BürokratieabbauGesetz nur als erster Schritt

Das Bürokratieentlastungsgesetz schöpft die Potenziale der Digitalisierung bei Weitem nicht aus, kritisiert der Verband Bitkom.
(Bildquelle: DALL-E/K21 media GmbH)
Das Bundeskabinett hat heute (13. März 2024) den Weg für das Vierte Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV) freigemacht. Dieses soll Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Verwaltung um eine Milliarde Euro jährlich entlasten. Lutz Goebel, Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats (NKR), sieht in dem Gesetz einen wichtigen Schritt, mahnt aber, dass es nur der Anfang sein kann: „Das BEG IV ist ein wichtiger Beitrag zum Bürokratieabbau. Diesem Auftakt müssen nun weitere ambitionierte Initiativen folgen.“
NKR für schärfere One-in-one-out-Regel
Der NKR empfiehlt eine Verschärfung der One-in-one-out-Regel, um Bürokratie effektiver zu begrenzen, und schlägt vor, auch den Umstellungsaufwand sowie den europarechtlichen Aufwand in die Bilanzierung einzubeziehen. Erhebliches Entlastungspotenzial sieht der NKR auch in den Vorschlägen aus der Verbändeanhörung 2023. Mehr als die Hälfte der rund 450 eingereichten Vorschläge seien noch nicht aufgegriffen worden oder befänden sich noch in der Prüfung. Goebel betont, wie wichtig es sei, konkrete Vorschläge aus der Praxis in künftigen Bürokratieentlastungsgesetzen zu berücksichtigen, um die Belastungen für alle Beteiligten spürbar zu reduzieren.
Gesetz ist kein Befreiungsschlag
Nach Ansicht des Digitalverbands Bitkom schöpft das Gesetz das Potenzial der Digitalisierung bei Weitem nicht aus. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sagt: „Es verpasst die Chance auf einen echten Befreiungsschlag.“ Insbesondere die fortbestehende Notwendigkeit von handschriftlichen Unterschriften und Papierdokumenten wird als großes Hindernis für die Digitalisierung gesehen. Ebenso kritisiert Rohleder die technischen Hürden, die beispielsweise bei der Akzeptanz digitaler Signaturen für Arbeitsverträge bestehen.
Der Bitkom fordert eine konsequentere Digitalisierung der Verwaltung, wie die bundesweite Einführung des Unternehmenskontos und die Vernetzung von Daten in verschiedenen Registern, um Doppelarbeit und unnötige Kosten zu vermeiden. Zudem wird die Rücknahme der Kürzungen, insbesondere bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, als notwendig erachtet. „Ausgaben für die Digitalisierung der Verwaltung sind lohnende Investitionen in die Zukunft“, betont Rohleder.
NKR-Stellungnahmen
Digitalministerkonferenz 2025: Impulse für die digitale Zukunft
[15.05.2025] Auf der 3. Digitalministerkonferenz wurden unter anderem Beschlüsse gefasst, um die digitale Souveränität in Europa zu stärken. Im Fokus standen außerdem die Weiterentwicklung der politischen Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Auswirkungen von KI auf Demokratie und Meinungsbildung. mehr...
IT-Planungsrat: Erfolgreiche Klausurtagung
[14.05.2025] Bei seiner Klausurtagung in Mecklenburg-Vorpommern diskutierte der IT-Planungsrat wichtige Weichenstellungen in der Verwaltungsdigitalisierung und Staatsmodernisierung. Im Fokus standen die Registermodernisierung und die Weiterentwicklung der Deutschland-Architektur. mehr...
Schleswig-Holstein/Dänemark: Digitale Souveränität in Europa stärken
[13.05.2025] Schleswig-Holstein verfolgt als erstes Bundesland eine Open-Source-Strategie, um digitale Abhängigkeiten in der Landesverwaltung konsequent zu reduzieren. Digitalminister Dirk Schrödter war nun nach Dänemark eingeladen, um vor dem Parlament über den Weg seines Landes in die digitale Souveränität zu sprechen. mehr...
Thüringen: Erste Sitzung des Digitalbeirats
[12.05.2025] Thüringen hat seinen neuen Digitalbeirat offiziell eingesetzt. Er soll die Landesregierung als fachkundiges und unabhängiges Gremium beraten. Zum Auftakt ging es vor allem um digitale Souveränität. mehr...
BMDV/BMDS: Digitalministerium nimmt Arbeit auf
[09.05.2025] Mit Karsten Wildberger als Digitalminister nimmt das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung die Arbeit auf. Es bündelt die Zuständigkeiten aus bisher sechs Ressorts. Wildberger setzt auf Pragmatismus und zügige Umsetzung. mehr...
Berlin: Ernüchternde Bilanz zum Open-Source-Kompetenzzentrum
[02.05.2025] Bei einer Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus zur Entwicklung des Open-Source-Kompetenzzentrums kritisierte die OSBA die bislang schleppende Umsetzung. Ein klares politisches Bekenntnis für Open Source fehle bis heute – ebenso wie die entsprechende Strategie. mehr...
Politik: Karsten Wildberger wird Digitalminister
[29.04.2025] Die Union setzt mit Karsten Wildberger als Digitalminister auf einen erfahrenen Manager. Verbände fordern nun rasch Klarheit über Kompetenzen und Ressourcen des neuen Ressorts. mehr...
Sachsen: Ziele des Koalitionsvertrags begrüßt
[16.04.2025] Sachsen unterstützt die im neuen Koalitionsvertrag umrissenen digitalpolitischen Vorhaben – darunter antragslose Verwaltungsleistungen, die DeutschlandID und zentrale IT-Kompetenzen des Bundes. Auch eine Grundgesetzänderung hält das Land für notwendig. mehr...
IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024
[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...
Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen
[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...
IT-Planungsrat: Fachkongress „Digitalisierung – einfach machen“
[08.04.2025] Der 13. Fachkongress des IT-Planungsrats wurde in diesem Jahr von Niedersachsen ausgerichtet. Mehr als 700 Teilnehmende aus der Verwaltung waren vor Ort in Hannover. Auch das BMI war in diversen Sessions mit dabei. mehr...
Bund: Bericht zum Bürokratieabbau
[08.04.2025] Die Bundesregierung hat ihren Bericht zum Bürokratieabbau 2022/2023 vorgelegt. Er enthält auch eine Bilanz zu den Meseberger Beschlüssen und der Bürokratieentlastungsverordnung für Unternehmen und Bürger. mehr...
Hessen: CIO und CISO neu besetzt
[07.04.2025] Louisa Solonar-Unterasinger übernimmt in Hessen das Amt der CIO, Ralf Stettner kehrt als CISO ins Innenministerium zurück. Die Landesregierung besetzt damit zwei zentrale Positionen für IT-Steuerung und Informationssicherheit neu. mehr...
OSBA: Luft nach oben bei Open Source
[02.04.2025] Die Open Source Business Alliance sieht im Entwurf der Koalitionsarbeitsgruppe zur Digitalpolitik Nachbesserungsbedarf. Besonders beim Thema Open Source fehle es an klaren Zielvorgaben, auch Angaben zu einem zentralisierten Digitalbudget fehlten bisher. mehr...
Digitalministerkonferenz der Länder: Digitale Agenda verabschiedet
[01.04.2025] Die Digitalministerkonferenz der Länder hat eine gemeinsame Agenda zur digitalen Zukunft beschlossen. Im Fokus stehen klare Zuständigkeiten in der Verwaltung, der Einsatz von KI, digitale Unabhängigkeit und der Breitbandausbau. mehr...