BrandenburgKabinett beschließt KI-Strategie

[26.06.2024] Brandenburg hat seine Landesstrategie Künstliche Intelligenz beschlossen. Diese greift bisherige strategische Digitalisierungsaktivitäten auf, koordiniert die KI-Aktivitäten der Landesregierung und gibt einen Weg vor, wie bestehende KI-Strukturen und -Ansätze im Land weiter ausgebaut werden.
Collage: links eine futuristische, menschenähnliche Robotergestalt, rechts das Landeslogo von Brandenburg und die Aufschrift "KI-Landesstrategie"

Die Förderung der Forschung ist ein wichtiger Schwerpunkt der brandenburgischen KI-Strategie.

(Bildquelle: MWFK Brandenburg)

Das Brandenburgische Landeskabinett hat gestern (25. Juni 2024) der von Wissenschaftsministerin Manja Schüle vorgelegten Landesstrategie Künstliche Intelligenz (KI) zugestimmt. Wie die Staatskanzlei meldet, sollen für den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung Leitfäden entwickelt und ein öffentlich einsehbares Register aller eingesetzten KI-Anwendungen eingerichtet werden. Die KI-Forschung im Land soll zukünftig gezielt gefördert werden. Zudem sollen die Brandenburgerinnen und Brandenburger über Beteiligungsformate aktiv in die Debatte über die Gestaltung und den Einsatz von KI eingebunden werden. „Um die Chancen und Möglichkeiten der Anwendung von Künstlicher Intelligenz für alle Bereiche besser zu erkennen und umzusetzen, bedarf es eines strategischen Rahmens. Den gibt es ab sofort. Mit unserer KI-Strategie sind wir bundesweit Vorreiter – mit der konkretesten und in der Breite der KI-Themenfelder ambitioniertesten Strategie. Ich bin überzeugt: Damit haben wir in Brandenburg eine hervorragende Ausgangslage für die weitere Entwicklung von KI in den kommenden Jahren“, sagt Manja Schüle.

Strategie als wachsendes Dokument

Die Landesstrategie ist auf den Zeitraum von 2024 bis 2030 ausgelegt. Sie bündelt und koordiniert alle Aktivitäten der Landesregierung im Bereich Künstliche Intelligenz. Die einzelnen Maßnahmen reichen vom Ausbau der KI-Kompetenzen in der Lehrkräftebildung und der Verwaltung über die Mitarbeit an einer bundesweiten KI-Plattform für die Justiz bis zu KI-basierten Anwendungen im Katastrophenschutz und KI-gestützter Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft.

Das Kultur- und Wissenschaftsministerium hatte die Landesstrategie Künstliche Intelligenz in einem 2022 gestarteten Abstimmungsprozess unter Beteiligung aller Landesressorts erarbeitet. In die Strategie sind die Ergebnisse von Fach-Workshops unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sowie von interessierten Bürgerinnen und Bürgern eingeflossen. Die Strategie ist kein statisches Dokument, sondern soll in den kommenden Jahren fortgeschrieben werden.

KI-Studiengänge denkbar

In der Region Lausitz soll KI künftig den Strukturwandel mitprägen. Dafür werden der iCampµs und die BTU Cottbus-Senftenberg mit ihrer Profilbildung im Bereich KI und Mikroelektronik gestärkt. Mit KI-Studiengängen könnten hier künftig Fachkräfte für KI-Anwendungen mit ausgebildet werden – auch für die neue Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem, welche die digitale medizinische Versorgung in der Fläche als einen wesentlichen Auftrag hat.

Schon jetzt wird Künstliche Intelligenz in Brandenburg mit einer Reihe von Maßnahmen und Kooperationen vorangebracht: So bietet das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut zusammen mit dem KI-Servicezentrum Berlin-Brandenburg Beratung zu Infrastruktur, Auswahl von algorithmischen Modellen oder zur Erstellung von Prototypen an. Für die Umsetzung von KI-Vorhaben steht eine KI-Recheninfrastruktur zur Verfügung, und zur Unterstützung brandenburgischer Unternehmen wurde die Zentrale Anlaufstelle Künstliche Intelligenz (ZAKI) eingerichtet.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz

Hessen: Mit KI gegen Steuerkriminalität

[13.06.2025] Nach der erfolgreichen KI-gestützten Auswertung der Panama Papers und weiterer Daten-Leaks geht die Hessische Steuerverwaltung den nächsten Schritt. Die Forschungsstelle Künstliche Intelligenz (FSKI) trägt mit KICC – KI gegen Cum-Cum – entscheidend zur Aufklärung von Cum-Cum-Geschäften bei. mehr...

500-Euro-Scheine unter der Lupe

Nordrhein-Westfalen: KI-Einsatz bei der Steuerfahndung

[12.06.2025] Künstliche Intelligenz soll dem nordrhein-westfälischen Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität künftig dabei helfen, in digitalen Asservaten Beweise für Terrorfinanzierung zu finden. Das Pilotprojekt wird gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IAIS durchgeführt. mehr...

Verpixelte, in Blau gehaltene Ansicht eines Bildschirms, der neben zahlreichen Nullen und Einsen die Buchstaben "KI" zeigt.

Rheinland-Pfalz: „Ökosystem KI“ für die Landesverwaltung

[11.06.2025] In der Verwaltung bietet KI große Potenziale, um Prozesse zu beschleunigen und Ressourcen effizient einzusetzen. Mit dem „Ökosystem KI“ schafft die Landesregierung Rheinland-Pfalz nun die organisatorischen und kooperativen Rahmenbedingungen, um diese Potenziale voll auszuschöpfen. mehr...

Laptop Hologramm mit Gehirn davor

KI: LLMoin für Bremen

[06.06.2025] Nach Hamburg und Niedersachsen setzt jetzt auch die Freie Hansestadt Bremen auf den KI-Assistenten LLMoin. Damit sollen Beschäftigte entlastet und die Effizienz gesteigert werden. mehr...

Hausecke mit zwei Straßenschildern, links "Innovation", rechts "Stagnation"

IT-Planungsrat: Wie wird Verwaltungs-KI erfolgreich?

[23.05.2025] Viele KI-Projekte in der Verwaltung bleiben im Prototypenstadium. Eine Onlineveranstaltung des IT-Planungsrats am 5. Juni will anhand konkreter Beispiele zeigen, wie KI-Anwendungen tatsächlich wirksam umgesetzt und strategisch verankert werden können. mehr...

Hände halten und bedienen ein Smartphone, das auf eine Weißdorn-Pflanze gerichtet ist.

Niedersachsen: Artenschutz per App

[07.05.2025] In Niedersachsen geht ein Pilotprojekt zur App- und KI-gestützten Pflanzenerfassung in die Praxisphase. Dabei geht es darum, Pflanzen direkt in der Natur mittels Fotos und Künstlicher Intelligenz zu erkennen und zu erfassen und so den Artenschutz zu unterstützen. mehr...

Minister der Finanzen NRW, Dr. Marcus Optendrenk informiert bei einen Rundgang durch das neue Rechenzentrum der Fiinanzverwaltung über die Nutzung von KI in der Finanzverwaltung am 22.04.2025 in Kaarst.

Nordrhein-Westfalen: KI hilft bei Steuerveranlagung

[23.04.2025] Die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen setzt ab Mai dieses Jahres in vier Pilotfinanzämtern erstmals ein KI-Modul zur Unterstützung der Steuerveranlagung ein. Steuererklärungen sollen so effizienter, schneller und treffsicherer bearbeitet werden können. mehr...

Leitlinien: KI-Einsatz in Parlamenten

[31.03.2025] Wie können Parlamente Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll nutzen? Eine internationale Expertengruppe hat 40 Leitlinien entwickelt, um Chancen und Risiken dieser Technologie abzuwägen. Die aktualisierte Fassung ist nun auf Deutsch erschienen. mehr...

Porträt Hans-Christian Mangelsdorf
interview

Interview: Werkzeugkoffer für Big Data und KI

[18.03.2025] Um die Potenziale von KI und Datenanalyse in der Verwaltung effektiv zu nutzen, sind Zusammenarbeit und ressortübergreifendes Denken nötig. Die Datenanalyse-Plattform PLAIN macht dies für alle Bundesressorts und nachgelagerten Behörden möglich – und erlaubt so die Abkehr von Insellösungen und Hyperscalern. mehr...

thorsten-Koss_horst_baier_vertragsunterzeichnung

KI: LLMoin auch für Niedersachsen

[18.02.2025] Der KI-Assistent LLMoin ist auch in Niedersachsen gestartet. Das Tool ist in Hamburg bereits in Betrieb und wird nun erstmals nachgenutzt. LLMoin wird in enger Abstimmung mit der Stadt Hamburg von Dataport be- und vertrieben. mehr...

Silhouette eines virtuellen Menschen, Symbol für KI

Bayern: KI-Strategie für den Freistaat

[13.02.2025] Zusammen mit der Digitalwirtschaft des Freistaats will Bayerns Digitalminister Fabian Mehring „Deutschland wachrütteln“ und eine KI-Strategie für den Freistaat entwickeln, die bundesweit ausgerollt werden könnte. mehr...

Rechenzentrum von innen, Blick in eine Gasse mit blau beleuchteten Server-Racks.

Bayern: KI-Strompreis für Europas Rechenzentren

[05.02.2025] Künstliche Intelligenz benötigt viel Strom. KI-Rechenzentren in Deutschland tragen doppelt so hohe Stromkosten wie in den USA und China. Bayerns Digitalminister Mehring fordert daher einen europäischen KI-Strompreis, um die Wettbewerbsfähigkeit moderner Rechenzentren zu sichern. mehr...

Bundesdigitalminister Volker Wissing im Interview bei der Eröffnung des KI-Zentrums


Bund: KI-Zentrum in Berlin eröffnet

[03.02.2025] Einen interaktiven Erlebnisraum zu Künstlicher Intelligenz hat Bundesdigitalminister Volker Wissing jetzt im Deutschen Technikmuseum eröffnet. Er ist Teil der Initiative MISSION KI, mit der die Bundesregierung den Einsatz von KI in Deutschland voranbringen will. mehr...

""

BMI: Marktplatz für Verwaltungs-KI

[29.01.2025] Das Bundesinnenministerium hat den Marktplatz der KI-Möglichkeiten gestartet, um Behörden beim Einsatz von KI-Systemen zu vernetzen und die Nachnutzung zu erleichtern – zunächst bei der Bundesverwaltung. Die Plattform erfüllt zudem vorzeitig Transparenzpflichten aus der KI-Verordnung. mehr...

Verpixelte, in Blau gehaltene Ansicht eines Bildschirms, der neben zahlreichen Nullen und Einsen die Buchstaben "KI" zeigt.

Bayern/Bitkom: Reaktionen auf den KI-Kurs der USA

[28.01.2025] Die USA investieren mit der Initiative Stargate massiv in KI-Infrastruktur. Der Bitkom und Bayerns Digitalminister Mehring warnen vor neuen europäischen Abhängigkeiten: Notwendig seien jetzt flexiblere Vorgaben und mehr Unterstützung für KI-Wirtschaft und -Forschung. mehr...