Baden-WürttembergVerwaltung agil transformieren

[05.07.2023] Der baden-württembergische Masterplan für die Verwaltungstransformation sieht auch eine Serie kurzer Pilotprojekte vor, bei denen statt langer Planung ein direktes Erproben und die Umsetzung im Fokus stehen. Nun wurden die ersten Piloten abgeschlossen und ausgewertet.

Mit seinem agilen Masterplan für die Transformation der Verwaltung will das Land Baden-Württemberg die Kultur, Arbeitsweise und Organisation innerhalb der Verwaltung grundlegend modernisieren (wir berichteten). In so genannten Transformationspiloten – kurzen, dreimonatigen Pilotprojekten – testen die Ministerien neue Ansätze und Lösungen. „Statt langer Planung ist direktes Erproben und Umsetzen angesagt. Ausprobieren und Scheitern sind ausdrücklich erlaubt“, umreißt der Koordinator der Landesregierung für Verwaltungsmodernisierung, Florian Stegmann, die Herangehensweise. Erweist sich ein Ansatz als erfolgreich, wird er für die gesamte Landesverwaltung empfohlen und als großes Transformationsprojekt ausgerollt. Erweist sich ein Ansatz als weniger zielführend, kann die Richtung schnell angepasst werden.
Nun hat die Landesregierung Baden-Württemberg die erste Runde der 23 Transformationspiloten abgeschlossen; die Auswertung ist jetzt verfügbar. Demnach wurden zwei der Transformationspiloten als Best Practice eingestuft, sechs Projekte gehen in eine weitere Runde, elf Projekte werden größer ausgerollt und vier Projekte verschoben beziehungsweise nicht weiterverfolgt. Insgesamt habe sich der Ansatz bewährt, so Stegmanns Fazit. Im Herbst 2023 soll die zweite Runde der Transformationspiloten beginnen.

Neue Lernkultur in der Verwaltung

Ein Beispiel für die Transformationspiloten ist der Pilot „BürgerInnen und Behörden mit Künstlicher Intelligenz (KI) entlasten“. Können Luftbilder automatisch ausgewertet werden, um Veränderungen an Gebäuden zu erkennen? Statt direkt ein teures KI-Großprojekt aufzusetzen, hat der Transformationspilot erprobt, ob eine automatische Auswertung funktioniert und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind. Dieses Wissen kann die Landesverwaltung nun für mögliche weitere, größere KI-Projekte nutzen.
Ein weiterer Baustein der ersten Pilotphase waren Tests zum selbstorganisiertem Arbeiten. Der „Start-up-Bauhof Herrenberg“ arbeitet seit einigen Jahren ohne Meister. Die Mitarbeitenden organisieren sich selbst und bekommen das Meistergehalt als Bonus ausgezahlt. Dieses Best-Practice-Beispiel aus einer Kommune hat drei Teams in den Landesministerien inspiriert. Sie haben erprobt, wie Selbstorganisation in der Landesverwaltung funktionieren kann. Ein Team konnte mit Methoden der Selbstorganisation die Zufriedenheit deutlich steigern. Die Qualität der Arbeitsergebnisse ist seitdem gestiegen. Zwei Teams wollten Selbstorganisation auch organisatorisch verankern und sind „erfolgreich gescheitert“. Sie haben entschieden, den Ansatz Selbstorganisation vorerst nicht weiter zu verfolgen. „Die gesammelten Erkenntnisse sind von großem Wert, um das Thema Selbstorganisation für die Verwaltung weiterzuentwickeln. Das ist genau die Lernkultur, die auch erfolgreiche Wirtschaftsunternehmen auszeichnet“, so Stegmann.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Bundesdigitalminister Karsten Wildberger, im Schatten unter Bäumen, im Hintergrund ein Kanal.

BMDS: Viel Fortschritt in 100 Tagen

[15.08.2025] Das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll Digital- und Modernisierungsprojekte bündeln und schneller vorantreiben. In einer ersten Bilanz meldet das Ministerium Fortschritte beim Aufbau der eigenen Organisation und bei zentralen Vorhaben. mehr...

Große, nüchterner Raum mit U-förmiger Tischanordnung, an der Menschen in Anzügen sitzen.

Thüringen: Digitalkabinett startet Digitaloffensive

[14.08.2025] Das neue Digitalkabinett Thüringens hat bei seinem ersten Treffen einen Praxis- und Digitalcheck auf Open-Source-Low-Code-Basis, klare Regeln für generative KI und eine Thüringen-App angekündigt. Zudem soll der Zuständigkeitsfinder alle Verwaltungsleistungen bündeln. mehr...

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter hat die neue Digitalstrategie für Schleswig-Holstein in Kiel vorgestellt.

Schleswig-Holstein: Impulspapier zum Deutschland-Stack

[14.08.2025] Schleswig-Holstein legt ein Impulspapier zum Deutschland-Stack vor und will gemeinsam mit dem Bund offene Standards, zentrale Basisdienste und dezentrale Fachlösungen für Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger entwickeln. mehr...

Eine Reihe von Flaggenmasten mit EU-Flaggen vor einer modernen Fassade.

Bitkom: Digitale Verwaltung im EU-Vergleich weit hinten

[13.08.2025] Der Bitkom hat seinen aktuellen DESI-Index vorgelegt, der EU-weit Daten zur Digitalisierung auswertet. Deutschland klettert demnach um zwei Plätze auf Rang 14, bleibt aber leicht unter dem Durchschnitt. In der digitalen Verwaltung liegt die Bundesrepublik mit Platz 21 weit hinten. mehr...

Porträt von Lydia Hüskens, mit verschränkten Armen im dunklen Blazer vor einer braunen Wand stehend

Sachsen-Anhalt: Digitalstrategie 2030 zeigt Wirkung

[08.08.2025] Sachsen-Anhalt meldet im vierten CIO-Bericht deutliche Fortschritten bei der Digitalisierung: Über 200 Onlinedienste sind inzwischen verfügbar, zahlreiche Ziele der Digitalstrategie werden umgesetzt, Breitband- und 5G-Netze wachsen weiter, sichere und effiziente Behördenarbeitsplätze entstehen. mehr...

Porträt des NKR-Vorsitzenden Lutz Goebel vor dunklem Hintergrund.

NKR/Bund: Staatssekretärsausschuss mit erweiterten Aufgaben

[05.08.2025] Mit erweitertem Mandat soll der Staatssekretärsausschuss für Bürokratieabbau künftig auch zentrale Aufgaben der Staatsmodernisierung übernehmen. NKR-Chef Lutz Goebel begrüßt den Schritt, mahnt aber rasche Umsetzung konkreter Strukturreformen und Fortschritte beim BMDS an. mehr...

Eine rote Flagge mit weißem Kreuz (Dänemark-Flagge) weht vor blauem Himmel von rechts nach links.

Open-Source-Transformation: Von Dänemark lernen

[04.08.2025] Die öffentliche Verwaltung Dänemarks will auf Open Source Software umsteigen, um die digitale Souveränität zu schützen. Treiber ist die Sorge vor geopolitischen Abhängigkeiten. Erste konkrete Schritte kommen aus Kopenhagen, Aarhus und dem Digitalministerium. Die OSBA berichtet. mehr...

Porträt von Finanzminister Heiko Geue

IT-Planungsrat: Neuer Vorsitz

[25.07.2025] In Mecklenburg-Vorpommern verändern sich die Zuständigkeiten bei der Verwaltungsdigitalisierung. Diese liegen ab sofort beim Finanzministerium. Damit einher geht auch ein Wechsel beim Vorsitz des IT-Planungsrates: Auf Staatsekretärin Ina-Maria Ulbrich folgt Heiko Geue, Finanzminister des Landes. mehr...

Personen auf einer Bühne, im Vordergrund sieht man Sitzreihen mit Publikum.

Abschlussbericht: Wie kann die Staatsreform gelingen?

[16.07.2025] Die Initiative für einen handlungsfähigen Staat hat ihren Abschlussbericht an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben. Viele ihrer Vorschläge finden sich im Koalitionsvertrag wieder. Die Initiatoren fordern nun eine zügige Umsetzung – auch durch neue Wege wie Modellkommunen. mehr...

Mitglieder der neuen Steuerungsgruppe NOOTS

Registermodernisierung: Operative Phase startet

[15.07.2025] Die Umsetzungsorganisation und die Steuerungsgruppe NOOTS (Nationales Once-Only Technical System) haben jetzt ihre Arbeit aufgenommen. Die Umsetzung der Registermodernisierung geht damit in die nächste Phase. mehr...

Porträtfoto Dörte Schall

Rheinland-Pfalz: Digitalministerin Schall ein Jahr im Amt

[15.07.2025] Die rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Dörte Schall, hat ein Jahr nach Amtsantritt eine positive Zwischenbilanz gezogen. mehr...

Gruppenfoto lächelnder, sommerlich gekleideter menschen Mvor einem BMDS-Aufsteller.

IT-Planungsrat: Neue Aufgabenorganisation von Bund, Ländern und Kommunen

[14.07.2025] Die Föderale Digitalstrategie will die Verwaltungsdigitalisierung voranbringen – unter anderem durch eine Neuordnung der Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Bei einem ebenenübergreifenden Treffen standen Kfz-Anmeldung und Einkommensprüfung im Fokus. mehr...

Handshake zwischen Digitalminister Wildberger und D21-CEO Müller.

eGovernment Monitor 2025: Bereit für eine rein digitale Verwaltung

[07.07.2025] Die ersten Ergebnisse aus dem eGovernment Monitor 2025 liegen vor. Demnach befürworten zwei Drittel der Deutschen die Vorstellung, dass alle Verwaltungsleistungen bis 2030 ausschließlich digital verfügbar seien. Digitalminister Wildberger versteht die Ergebnisse als klares Signal. mehr...

Rheinland-Pfalz: Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke

[03.07.2025] Das Land Rheinland-Pfalz hat die Ausweitung der EfA-Fertigungsstrecke zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes auf Kommunen beschlossen. Diese sollen so noch leichter digitale Services für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen bereitstellen können. mehr...

eGovernment Benchmark 2025: Behördendienste werden digitaler

[02.07.2025] Zur Halbzeit der Digitalen Dekade 2030 der Europäischen Union zeigt der diesjährige eGovernment Benchmark von Capgemini zwar eine hohe Dynamik bei der Digitalisierung von Behördendiensten auf. Insbesondere bei der Barrierefreiheit der Services und bei Diensten für grenzüberschreitender Nutzer sieht die Studie jedoch weiteren Verbesserungsbedarf. mehr...