IT-Planungsrat / FITKOGemeinsamer Jahresbericht für 2024

In ihrem Jahresbericht halten der IT-Planungsrat und die FITKO die im Jahr 2024 erreichten Fortschritte fest.
(Bildquelle: it-planungsrat.de)
Der IT-Planungsrat (IT-PLR) und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) haben ihren gemeinsamen Jahresbericht für 2024 veröffentlicht. Sie beleuchten darin nicht nur ihre Tätigkeiten im zurückliegenden Jahr, sondern geben auch einen Ausblick auf die Schwerpunkte für 2025.
Als Meilenstein des zurückliegenden Jahres bezeichnen die Herausgeber die vom IT-PLR verabschiedete Dachstrategie. Dabei handelt es sich um die erste von insgesamt drei Komponenten einer Föderalen Digitalstrategie für die Verwaltung (wir berichteten). Das in der Dachstrategie enthaltene Zukunftsbild der Verwaltung mit den rahmengebenden Leitlinien setze die Klammer für alle Aktivitäten und Beschlüsse des IT-Planungsrats.
2024 wurden außerdem die 2022 beschlossenen strategischen Schwerpunktthemen Digitale Infrastruktur in den strategischen Prozess integriert und mit Personal und Budget aus den Organisationsmitteln der FITKO ausgestattet. Mit den so gestützten Arbeitsstrukturen seien jene Zielbilder erarbeitet worden, die in der vergangenen Sitzung des IT-Planungsrats beschlossen wurden (wir berichteten).
Deutsche Verwaltungscloud und EfA-Finanzierung
Weitreichende Marker habe das Gremium auch mit seinen Beschlüssen zur Aufnahme der Deutschen Verwaltungscloud (DVC) zum 1. April 2025 in das Produktmanagement der FITKO (wir berichteten) sowie der gemeinsamen Einer-für-Alle(EfA)-Finanzierung gesetzt. Bei der DVC legte der IT-Planungsrat 2024 den Fokus auf die Pilotierung des Cloud-Services-Portals (CSP). Mit diesem erhalten Verwaltungsentscheider eine Übersicht von direkt nutzbaren Cloudinfrastrukturen und -diensten, ohne einen ressourcenbindenden Beschaffungsprozess absolvieren zu müssen. Der Beschluss zur gemeinsamen EfA-Finanzierung sicherte 2024 die Übernahme der Betriebskosten für Fokusleistungen sowie Leistungen im besonderen föderalen Interesse (wir berichteten). Dies hat laut FITKO den nachnutzenden Ländern und Kommunen finanzielle Planungssicherheit gegeben.
Gremien, Arbeits- und Projektgruppen berichten
Einen positiven Effekt für die Bürgerinnen und Bürger habe der 2024 gefasste Beschluss zur Entwicklung der Zielarchitektur für Kommunikations- und Postfachlösungen. Sie schaffe die Basis für eine reibungslose Kommunikation zwischen antragstellenden Privatpersonen und Unternehmen mit der Verwaltung über ein einheitliches Nutzerkonto.
Das Gremium hat des Weiteren den Weg für den Staatsvertrag National Once Only Technical System (NOOTS) geebnet und somit eine wesentliche Voraussetzung für die technische Umsetzung des Kernsystems der Registermodernisierung geschaffen (wir berichteten).
Erstmals kommen im Jahresbericht Gremien, Arbeitsgruppen und Projektgruppen des IT-Planungsrats zu Wort. Dies soll das komplexe Zusammenwirken der föderalen Gremienstruktur rund um die fachliche und organisatorische Vorbereitung von Entscheidungsgrundlagen zeigen. Neben dem neu eingerichteten Föderalen IT-Standardisierungsboard, einem Gremium, in dem erstmals privatwirtschaftliche Akteure bei IT-Standardisierungsfragen eingebunden werden (wir berichteten), berichten unter anderem das Föderale IT-Architekturboard sowie die Arbeitsgruppen der strategischen Schwerpunktthemen.
FITKO bringt Reorganisation voran
Für die FITKO stand 2024 ihre weitere Reorganisation im Fokus. Vor allem der Aufbau einer querschnittlich wirkenden Abteilung für Auftragsklärung, Controlling und Kapazitätsmanagement stehe hier im Zentrum. Eine weitere Grundlage sei mit dem von der FITKO entwickelten und nun verabschiedeten Produktmanagement-Modell gelegt worden, das eine systematische Steuerung der aktuell 15 Produkte ermögliche. Der Bericht bietet einen Überblick über das Produktportfolio des IT-Planungsrats und führt zentrale Kennzahlen auf. „Das Ziel der Reorganisation in der FITKO ist es, den IT-Planungsrat in die Lage zu versetzen, sein in der föderalen Digitalstrategie definiertes Wirkungsziel zu erreichen: bedienungsfreundliche und sichere föderale Verwaltungsanwendungen, die den Alltag für Wirtschaft, Bürgerinnen, Bürger und Verwaltungsangestellte spürbar erleichtern“, erklärt FITKO-Präsident André Göbel.
Im Bereich IT-Architektur und IT-Standardisierung kartierte die FITKO in Abstimmung mit den zuständigen Fachgremien die aktuelle IT-Architektur- und IT-Standardisierungslandschaft, heißt es in dem Jahresrückblick. Beim Föderalen Architekturmanagement habe die Initiierung einer Föderalen Referenzarchitektur für Digitale Verwaltungsleistungen im Mittelpunkt gestanden. Im Bereich IT-Standardisierung habe die FITKO die Durchführung einer Ist-Analyse der IT-Standards unterstützt. Ziel sei es, dem IT-Planungsrat konkrete Empfehlungen für die Entwicklung einer einheitlichen Deutschland-Architektur zu geben.
2025 im Blick
Unter dem Vorsitz von Mecklenburg-Vorpommern steht für die FITKO und den IT-PLR im Jahr 2025 die Fortführung der Strategiearbeit im Mittelpunkt. Hier liege der Fokus auf der Zusammenarbeit mit den Fachministerkonferenzen. Wesentlich werde auch die Einbindung der Kommunen und die Einbindung der strategischen Ziele im Portfoliomanagement des IT-Planungsrats sein (wir berichteten).
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