BMDVMonitoring für die Digitalstrategie

[05.12.2022] Das BMDV will die Umsetzung der Digitalstrategie durch ein umfassendes Monitoring begleiten. Wichtige Elemente sind ein Beirat, eine Projektdatenbank für Zuständigkeiten und Fortschritte und ein wissenschaftliches Begleitprojekt, das Kriterien zur Wirkungsmessung entwickelt.

Ein vom Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing, eingesetzter Beirat soll künftig die Bundesministerien bei der Umsetzung der Digitalstrategie der Bundesregierung (wir berichteten) unterstützen. Der neu gegründete „Beirat Digitalstrategie Deutschland“ ist Teil eines noch umfassenderen Monitorings der Digitalstrategie unter Leitung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Mit dessen Hilfe sollen die Umsetzung der Digitalstrategie unterstützt und Fortschritte gemessen und sichtbar gemacht werden, so das BMDV in einer Pressemeldung. Auf diese Weise könne bei Bedarf kurzfristig nachgesteuert und gegenseitige Unterstützung geleistet werden. Wissing ist es laut eigener Aussage wichtig, dass die Bundesregierung ihre Digitalaufgaben gemeinsam, vertrauensvoll und agil lösen kann.

Ressorts sollen sich stärker vernetzen

Das Monitoring zur Digitalstrategie Deutschland basiert auf drei sich ergänzenden Säulen: dem Beirat, einer Datenbank und einer Wirkungsmessung. Der „Beirat Digitalstrategie Deutschland“ ist mit 19 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft besetzt. In jeder der geplanten zehn jährlichen Beiratssitzungen sollen jeweils zwei Leuchtturmprojekte der Digitalstrategie diskutiert werden. Vom Beirat aus sollen externe Impulse aus den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen in die Ministerien gelangen.
Alle in der Digitalstrategie genannten 135 Zielvorgaben unterliegen einem quantitativen Monitoring, um den Ressorts einen Überblick über die erzielten Fortschritte zu geben. Bis Anfang 2023 soll dazu eine Datenbank aufgebaut werden, die von den Ressorts eigenverantwortlich gepflegt werden soll. Daneben soll die Datenbank auch eine stärkere ressortübergreifende Vernetzung und einen besseren Wissensaustausch ermöglichen. Der Projektfortschritt aus dem qualitativen Monitoring soll zudem regelmäßig online unter digitalstrategie-deutschland.de veröffentlicht werden.

Wirkungsmessung auf wissenschaftlicher Basis

Eine ergebnisorientierte Wirkungsmessung der Digitalstrategie soll im Rahmen eines BMDV-geförderten Forschungsvorhabens des Thinktanks „Agora Digitale Transformation“ erfolgen. Zunächst soll dabei ein Leitfaden für die Implementierung von Wirkungsanalysen politischer Maßnahmen erarbeitet und voraussichtlich Ende 2023 vorgestellt werden. Auf dieser Grundlage soll dann eine Wirkungsmessung für ausgewählte Maßnahmen der Digitalstrategie umgesetzt werden. Auf diese Weise werde die Digitalstrategie „zum Modell für die praktische Umsetzung von Wirksamkeitsmessung“ und leiste so „einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung evidenzbasierter Politik in einem lernenden digitalen Staat“, so das BMDV.
Auf der Grundlage der Daten des Monitorings sollen die Umsetzungsfortschritte der Ressorts halbjährlich auf Staatssekretärsebene unter Vorsitz des BMDV diskutiert werden. Dort könne bei Bedarf auch über eventuelle Anpassungen der Strategie entschieden werden.



Stichwörter: Politik, BMDV, Digitalstrategie


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
viele Personen sitzen an einem langen Tisch in U-Form

Hamburg: Zukunftsprojekte schneller umsetzen

[10.09.2025] Planungs- und Genehmigungsverfahren für Modernisierungsvorhaben müssen in Deutschland beschleunigt und vereinfacht werden. Wie das gelingen kann, darüber hat sich die Freie und Hansestadt Hamburg nun mit dem Bund beraten. mehr...

Eingangstür des ITDZ Berlin

Berlin: Neues Finanzmodell für das ITDZ

[08.09.2025] Der Berliner Senat will mit einer Gesetzesänderung dem ITDZ Berlin mehr Planungssicherheit geben. Künftig soll der zentrale IT-Dienstleister Rücklagen für Investitionen bilden können; zugleich erhält der Verwaltungsrat mehr Kontrolle über die Preisgestaltung. mehr...

Digitale Souveränität: Gipfel als Signal für Zusammenarbeit in Europa

[03.09.2025] Das deutsche und das französische Digitalministerium laden im November zu einem europäischen Treffen in Berlin ein. Im Mittelpunkt steht die digitale Souveränität. Das Zusammentreffen soll den Austausch fördern, wie Innovationen und digitale Kompetenzen Europas Zukunft sichern können. mehr...

Porträtaufnahme von Fabian Mehring

Bayern: Pilotkooperation mit dem Bund

[01.09.2025] Bayern und der Bund wollen im Herbst eine Pilotkooperation mit mehreren gemeinsamen Projekten starten. Die Schwerpunkte werden dabei die Digitalisierung der Verwaltung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) sein. mehr...

Niedersachsenross (steigendes weißes Pferd) aus sich überlappenden Glasplatten als Wanddekoration im Niedersächsischen Landtag.

Niedersachsen: Innenministerium bündelt Digitalpolitik

[29.08.2025] Ab September 2025 erhält Niedersachsen erstmals eine Digitalisierungsstaatssekretärin: Anke Pörksen soll im Innenministerium Kompetenzen bündeln, den OZG-Ausbau vorantreiben und die neue Digitalstrategie mit dem Prinzip Digital First in allen Ressorts verankern. mehr...

Blick von oben auf Asphalt, darauf mit Kreide das Wort "Start, An der unteren Bildkante sieht man die Spitzen von zwei Sneakern.

BMWE: Erste Schritte zu einer Start-up-Strategie

[20.08.2025] Mit einer neuen Strategie sollen die Rahmenbedingungen für Start-ups und Scale-ups in Deutschland verbessert werden. Das BMWE hat dazu nun einen Online-Beteiligungsprozess gestartet, der sich vor allem an die Start-Up-Community richtet. mehr...

Peter H. Ganten – CEO Univention und Vorstandsvorsitzender der Open Source Business Alliance

OSBA: Bund tut zu wenig für Open Source

[19.08.2025] Eine erkennbare strategische Ausrichtung der Bundesregierung auf Open Source Software ist in den ersten 100 Tagen im Amt ausgeblieben, bemängelt die Open Source Business Alliance (OSBA). Zudem blieben zentrale Projekte wie ZenDiS oder openDesk nur gering finanziert. mehr...

BMDS: Das neue Ministerium organisiert sich

[18.08.2025] Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung hat ein neues Organigramm veröffentlicht, in dem Leitungen und Zuständigkeiten festgelegt sind. Querschnittsaufgaben werden in einer Serviceabteilung gebündelt. Auch ein endgültiger Standort wurde gefunden. mehr...

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger, im Schatten unter Bäumen, im Hintergrund ein Kanal.

BMDS: Viel Fortschritt in 100 Tagen

[15.08.2025] Das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll Digital- und Modernisierungsprojekte bündeln und schneller vorantreiben. In einer ersten Bilanz meldet das Ministerium Fortschritte beim Aufbau der eigenen Organisation und bei zentralen Vorhaben. mehr...

Große, nüchterner Raum mit U-förmiger Tischanordnung, an der Menschen in Anzügen sitzen.

Thüringen: Digitalkabinett startet Digitaloffensive

[14.08.2025] Das neue Digitalkabinett Thüringens hat bei seinem ersten Treffen einen Praxis- und Digitalcheck auf Open-Source-Low-Code-Basis, klare Regeln für generative KI und eine Thüringen-App angekündigt. Zudem soll der Zuständigkeitsfinder alle Verwaltungsleistungen bündeln. mehr...

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter hat die neue Digitalstrategie für Schleswig-Holstein in Kiel vorgestellt.

Schleswig-Holstein: Impulspapier zum Deutschland-Stack

[14.08.2025] Schleswig-Holstein legt ein Impulspapier zum Deutschland-Stack vor und will gemeinsam mit dem Bund offene Standards, zentrale Basisdienste und dezentrale Fachlösungen für Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger entwickeln. mehr...

Eine Reihe von Flaggenmasten mit EU-Flaggen vor einer modernen Fassade.

Bitkom: Digitale Verwaltung im EU-Vergleich weit hinten

[13.08.2025] Der Bitkom hat seinen aktuellen DESI-Index vorgelegt, der EU-weit Daten zur Digitalisierung auswertet. Deutschland klettert demnach um zwei Plätze auf Rang 14, bleibt aber leicht unter dem Durchschnitt. In der digitalen Verwaltung liegt die Bundesrepublik mit Platz 21 weit hinten. mehr...

Porträt von Lydia Hüskens, mit verschränkten Armen im dunklen Blazer vor einer braunen Wand stehend

Sachsen-Anhalt: Digitalstrategie 2030 zeigt Wirkung

[08.08.2025] Sachsen-Anhalt meldet im vierten CIO-Bericht deutliche Fortschritten bei der Digitalisierung: Über 200 Onlinedienste sind inzwischen verfügbar, zahlreiche Ziele der Digitalstrategie werden umgesetzt, Breitband- und 5G-Netze wachsen weiter, sichere und effiziente Behördenarbeitsplätze entstehen. mehr...

Porträt des NKR-Vorsitzenden Lutz Goebel vor dunklem Hintergrund.

NKR/Bund: Staatssekretärsausschuss mit erweiterten Aufgaben

[05.08.2025] Mit erweitertem Mandat soll der Staatssekretärsausschuss für Bürokratieabbau künftig auch zentrale Aufgaben der Staatsmodernisierung übernehmen. NKR-Chef Lutz Goebel begrüßt den Schritt, mahnt aber rasche Umsetzung konkreter Strukturreformen und Fortschritte beim BMDS an. mehr...

Eine rote Flagge mit weißem Kreuz (Dänemark-Flagge) weht vor blauem Himmel von rechts nach links.

Open-Source-Transformation: Von Dänemark lernen

[04.08.2025] Die öffentliche Verwaltung Dänemarks will auf Open Source Software umsteigen, um die digitale Souveränität zu schützen. Treiber ist die Sorge vor geopolitischen Abhängigkeiten. Erste konkrete Schritte kommen aus Kopenhagen, Aarhus und dem Digitalministerium. Die OSBA berichtet. mehr...