WBGUDigitalisierung und Nachhaltigkeit
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat sich für eine Nachhaltigkeitsstrategie bei der Gestaltung des digitalen Wandels ausgesprochen und entsprechende Forderungen an die Politik gerichtet. Mit einem Politikpapier „Ein europäischer Weg in unsere gemeinsame digitale Zukunft“ anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands im zweiten Halbjahr 2020 drängt er auf eine enge Verzahnung von digitalem Wandel und Nachhaltigkeitszielen.
Die Wissenschaftler des WBGU fordern eine strategische Verankerung digitaler Themen in der EU-Nachhaltigkeitspolitik. Derzeit sehen sie in der Digitalpolitik einen falschen Fokus auf kurzfristig orientierte wirtschaftliche Aspekte, die bei der Förderung und Nutzung digitaler Technologien vorherrschen, gerade auch im Wettbewerb mit den USA und China. Die Experten fordern dagegen, ökologische und soziale Ziele gleichrangig zu wirtschaftlichen zu behandeln. Die europäische Digitale Agenda, die Strategie für Künstliche Intelligenz (KI) der EU-Kommission oder das Programm Digitales Europa böten sich hierfür an. So könnten etwa sozial und ökologisch ausgerichtete Digitalunternehmen und Start-ups bei einer Förderung besser berücksichtigt werden.
Der Beirat spricht sich ebenso für eine Weiterverwendung privatwirtschaftlich erhobener Daten aus, um diese für gesellschaftliche Ziele nutzbar zu machen. So könnten Zugang und Weiterverwendung nicht-personenbezogener Daten aus der Wirtschaft „digitalisierte (Wissens-)Güter“ schaffen. Deutschland könne hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen. Gedacht wird etwa an Satellitenaufnahmen und Bodendaten, die für landwirtschaftliche Anwendungen allgemein verfügbar sein sollen.
Nachhaltigkeitsgipfel gefordert
Darüber hinaus empfiehlt der Beirat der EU und den Mitgliedstaaten, ihre digitale Infrastruktur öffentlich-rechtlich zu organisieren und zu gewährleisten. Die Grundvorsorge der Bevölkerung (Wasser, Strom, Telekommunikation) solle auf digitale Gemeingüter erweitert werden. In Betracht kämen beispielsweise eine europäische öffentlich-rechtliche Suchmaschine als Alternative zu Google und Bing oder eine EU-weite Mobilitätsplattform für Sammeltaxis oder Elektro-Leihräder. Der Beirat hat sich auch zur Forschungsförderung und zur Infrastruktur für ländliche Räume geäußert und spricht sich für einen Nachhaltigkeitsgipfel aus: „Auch international sollte die EU die Verzahnung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung vorantreiben. Sie sollte einen Gipfel zu „Nachhaltigkeit im Digitalen Zeitalter“, zum Beispiel symbolisch 30 Jahre nach dem Erdgipfel in Rio für das Jahr 2022, initiieren, der Weichen zur notwendigen Fortschreibung der Nachhaltigkeitsagenda bis 2030 und darüber hinaus stellt. Ein Ergebnis dieses Gipfels könnte die Verabschiedung einer Charta für ein nachhaltiges digitales Zeitalter sein.“ Ein Entwurf der Charta liegt bereits vor.
Entwurf einer Charta für ein nachhaltiges digitales Zeitalter
https://www.wbgu.de
Bundespolizei: Personalverwaltung mit PVSplus
[12.06.2025] Seit Juni 2025 nutzt die gesamte Bundespolizei mit rund 55.000 Beschäftigten das Personalverwaltungssystem PVSplus. Es ist die bislang größte angebundene Behörde im Rahmen des vom ITZBund verantworteten Roll-outs des Verfahrens. mehr...
Baden-Württemberg: Leichter Zugang zu Agrar-Fachverfahren
[11.06.2025] Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg können ab sofort über ein zentrales Landwirtschaftsportal auf die benötigten digitalen Fachanwendungen zugreifen. Insbesondere das Single-Sign-On verspricht mehr Bedienkomfort. mehr...
Baden-Württemberg: Auszeichnung für digitale Baugenehmigung
[10.06.2025] Baden-Württemberg ist vom Zentralen Immobilien Ausschuss für die Digitalisierung der Baugenehmigungsverfahren im Land ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte vor allem den Vorbildcharakter der baden-württembergischen Landesbauordnung. mehr...
BMWE: Innovation ohne Bürokratie
[10.06.2025] Das BMWE hat das Innovationsförderprogramm INNO-KOM modernisiert. Seit Juni 2025 läuft die gesamte Antragstellung digital. Zudem können frühere Unterlagen referenziert werden. Insgesamt werden so Forschungseinrichtungen entlastet und Kooperationen mit dem Mittelstand gefördert. mehr...
IT-Planungsrat/FITKO: Was macht das Föderale IT-Architekturboard?
[04.06.2025] Das Föderale IT-Architekturboard macht zentrale Informationen zu Projekten, Beschlüssen und Sitzungen erstmals öffentlich zugänglich. Das Gremium berät seit 2021 den IT-Planungsrat bei strategischen Fragen der föderalen IT-Architektur. mehr...
Gesetzgebung: Digitalcheck wird erweitert
[03.06.2025] Öffentliche Stellen müssen nach EU-Recht für grenzüberschreitende digitale Verwaltungsdienste eine Interoperabilitätsbewertung durchführen. Deren Umsetzung wird nun in den Digitalcheck für Gesetze des Bundes integriert, zur Unterstützung wird die Nationale Kontaktstelle aufgebaut. mehr...
IT-Planungsrat: Bessere Datennutzung in der Verwaltung
[02.06.2025] Der IT-Planungsrat hat erste Ergebnisse zum Schwerpunktthema Datennutzung veröffentlicht. Seit 2022 arbeiten Bund und Länder daran, datenbasierte Verwaltungsprozesse voranzubringen. Weitere Akteurinnen und Akteure können sich jetzt einbringen. mehr...
ÖFIT: Vorschläge zur Verwaltungsreform im Überblick
[02.06.2025] Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT und das Unternehmen Agora Digitale Transformation haben den ReformExplorer veröffentlicht. Die interaktive Datenbank bündelt rund 900 Vorschläge und Projekte zur Modernisierung der Verwaltung und zeigt, in welchen Bereichen Ideen eingebracht wurden. mehr...
115: First-Level-Support für Onlinedienste
[28.05.2025] Bei der 115-Teilnehmerkonferenz in Erfurt diskutierten rund 100 Gäste, wie die Behördennummer durch fundierte telefonische Erstinformationen zu Onlinediensten, flächendeckende Erreichbarkeit und KI-gestützten Chatbot-Einsatz weiterentwickelt werden kann. mehr...
NExT-Studie: Netzwerke und Verwaltungstransformation
[26.05.2025] Netzwerke und Communities of Practice können die Verwaltungstransformation entscheidend voranbringen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die neue Studie der Plattform NExT zeigt, worin der Mehrwert liegt, was derzeit bremst und wie sich Vernetzung stärken lässt. mehr...
Baden-Württemberg: Ade, Schriftform
[26.05.2025] Nach einem ressortübergreifenden Normenscreening plant das Innenministerium Baden-Württemberg ein Gesetz zum Abbau über 200 verzichtbarer Schriftformerfordernisse. Künftig sollen in vielen Fällen elektronische Erklärungen ausreichen. mehr...
115: Bundesweites Erfolgsprojekt
[22.05.2025] Die Behördennummer 115 ist ein bürgernahes Erfolgsprojekt. Das sagte Thüringens Digitalminister Steffen Schütz im Rahmen der 10. bundesweiten Teilnehmerkonferenz des 115-Verbunds in Erfurt. Das Gastgeberland Thüringen fungiert auch als landesweiter Pilot für den neu konzipierten 115-Chatbot. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Neue Spitze der Abteilung Digitalisierung
[14.05.2025] Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern stellt die Weichen für die digitale Zukunft: Marco Anschütz übernimmt ab sofort die Leitung der Abteilung Digitalisierung im Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung. mehr...
Thüringen: Erster GovTech Campus für Mitteldeutschland
[13.05.2025] Der GovTech Campus Deutschland und das Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur haben einen Satelliten des GovTech-Ökosystems im Freistaat gegründet. Dessen Arbeitsschwerpunkte sollen auf der praxis- und digitaltauglichen Gesetzgebung und dem KI-Einsatz liegen. mehr...
ITZBund: Besuch des Digitalministers
[13.05.2025] Drei Tage nach dem Start des neu gebildeten Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung besuchten der Bundesminister für Digitales und zwei seiner Staatssekretäre den IT-Dienstleister des Bundes an dessen Bonner Hauptsitz. mehr...