Schleswig-HolsteinLandesregierung forciert Digitalisierung

[21.07.2022] Schleswig-Holstein will das Tempo bei der Digitalisierung erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen eine Online-Plattform für EfA-Dienste und eine Taskforce zum Abbau von Digitalisierungshemmnissen entstehen, auch ein Digitalisierungsbeschleunigungsgesetz ist geplant.
Dirk Schrödter

Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, kündigt ein Digitalisierungsbeschleunigungsgesetz an.

(Bildquelle: Frank Peter)

Die Landesregierung in Schleswig-Holstein will bei der Digitalisierung mehr Tempo machen. Dazu sollen die Serviceangebote von Verwaltungen im Internet deutlich ausgeweitet und Barrieren auf dem Weg zur Digitalisierung abgebaut werden. Das sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter am 19. Juli 2022 in Kiel.
Bereits in den ersten 100 Tagen habe sich die grün-schwarze Koalition ambitionierte Ziele gesetzt, so Schrödter. Davon profitieren könnten Bürger ebenso wie Unternehmen und Verwaltungen. Als Beispiel nannte Schrödter die Ausweitung bestehender digitaler Serviceangebote bei Land und Kommunen nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG). Zusätzlich zu den auf dem Serviceportal Schleswig-Holstein angebotenen digitalen Verwaltungsleistungen sollen weitere Dienste entwickelt und den jeweils zuständigen Behörden zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden. So werde es Dienste geben, mit denen rund um die Uhr und von jedem Ort aus eine Geburt angezeigt oder die Eingliederungshilfe für Minderjährige beantragt werden könne. Auch der Betrieb von Röntgeneinrichtungen oder die Bestellung von Strahlenschutzbeauftragten solle in Zukunft online angezeigt werden können.

Online Shop für EfA-Leistungen

Um die Kommunen bei der OZG-Umsetzung zu unterstützen, will das Land einen Online Store aufbauen, in dem die entwickelten Dienste allen kommunalen Verwaltungen zur Verfügung stehen. Damit könnten Kommunen dann die nach dem Einer-für-Alle-Prinzip entwickelten Dienste in das eigene Online-Angebot einbinden. Entscheidend sei allerdings, dass die Kommunen diese Dienste auch abrufen und möglichst flächendeckend für die Bürger und die Unternehmen zur Verfügung stellen, betonte Schrödter.
Daneben sei auch der zügige Abbau von Digitalisierungshemmnissen für die weitere Digitalisierung des Landes entscheidend, sagte Schrödter. In einer Taskforce werde die Landesregierung dazu zeitnah gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft an die Arbeit gehen. Deren Aufgabe werde es sein, nicht nur Digitalisierungshemmnisse zu identifizieren und Vorschläge für deren Abbau zu unterbreiten. Das Team solle zudem Impulsgeber für ein Digitalisierungsbeschleunigungsgesetz sein. Für die Landesverwaltung kündigte Schrödter thematisch begrenzte Digitalisierungssprints an, mit denen die Digitalisierungsfähigkeit in den Ressorts über Sofortmaßnahmen erhöht werden solle.

Mangel an Bauteilen könnte 5G-Pläne ausbremsen

Handeln will die Landesregierung auch beim Aufbau von 5G-Netzen. So sollen in den ersten 100 Tagen für fünf Standorte in Schleswig-Holstein die Planungen für den Einsatz von 5G-Campusnetzen abgeschlossen und erste Tests erfolgt sein. Bei einem Campusnetz handelt es sich um ein geschlossenes Mobilfunknetz – etwa auf einem Betriebsgelände –, das absolute Mobilität, schnelle Datenübertragung und garantierte Verfügbarkeit von hohen Bandbreiten für eine große Zahl von mobilen Geräten sicherstellt. Ziel dieser Initiative sei es, die Infrastruktur zur Krisenvorsorge und für datenbasiertes Verwaltungshandeln zu erweitern. Schrödter räumte aber auch ein, dass das Vorhaben gewisse Risiken birgt. Voraussetzung für die Umsetzung seien nämlich die Verfügbarkeit der notwendigen Infrastrukturkomponenten am Weltmarkt sowie der zügige Abschluss des Vergabe- und des Genehmigungsverfahrens.



Stichwörter: Politik, EfA, OZG, Schleswig-Holstein


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Business-Porträt des desginierten Digitalministers Karsten Wildberger.

Politik: Karsten Wildberger wird Digitalminister

[29.04.2025] Die Union setzt mit Karsten Wildberger als Digitalminister auf einen erfahrenen Manager. Verbände fordern nun rasch Klarheit über Kompetenzen und Ressourcen des neuen Ressorts. mehr...

Wehende Flagge mit dem Landeswappen von Sachsen.

Sachsen: Ziele des Koalitionsvertrags begrüßt

[16.04.2025] Sachsen unterstützt die im neuen Koalitionsvertrag umrissenen digitalpolitischen Vorhaben – darunter antragslose Verwaltungsleistungen, die DeutschlandID und zentrale IT-Kompetenzen des Bundes. Auch eine Grundgesetzänderung hält das Land für notwendig. mehr...

Screenshot des Titelblatts des Jahresberichts der FITKO und des IT-Planungsrats für 2024.

IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024

[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...

Blick vom Spreeufer auf das Reichstagsgebäude.

Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen

[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...

Blick über gut besetzte Zuschauerreihen zum Podium.

IT-Planungsrat: Fachkongress „Digitalisierung – einfach machen“

[08.04.2025] Der 13. Fachkongress des IT-Planungsrats wurde in diesem Jahr von Niedersachsen ausgerichtet. Mehr als 700 Teilnehmende aus der Verwaltung waren vor Ort in Hannover. Auch das BMI war in diversen Sessions mit dabei. mehr...

Kabinettsklausur in einem hellen Saal mit Barockornamenten, der damalige Bundesjustizminister Marco Buschmann redet.

Bund: Bericht zum Bürokratieabbau

[08.04.2025] Die Bundesregierung hat ihren Bericht zum Bürokratieabbau 2022/2023 vorgelegt. Er enthält auch eine Bilanz zu den Meseberger Beschlüssen und der Bürokratieentlastungsverordnung für Unternehmen und Bürger. mehr...

Louisa Solonar-Unterasinger schaut mit verschränkten Armen lächelnd in die Kamera.

Hessen: CIO und CISO neu besetzt

[07.04.2025] Louisa Solonar-Unterasinger übernimmt in Hessen das Amt der CIO, Ralf Stettner kehrt als CISO ins Innenministerium zurück. Die Landesregierung besetzt damit zwei zentrale Positionen für IT-Steuerung und Informationssicherheit neu. mehr...

OSBA: Luft nach oben bei Open Source

[02.04.2025] Die Open Source Business Alliance sieht im Entwurf der Koalitionsarbeitsgruppe zur Digitalpolitik Nachbesserungsbedarf. Besonders beim Thema Open Source fehle es an klaren Zielvorgaben, auch Angaben zu einem zentralisierten Digitalbudget fehlten bisher. mehr...

Die rheinland-pfälzische Digitalministerin Dörte Schall.

Digitalministerkonferenz der Länder: Digitale Agenda verabschiedet

[01.04.2025] Die Digitalministerkonferenz der Länder hat eine gemeinsame Agenda zur digitalen Zukunft beschlossen. Im Fokus stehen klare Zuständigkeiten in der Verwaltung, der Einsatz von KI, digitale Unabhängigkeit und der Breitbandausbau. mehr...

Sachsen: Doppelhaushalt setzt Fokus auf Digitalisierung

[01.04.2025] 
Die Sächsische Staatskanzlei setzt bei der Verwendung der Mittel, die ihr im Doppelhaushalt 2025/2026 zugebilligt wurden, einen Schwerpunkt auf Digitalisierung und Verwaltungsoptimierung. mehr...

Baden-Württemberg: Entwicklung einer Datenstrategie

[01.04.2025] Für eine gelungene Digitalisierung sind Daten eine unentbehrliche Grundlage. Nun erarbeitet die Landesregierung Baden-Württemberg eine landesweite Datenstrategie. Auf dem Beteiligungsportal können die Eckpunkte der Datenstrategie eingesehen und aktiv an der Ausarbeitung mitgewirkt werden. mehr...

NEGZ: Impulse für die Digitalverfahrensgesetzgebung

[31.03.2025] Unterschiedliche Regelungen auf Bundes- und Landesebene sowie Überschneidungen zwischen verschiedenen Gesetzen stehen einer kohärenten Digitalverfahrensgesetzgebung entgegen. Das NEGZ hat nun ein Impulspapier zur Schaffung rechtssicherer Grundlagen für die Verwaltungsdigitalisierung vorgelegt. mehr...

Gruppenfoto Frühjahrssitzung IT-Planungsrat

IT-Planungsrat: Föderale Digitalstrategie, Teil 2

[27.03.2025] Der IT-Planungsrat hat jetzt den zweiten Teil der Föderalen Digitalstrategie verabschiedet. Die beschlossenen strategische Leitplanken definieren konkrete fachliche Zielstellungen sowie Rahmenbedingungen für die künftigen Umsetzungsvorhaben. Darüber hinaus wurde die langfristige Finanzierung der Deutschen Verwaltungscloud (DVC) gesichert. mehr...

Hessen: Zentrum für digitale Resilienz geplant

[25.03.2025] Deutschland will seine digitalen Infrastrukturen besser vor Krisen und Katastrophen schützen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus unterzeichneten einen Letter of Intent zur Gründung eines nationalen Zentrums für digitale Resilienz. mehr...

Bitkom: Sondervermögen soll Verwaltung digitalisieren

[25.03.2025] Der Digitalverband Bitkom fordert, 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für einen „Digitalpakt Deutschland“ zu nutzen, darunter 10 Milliarden Euro für die Verwaltungsdigitalisierung. Das Geld könnte in moderne Register, föderale Vernetzung und eine sichere Cloudinfrastruktur fließen. mehr...