BayernKI für die Steuerverwaltung

[05.08.2024] Das bayerische Staatsministerium der Finanzen und die Technische Universität Nürnberg wollen zukünftig eng zusammenarbeiten, um Verwaltungsprozesse mithilfe von KI zu automatisieren und zu optimieren. Geplant ist auch, ein gemeinsames, sicheres Forschungslabor zu errichten.
Junge Frau mit Aktenordnern im arm wiccht sich erschöpft die Stirn.

Hilfe bei der Steuererklärung – in Bayern sollen jetzt KI-Modelle entwickelt werden, die dies leisten können.

(Bildquelle: Andrea Piacquadio/Pexels)

Bei der Erforschung neuer KI-Modelle für eine Optimierung und Automatisierung von Verwaltungsprozessen wollen das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat und die Technische Universität Nürnberg (UTN) künftig eng zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit soll auch die Entwicklung von KI-Modellen umfassen, die in der Lage sind, Schlussfolgerungen in rechtlichen und regulatorischen Steuerrahmen zu ziehen. Ein entsprechender Letter of Intent (LOI) wurde jetzt unterzeichnet, meldet das Finanzministerium.

Mithilfe des Einsatzes von KI sollen die Bürgerinnen und Bürger bei der Erstellung und Abgabe ihrer Steuererklärung unterstützt werden. Außerdem soll der Einsatz von KI insbesondere die Finanzämter deutlich entlasten, indem Routineaufgaben automatisiert werden und das vorhandene Fachwissen der Beschäftigten bei komplexen Fragestellungen effektiver eingesetzt werden kann. Für die Bürgerinnen und Bürger bedeute dies schnellere Bearbeitungszeiten und hochqualitative Ergebnisse.

„Die auf den Weg gebrachte Kooperation mit der Technischen Universität Nürnberg ist der Grundstein für gemeinsame Forschung und Entwicklung neuer, zukunftsträchtiger KI-Technologien und -Projekte. In unserer Steuerverwaltung ist KI bereits seit Jahren im Einsatz, der Einsatz wird nun umfassend ausgebaut“, sagt Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei der Unterzeichnung der Kooperation in Nürnberg.

Hochsicheres Forschungslabor geplant

Angesichts der Sensibilität des Datenschutzes in der öffentlichen Verwaltung ist geplant, im Rahmen der Kooperation ein spezielles und sicheres gemeinsames Forschungslabor zwischen dem Bayerischen Landesamt für Steuern und der UTN einzurichten, das den höchsten Standards für IT-Sicherheit und Datenverarbeitung entspricht.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume sprach von einer „Pionierarbeit auf allen Ebenen“. „Mit der UTN bauen wir eine einzigartige KI-Universität auf und tun alles dafür, dass wir bei den großen technologischen Entwicklungen vorne dabei sind. Wir wollen Künstliche Intelligenz nach unseren Werten gestalten, denn nur wenn ein KI-Modell vertrauenswürdig ist, können wir es auch in sensiblen Bereichen nutzen – in der Medizin zum Beispiel oder als Staat in der Verwaltung. Damit lässt sich Effizienz steigern und Bürokratie abbauen. Für die Steuererklärung muss der alte Grundsatz neu interpretiert werden: früher Bierdeckel, heute Smartphone“, sagte Blume.





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