Mecklenburg-VorpommernVier Jahre MV-Serviceportal
Vor rund vier Jahren, im Juni 2019, ist das MV-Serviceportal offiziell gestartet (wir berichteten). Damals war es beispielsweise in gut 40 Kommunen möglich, personenstandsrechtliche Urkunden online zu beantragen und zu bezahlen; in Rostock war auch die Gewerbeanmeldung möglich. Seither hat sich die Zahl der angebotenen Leistungen, der beteiligten Behörden, der Nutzerkonten und der Anträge vervielfacht, berichtet das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung nun zum Jubiläum des Portalstarts.
Inzwischen stehen über das Portal 294 unterschiedliche Leistungen in 23 Landesbehörden, 120 Kommunalverwaltungen, 5 Wirtschaftskammern, 3 Zweckverbänden sowie in 21 Bundes- und sonstigen Behörden zur Verfügung. Dabei erfolgten die Antragstellung und, falls erforderlich, die Bezahlung und der Identitätsnachweis sowie der Bescheid komplett digital. Hinzu kommen teildigitalisierte Leistungen, in denen etwa noch Identitätsnachweise eingescannt und gesondert verschickt werden müssen. Ziel sei, auch diese Verfahren sukzessive vollständig digital anzubieten, so Digitalisierungsminister Christian Pegel. Es kommen ständig neue Leistungen hinzu, zuletzt etwa die Möglichkeit, sich als handwerklicher Kleinunternehmer bei der Handwerkskammer oder in die Handwerkerrolle eintragen zu lassen. Künftig sollen über das Portal alle Verwaltungsleistungen von Bund, Land und Kommunen, deren Digitalisierung vom OZG vorgesehen ist, angeboten werden.
Stetig steigende Nutzerzahlen
Die Anzahl der Nutzerkonten hat sich von 117 im September 2019 auf 35.300 gesteigert, bereits 29.000 Anträge wurden über das Portal gestellt. Die Zahl der registrierten Nutzer wachse in gemäßigtem Tempo, so Pegel. Viele, der über das Portal angebotenen Leistungen können in der Regel auch ohne das Anlegen eines personalisierten Kontos erledigt werden. Dass die Zahl der Anträge niedriger ist als die Zahl der Nutzerkonten, führt der Minister darauf zurück, dass auch andere Online-Dienste wie zum Beispiel der Online-Bauantrag das Nutzerkonto des MV-Serviceportals integriert haben.
Auch die eID-Funktion des Personalausweises erfreut sich in Mecklenburg-Vorpommern wachsender Beliebtheit: Innerhalb eines Jahres wurde diese Möglichkeit bei über 7.500 Anträgen, für die man die Identität nachweisen muss, genutzt. Maßgeblich dafür sei, dass das Handy im Zusammenspiel mit der AusweisApp2 als Kartenlesegerät eingesetzt werden könne. Zudem könnten sich Unternehmen seit November 2022 über das ELSTER-basierte Unternehmenskonto am MV-Serviceportal anmelden und somit vereinfacht Online-Dienste nutzen.
Dass das Portal das zentrale Verwaltungsangebot der Zukunft sein wird, steht für den Minister außer Frage. Die schrittweise Digitalisierung sämtlicher Verwaltungsleistungen erleichtere Bürgern und Unternehmen die Behördengänge und trage dazu bei, dass in den Behörden Standardvorgänge automatisiert bearbeitet werden können und somit mehr Zeit für die schwierigeren Sonderfälle bleibt, so Pegel.
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