BKG/BMISpionage als Motiv für Cyberangriff

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie im Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums stellt unter anderem aktuelle, amtliche Geodaten für das gesamte Bundesgebiet bereit.
(Bildquelle: BKG)
Ende 2021 wurde das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) – Deutschlands zentrale Behörde für Geo-Informationen – Ziel eines schweren Cyberangriffs. Nun liegt die umfassende Auswertung des Vorfalls vor. Demnach, so meldet jetzt das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), habe die Bundesregierung nach umfassenden Analysen und Ermittlungen der Sicherheitsbehörden die Verantwortung für den Angriff staatlichen chinesischen Akteuren zugeordnet. Die chinesischen Cyberakteure haben nach den Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden das Netzwerk des BKG zu Spionagezwecken infiltriert. Dabei kompromittierten die Angreifer Endgeräte von Privatpersonen und Unternehmen, um diese für ihren Angriff zu nutzen. Eine Rolle spielte dabei vor allem die Nutzung so genannter Verschleierungsnetzwerke. Insbesondere das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hatten seinerzeit das BKG bei der Bewältigung des Cyberangriffs unterstützt. Die Federführung für dieses nationale Attribuierungsverfahren lag beim Auswärtigen Amt, unterstützt von den Sicherheitsbehörden.
Cybersicherheitsniveau erhöht
Dieser chinesische Cyberangriff richtete sich gegen eine Bundesbehörde, die, so das BMI, eine wichtige Funktion für eine Vielzahl staatlicher und privatwirtschaftlicher Einrichtungen, auch im Bereich der Kritischen Infrastrukturen, wahrnimmt. „Dieser schwere Cyberangriff auf eine Bundesbehörde zeigt, wie groß die Gefahr durch chinesische Cyberattacken und Spionage ist. Die Bundesregierung verurteilt diesen Cyberangriff staatlich gesteuerter chinesischer Akteure auf das Schärfste. Wir fordern China auf, derartige Cyberattacken zu unterlassen und zu unterbinden“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. „Diese Cyberangriffe bedrohen die digitale Souveränität Deutschlands und Europas. Wir stellen uns diesen Bedrohungen daher entschieden entgegen und haben den Schutz stark erhöht“, so Faeser weiter, die auch auf das jüngst verabschiedete NIS2-Umsetzungsgesetz verwies, welches dazu beitragen soll, die Cybersicherheit weiter zu erhöhen. Die Aufklärung des Cyberangriffs auf das BKG sei das Ergebnis der hervorragenden, eng vernetzten Arbeit der bundesdeutschen Sicherheitsbehörden, betonte Faeser.
Aktuelle Gefährdungslage
Im Rahmen der Untersuchungen wurde festgestellt, dass ein Netzbereich des BKG kompromittiert wurde. Weitere Schadsoftware konnte auf den Systemen des BKG nicht festgestellt werden. Ein Wiederaufbau des Netzwerks ist unter Beachtung der Empfehlungen des BSI erfolgt. Es gilt als gesichert, dass der Akteur erfolgreich aus den Netzen des BKG ausgeschlossen werden konnte. Das BKG hat nach diesem Cyberangriff ein umfangreiches Bündel von Maßnahmen ergriffen und konnte so sein Informationssicherheitsniveau deutlich verbessern. Das betrifft unter anderem die Protokollierung und Detektion sicherheitsrelevanter Ereignisse, das IT-Risikomanagement und die Mitarbeiter-Sensibilisierung.
Wie das BMI berichtet, verübten im Jahr 2023 mutmaßlich staatliche oder staatlich gesteuerte chinesische Cyberakteure gezielt Cyberangriffe auf Unternehmen, Behörden und Privatpersonen sowie auch gegen politische Institutionen. Damit sollten Informationen über politische Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse sowie Positionen der Bundesregierung zu Fragen der deutschen und europäischen Außenpolitik mit Auswirkungen auf den chinesischen Staat erlangt werden. Auch wurde seit Beginn 2023 eine Reihe von technisch hochversierten Cyberangriffen gegen verschiedene IT-Dienstleistungsunternehmen festgestellt, die schwerpunktmäßig in der Betreuung von Behördennetzwerken tätig sind. Die Sicherheitsbehörden erwarten eine weitere Intensivierung der staatlich betriebenen Spionage- und Einflussnahmeaktivitäten durch China. Cyberaktionen dürften auch zukünftig hochprofessionell und mit enormem Ressourcenaufwand umgesetzt werden, so das BMI.
Baden-Württemberg: CSBW erweitert Schulungsangebot
[28.10.2025] Die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg unterstützt den öffentlichen Sektor mit Schulungen dabei, Wissen aufzubauen und aktuell zu halten. Nun gibt es neue Lerninhalte in den Bereichen Krisenkommunikation und Künstliche Intelligenz. mehr...
Materna Virtual Solution: iOS Files App in TrustDok integriert
[24.10.2025] Das Unternehmen Materna Virtual Solution integriert die iOS Files App in TrustDok und erhält die Einsatzerlaubnis des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). mehr...
BSI/LSI: Bund-Länder-Team für Cybersicherheit
[08.10.2025] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und das bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vertiefen ihre Zusammenarbeit. Vereinbart sind regelmäßige Leitungstreffen, Fachhospitationen und Erfahrungsaustausch zu KI- und Cloud-Sicherheit. mehr...
NCP / Rohde & Schwarz: Partnerschaft für sicheren Behörden-Laptop
[02.10.2025] Die Unternehmen NCP, Rohde & Schwarz und HP wollen den digitalen Arbeitsplatz sicherer machen. Herzstück ist die HP Sure Station, die jetzt im Rahmen der Smart Country Convention vorgestellt wurde. Das Notebook erfüllt hohe Sicherheitsstandards und wurde speziell für den Einsatz in Behörden und sensiblen Bereichen entwickelt. mehr...
Auswärtiges Amt/ZenDiS: Containerhärtung auf openCode
[29.09.2025] Damit Software-Container in einer Cloud sicher sind, müssen sie kontinuierlich gehärtet werden. Das geschieht meist ressourcenintensiv durch die jeweilig Einsetzenden. Auf openCode startet ein neues Projekt, dass diese Aufgabe vereinfachen will – zunächst für openDesk und PLAIN. Mitstreiter werden gesucht. mehr...
KRITIS-Dachgesetz: Bitkom fürchtet Rechtsunsicherheit
[11.09.2025] Der Branchenverband Bitkom sieht das jetzt beschlossene KRITIS-Dachgesetz kritisch. Dieses lasse Unterschiede zur NIS2-Umsetzung bestehen, schaffe Doppelregulierungen und sehe zu knappe Fristen vor. Zudem moniert der Verband, dass Teile der Bundesverwaltung sowie die Landesverwaltungen vom Gesetz ausgenommen werden. mehr...
Berlin: Bessere Zusammenarbeit in der Cybersicherheit
[05.09.2025] Berlin richtet eine Koordinierungsstelle Cybersicherheit ein. Sie soll Informationsflüsse bündeln, die Ressorts vernetzen und als Schnittstelle zu Bund, Ländern und dem geplanten BSI-Flächennetzwerk fungieren. mehr...
Bund: Stärkung der Cybersicherheit
[03.09.2025] Das Bundeskabinett hat Eckpunkte zur Erhöhung der Cybersicherheit beschlossen – darunter den Ausbau der Cyberabwehrbefugnisse der Sicherheitsbehörden des Bundes, die Vertiefung der zivil-militärischen Zusammenarbeit und die Schaffung von Grundlagen für den „Cyber-Dome“. mehr...
Materna Virtual Solution: Ultramobile Office-Suite fürs iPad
[13.08.2025] Materna Virtual Solution hat mit SecurePIM WorkSPACE eine Office-Suite für das indigo-Ökosystem vorgestellt. Die Lösung ist für iPads optimiert und soll Behörden den sicheren mobilen Umgang mit VS-NfD-eingestuften Daten ermöglichen. mehr...
NIS2-Richtlinie: Noch viele Punkte offen
[31.07.2025] Der Kabinettsbeschluss zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie wird in der Branche begrüßt. Verbände wie Bitkom, eco und BREKO mahnen jedoch Nachbesserungen an. Im Bundestag komme es nun darauf an, unklare Punkte zu klären und die Umsetzung zügig und rechtssicher abzuschließen. mehr...
Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen
[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...
Baden-Württemberg: Sicherheitsorganisationen unter einem Dach
[23.07.2025] In Stuttgart-Bad Cannstatt haben vier zentrale Organisationen der Sicherheitsarchitektur Baden-Württembergs ein gemeinsames Domizil bezogen. Das neue Gebäude soll Innovation, Cyberschutz, kriminalistische Expertise und Digitalisierung wirksam miteinander verbinden. mehr...
Baden-Württemberg: Kooperation mit dem BSI
[15.07.2025] Das Land Baden-Württemberg und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vertiefen ihre Zusammenarbeit im Bereich Cybersicherheit. Geplant sind unter anderem gemeinsame Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Angriff auf Polizei-Server
[10.07.2025] Auch ein weitestgehend oder ganz abgewehrter Cyberangriff kann beträchtlichen Schaden anrichten und zu lang andauernden Ausfällen führen. Dies zeigt gerade die Aufarbeitung eines IT-Sicherheitsvorfalls bei dienstlichen Mobilgeräten der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern. mehr...
DsiN-Sicherheitsindex 2025: Digitale Sicherheit stagniert
[07.07.2025] Laut DsiN-Sicherheitsindex 2025 liegt das digitale Schutzniveau vieler Internetnutzender unterhalb der Bedrohungslage. Der Index stagniert bei 55,7 Punkten. Laut Studie gerät auch erstmals die größte Nutzergruppe unter die kritische Schwelle – ihre Bedrohungslage übersteigt das persönliche Schutzniveau. mehr...
 
	












