Bayern/BitkomReaktionen auf den KI-Kurs der USA

[28.01.2025] Die USA investieren mit der Initiative Stargate massiv in KI-Infrastruktur. Der Bitkom und Bayerns Digitalminister Mehring warnen vor neuen europäischen Abhängigkeiten: Notwendig seien jetzt flexiblere Vorgaben und mehr Unterstützung für KI-Wirtschaft und -Forschung.
Verpixelte, in Blau gehaltene Ansicht eines Bildschirms, der neben zahlreichen Nullen und Einsen die Buchstaben "KI" zeigt.

Deutschland und die EU dürfen bei der KI-Entwicklung und -Nutzung nicht den Anschluss verlieren.

(Bildquelle: 3dkombinat/adobe.stock.com)

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte KI-Initiative Stargate sieht vor, dass Tech-Unternehmen 500 Milliarden US-Dollar in den Ausbau von KI-Infrastruktur investieren. Im Rahmen des Stargate Project, für das sich die Unternehmen OpenAI, SoftBank, Oracle und MGX zusammenschließen, sollen 100.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Zuvor hatte Trump ein Dekret zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz abgeschafft. Damit erklären die USA KI zur Schlüsseltechnologie der Zukunft.

Regulierung mit Maß

Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands Bitkom, Bernhard Rohleder, sieht die US-amerikanische KI-Initiative als Weckruf. In Deutschland seien die von 2020 bis 2025 in der KI-Strategie vorgesehenen fünf Milliarden Euro nicht einmal vollständig investiert worden, während in den USA nun ein gewaltiges Programm angeschoben wird. „Zieht die EU nicht nach und erhöht die eigenen Anstrengungen massiv, wird die US-Führungsrolle bei KI ebenso zementiert werden wie unsere digitale Abhängigkeit“, so Rohleder. Für europäische KI-Unternehmen würden Geld und Unterstützung benötigt – und eine weniger strenge Regulierung. Zwar könne eine völlig unregulierte KI-Entwicklung und -Nutzung, wie sie offenbar die USA anstreben, nicht der europäische und deutsche Weg sein. Gebraucht werde eine Regulierung, die zwar Menschen schütze, aber Wirtschaft und Wissenschaft genügend Freiraum gibt, KI-Technologien zu entwickeln und in den Markt zu bringen. Derzeit würde jedoch zu streng geregelt und damit Innovationen im Keim erstickt. Infolgedessen drohe die Abwanderung von KI-Forschung, KI-Unternehmen und KI-Fachleuten aus Europa. „Deutschland und Europa müssen das regulatorische Korsett der vergangenen Jahre aufschnüren und sich klar zu KI und ihren Chancen bekennen“, so Rohleder.

Zukünftige Abhängigkeiten vermeiden

Ähnlich äußerte sich auch Bayerns Digitalminister Fabian Mehring. Er verwies auf den AI Act der EU, dessen erste Regelungen Anfang Februar Gültigkeit erlangen, und sprach von einer „EU-Regulierungswut“. Deutschland müsse nun Rahmenbedingungen für eine innovations- und wirtschaftsfreundliche Umsetzung des europäischen KI-Regelwerks schaffen. Dann könne es gelingen, die Rahmenbedingungen für Deutschland als europäischen KI-Champion zu schaffen. Dieses Ziel habe hohe strategische Bedeutung. Es gelte zu verhindern, dass sich Deutschland auf den Märkten der Zukunft in außereuropäische Abhängigkeiten begebe. „Das ist für mich eine Frage von höchster wirtschafts- und sicherheitspolitischer Tragweite“, betonte Mehring. Das bayerische Digitalministerium plant einen KI-Innovationsbeschleuniger, um bayerische Unternehmen, insbesondere KMU und Start-ups, bei der Umsetzung der EU-KI-Verordnung zu unterstützen. Vorgesehen sind etwa Handreichungen, Wissensdatenbanken, Veranstaltungen und Schulungen, um Orientierung im Regelwerk zu bieten.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz
Verpixelte, in Blau gehaltene Ansicht eines Bildschirms, der neben zahlreichen Nullen und Einsen die Buchstaben "KI" zeigt.

Hessen: KI für die Steuerverwaltung

[12.09.2025] Auf einen selbst entwickelten KI-Chatbot namens Maxi setzt künftig die hessische Steuerverwaltung. Er wird zunächst im Finanzamt Kassel pilotiert und soll noch in diesem Jahr ausgerollt werden. mehr...

Jeder zweite Behördenentscheider (53 Prozent) nennt laut dem Branchenkompass Public Sector die hohen Standards beim Datenschutz und in der Datensicherheit als Hindernis für den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung.

Disy Informationssysteme: KI für die Praxis nutzbar machen

[20.08.2025] Um die KI-Anwendung in Baden-Württemberg voranzubringen, verstärkt das Unternehmen Disy künftig das KI-Innovation Lab des CyberForum. Die Initiative gehört zur KI-Allianz Baden-Württemberg, sie unterstützt Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der Umsetzung von digitalen Projekten. mehr...

Saarland: Vorreiterrolle bei F13

[18.08.2025] Das Saarland setzt in seiner Verwaltung erstmals den KI-Assistenten F13 ein. In der laufenden Pilotphase erweitert es die Lösung unter anderem um Funktionen für Chat, Recherche und Wissenssicherung und will die Ergebnisse später als Open Source bereitstellen. mehr...

DRV Hessen/Telekom: Kompetent am Telefon

[08.08.2025] Für die Kundenkommunikation nutzt die DRV Hessen eine KI-gestützte Voicebot-Lösung der Deutschen Telekom. Die cloudbasierte Plattform strukturiert Anliegen, leitet Anrufe gezielt weiter, ermöglicht individuelle Dialoggestaltung und bearbeitet einfache Fälle vollständig automatisiert. mehr...

Eine Roboterhand tippt mit dem Zeigefinger ein digitales Sicherheitsschloss an.

Künstliche Intelligenz: Datenschutzkonform entwickeln und nutzen

[07.08.2025] Eine Handreichung des IT-Planungsrats geht auf die Datenanonymisierung bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen ein. Sie erläutert die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen, gibt Tipps zur Umsetzung und zeigt Möglichkeiten der Datennutzung auf. mehr...

Eine Person arbeitet an einem Laptop mit der KI-basierten Text-Assistenz F13.

Baden-Württemberg: KI-Assistenz F13 wird Open Source

[24.07.2025] Baden-Württemberg veröffentlicht seine KI-Assistenz F13 als Open Source. Die Software unterstützt Verwaltungsbeschäftigte beim Recherchieren und Zusammenfassen. Ab sofort soll sie kollaborativ weiterentwickelt und bundesweit eingesetzt werden können. mehr...

Die BfDI Johanna Specht-Riemenschneider, halbnah, in einem Türrahmen lehnend. Im Hintergrund sieht man ein hell eingerichtetes Büro.

BfDI: Praktisches Wissen über KI-Modelle gesucht

[23.07.2025] Noch immer sind zahlreiche Fragen nach dem Schutz personenbezogener Daten beim Training von KI-Modellen offen. Um praktikable datenschutzrechtliche Ansätze zu entwickeln, hat die BfDI nun eine Konsultation gestartet. Gefragt sind Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungen aus der Praxis. mehr...

Dank elektronischer Beschaffung den Einkauf optimieren und Geld sparen.

Nordrhein-Westfalen: Vergabe mit KI-Unterstützung

[22.07.2025] Nordrhein-Westfalen schafft mit einer KI-gestützten Software einen landesweiten digitalen Standard für Ausschreibungen. Nach den Kommunen steht die Lösung nun auch Landesbehörden zur Verfügung – vor allem für die inhaltlichn Vorbereitung von Vergabeverfahren. mehr...

Nahaufnahme weibliche Hände an einer Tastatur

Niedersachsen: Kommunen können LLMoin nutzen

[22.07.2025] Der KI-basierte Verwaltungsassistent LLMoin steht ab sofort auch den Kommunen in Niedersachsen zur Verfügung. Die Landesregierung, die das Tool seit einigen Monaten pilotiert, hat ihren Rahmenvertrag entsprechend angepasst. mehr...

Porträt des LfD Niedersachsen, Denis lehmkemper

Niedersachsen: KI datenschutzkonform einsetzen

[15.07.2025] Niedersachsens LfD Denis Lehmkemper hat dem Landtag einen Bericht zum datenschutzkonformen KI-Einsatz übergeben. Dieser fasst die Ergebnisse eines mehrstufigen Expertendialogs zusammen und formuliert konkrete Empfehlungen an Landesgesetzgeber und Landesregierung. mehr...

Verpixelte, in Blau gehaltene Ansicht eines Bildschirms, der neben zahlreichen Nullen und Einsen die Buchstaben "KI" zeigt.

Rheinland-Pfalz: LLMoin kommt

[11.07.2025] Auf das bereits von anderen Bundesländern genutzte KI-Assistenzsystem LLMoin setzt jetzt auch die Landesregierung Rheinland-Pfalz. Sie erweitert damit ihr „Ökosystem KI“. mehr...

Cover des ÖFIT-Impulspapier zu Kompetenzaufbau im Bereich GenKI

ÖFIT-Impulspapier: KI braucht Kompetenzen

[09.07.2025] Standardisierte, aber sehr arbeitsintensive Prozesse kennzeichnen große Teile der Verwaltung. Generative KI-Systeme können dabei für erhebliche Entlastung sorgen. Das ÖFIT hat nun ein Impulspapier veröffentlicht, das sich mit dem Kompetenzaufbau in diesem Bereich befasst. mehr...

Doppelbelichtung der Hand eines Mannes, der ein digitales Gerät hält und verwendet, und Gehirn-Hologramm-Zeichnung. Datenkonzept.

Bundesnetzagentur: KI-Service Desk gestartet

[06.07.2025] Mit einem neuen Beratungsangebot will die Bundesnetzagentur Unternehmen und Behörden beim Einsatz Künstlicher Intelligenz unterstützen. Der KI-Service Desk informiert über die neue EU-Verordnung. Ein Online-Tool hilft bei der Einordnung von Risiken. mehr...

BSI: Leitfaden zur Datenqualität in KI-Systemen

[04.07.2025] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik stellt erstmals eine systematische Hilfestellung bereit, um Qualitätsanforderungen aus der EU-KI-Verordnung (AI Act) in der Entwicklung von KI-Systemen technisch umzusetzen und dokumentierbar zu machen. mehr...

Futuristisches Technologienetzwerk in Form eines Gehirns.

Analyse: Wie kann KI in Fachverfahren effektiv unterstützen?

[26.06.2025] Wie Künstliche Intelligenz (KI) in digitale Verwaltungsprozesse integriert werden kann, zeigt eine Studie der Bundesdruckerei und des Beratungsunternehmens Possible. Der Report konzentriert sich auf kurzfristig umsetzbare Einsatzmöglichkeiten. Es stehen 16 Fachverfahren und drei zentrale KI-Technologien im Fokus. mehr...