Nordrhein-WestfalenVergabe mit KI-Unterstützung

[22.07.2025] Nordrhein-Westfalen schafft mit einer KI-gestützten Software einen landesweiten digitalen Standard für Ausschreibungen. Nach den Kommunen steht die Lösung nun auch Landesbehörden zur Verfügung – vor allem für die inhaltlichn Vorbereitung von Vergabeverfahren.
Dank elektronischer Beschaffung den Einkauf optimieren und Geld sparen.

Die inhaltliche Vorbereitung von Vergabeverfahren kann mit KI wirkungsvoll unterstützt werden.

(Bildquelle: klyaksun/stock.adobe.com)

Beschaffungen und Vergaben sind ein wichtiges Element nahezu jeder Behörde. Nordrhein-Westfalen will die Vergabe durch Einsatz einer KI-gestützten Software beschleunigen. Bereits im April hatte das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung einen Rahmenvertrag mit dem Start-up GovRadar geschlossen, der es den 427 Kommunen des Landes ermöglicht, die SaaS-Lösung zu nutzen. Durch einen weiteren, nun abgeschlossenen Lizenzvertrag kann die GovRadar-Software jetzt auch in Dienststellen der Landesverwaltung Nordrhein-Westfalens eingesetzt werden. Damit entsteht erstmals ein digitaler Standard für die Ausschreibungsvorbereitung in einem deutschen Flächenland.

Anders als klassische Vergabetools, die sich oft nur auf die Abwicklung konzentrieren, fokussiert die KI-basierte Lösung von GovRadar vor allem auf die Leistungsbeschreibung: Die Software unterstützt bei der Erstellung von vergaberechtskonformen Ausschreibungsdokumenten, strukturiert automatisch Marktdaten, bietet erprobte Vorlagen für Leistungsbeschreibungen und automatisiert wiederkehrende Aufgaben.

Aufwendige Marktrecherche wird beschleunigt

„Die Kommunallizenz von GovRadar haben bereits 166 Kommunen beantragt. Dafür wurden 2.140 Lizenzen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen ausgeteilt“, berichtet Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Jetzt folge die KI-Unterstützung für Landesbehörden. Dies beschleunige nicht nur die Vergabeverfahren, sondern entlaste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch von Standardprozessen und langwierigen Recherchen. „Gerade bei der Vorbereitung von Vergabeentscheidungen müssen wir derzeit einen hohen personellen Aufwand betreiben. Das Land kann nun schneller und effizienter Investitionen tätigen, um benötigte Dienstleistungen und Ausrüstungen zu beschaffen“, so Sieveke.

Vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Start-up

Das Vorgehen des Landes Nordrhein-Westfalen sei ein „Beispiel für strategische Verantwortung im föderalen Staat. Ein Ministerium prüft zentral, ermöglicht allen Kommunen und Ministerien den Zugang und schafft damit einen SaaS-Standard, der Verwaltung handlungsfähig hält“, sagt Sascha Soyk, Gründer und Geschäftsführer von GovRadar. „So kann Zusammenarbeit zwischen Staat und GovTech-Start-ups funktionieren – als skalierbare, pragmatische Lösung statt teurer Insellösungen.“ Abrufberechtigt aus dem nun geschlossenen Rahmenvertrag sind unter anderem die Ministerien, die Oberen, Mittleren und Unteren Landesbehörden, Hochschulen und die durch das Land Nordrhein-Westfalen unmittelbar oder mittelbar unterstellten Unternehmen. In Zeiten von Personalknappheit und haushalterischen Grenzen erwartet das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung deutliche Vorteile.





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