbar sein sollen“, so Schleswig-Holsteins Digitalminister Schrödter. Wichtig dafür seien Angebote zur Stärkung der technischen Medienkompetenz und die Etablierung von Unterstützungsangeboten wie Assistenzen für den digitalen Raum.
Gesprochen wurde außerdem über die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder bei Untersuchungen zum Stand der digitalen Transformation in Deutschland, über Datennutzung, -plattformen und Digitale Zwillinge, über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Breitbandausbau – insbesondere für Subunternehmer – sowie über die Fachkräftesicherung in der IT und durch IT. Auch über die Vorsitzreihenfolge für die kommenden Jahre verständigten sich die Digitalverantwortlichen der Länder. Nach Berlin und Brandenburg wird 2025 Rheinland-Pfalz den Vorsitz übernehmen.
Hamburg: Zukunftsprojekte schneller umsetzen
[10.09.2025] Planungs- und Genehmigungsverfahren für Modernisierungsvorhaben müssen in Deutschland beschleunigt und vereinfacht werden. Wie das gelingen kann, darüber hat sich die Freie und Hansestadt Hamburg nun mit dem Bund beraten. mehr...
Berlin: Neues Finanzmodell für das ITDZ
[08.09.2025] Der Berliner Senat will mit einer Gesetzesänderung dem ITDZ Berlin mehr Planungssicherheit geben. Künftig soll der zentrale IT-Dienstleister Rücklagen für Investitionen bilden können; zugleich erhält der Verwaltungsrat mehr Kontrolle über die Preisgestaltung. mehr...
Digitale Souveränität: Gipfel als Signal für Zusammenarbeit in Europa
[03.09.2025] Das deutsche und das französische Digitalministerium laden im November zu einem europäischen Treffen in Berlin ein. Im Mittelpunkt steht die digitale Souveränität. Das Zusammentreffen soll den Austausch fördern, wie Innovationen und digitale Kompetenzen Europas Zukunft sichern können. mehr...
Bayern: Pilotkooperation mit dem Bund
[01.09.2025] Bayern und der Bund wollen im Herbst eine Pilotkooperation mit mehreren gemeinsamen Projekten starten. Die Schwerpunkte werden dabei die Digitalisierung der Verwaltung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) sein. mehr...
Niedersachsen: Innenministerium bündelt Digitalpolitik
[29.08.2025] Ab September 2025 erhält Niedersachsen erstmals eine Digitalisierungsstaatssekretärin: Anke Pörksen soll im Innenministerium Kompetenzen bündeln, den OZG-Ausbau vorantreiben und die neue Digitalstrategie mit dem Prinzip Digital First in allen Ressorts verankern. mehr...
BMWE: Erste Schritte zu einer Start-up-Strategie
[20.08.2025] Mit einer neuen Strategie sollen die Rahmenbedingungen für Start-ups und Scale-ups in Deutschland verbessert werden. Das BMWE hat dazu nun einen Online-Beteiligungsprozess gestartet, der sich vor allem an die Start-Up-Community richtet. mehr...
OSBA: Bund tut zu wenig für Open Source
[19.08.2025] Eine erkennbare strategische Ausrichtung der Bundesregierung auf Open Source Software ist in den ersten 100 Tagen im Amt ausgeblieben, bemängelt die Open Source Business Alliance (OSBA). Zudem blieben zentrale Projekte wie ZenDiS oder openDesk nur gering finanziert. mehr...
BMDS: Das neue Ministerium organisiert sich
[18.08.2025] Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung hat ein neues Organigramm veröffentlicht, in dem Leitungen und Zuständigkeiten festgelegt sind. Querschnittsaufgaben werden in einer Serviceabteilung gebündelt. Auch ein endgültiger Standort wurde gefunden. mehr...
BMDS: Viel Fortschritt in 100 Tagen
[15.08.2025] Das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll Digital- und Modernisierungsprojekte bündeln und schneller vorantreiben. In einer ersten Bilanz meldet das Ministerium Fortschritte beim Aufbau der eigenen Organisation und bei zentralen Vorhaben. mehr...
Thüringen: Digitalkabinett startet Digitaloffensive
[14.08.2025] Das neue Digitalkabinett Thüringens hat bei seinem ersten Treffen einen Praxis- und Digitalcheck auf Open-Source-Low-Code-Basis, klare Regeln für generative KI und eine Thüringen-App angekündigt. Zudem soll der Zuständigkeitsfinder alle Verwaltungsleistungen bündeln. mehr...
Schleswig-Holstein: Impulspapier zum Deutschland-Stack
[14.08.2025] Schleswig-Holstein legt ein Impulspapier zum Deutschland-Stack vor und will gemeinsam mit dem Bund offene Standards, zentrale Basisdienste und dezentrale Fachlösungen für Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger entwickeln. mehr...
Bitkom: Digitale Verwaltung im EU-Vergleich weit hinten
[13.08.2025] Der Bitkom hat seinen aktuellen DESI-Index vorgelegt, der EU-weit Daten zur Digitalisierung auswertet. Deutschland klettert demnach um zwei Plätze auf Rang 14, bleibt aber leicht unter dem Durchschnitt. In der digitalen Verwaltung liegt die Bundesrepublik mit Platz 21 weit hinten. mehr...
Sachsen-Anhalt: Digitalstrategie 2030 zeigt Wirkung
[08.08.2025] Sachsen-Anhalt meldet im vierten CIO-Bericht deutliche Fortschritten bei der Digitalisierung: Über 200 Onlinedienste sind inzwischen verfügbar, zahlreiche Ziele der Digitalstrategie werden umgesetzt, Breitband- und 5G-Netze wachsen weiter, sichere und effiziente Behördenarbeitsplätze entstehen. mehr...
NKR/Bund: Staatssekretärsausschuss mit erweiterten Aufgaben
[05.08.2025] Mit erweitertem Mandat soll der Staatssekretärsausschuss für Bürokratieabbau künftig auch zentrale Aufgaben der Staatsmodernisierung übernehmen. NKR-Chef Lutz Goebel begrüßt den Schritt, mahnt aber rasche Umsetzung konkreter Strukturreformen und Fortschritte beim BMDS an. mehr...
Open-Source-Transformation: Von Dänemark lernen
[04.08.2025] Die öffentliche Verwaltung Dänemarks will auf Open Source Software umsteigen, um die digitale Souveränität zu schützen. Treiber ist die Sorge vor geopolitischen Abhängigkeiten. Erste konkrete Schritte kommen aus Kopenhagen, Aarhus und dem Digitalministerium. Die OSBA berichtet. mehr...